Immer mehr Menschen, die aus
Kosova geflohen sind werden zurzeit wieder abgeschoben. Ein
Fallbeispiel welches soziale Desaster damit produziert wird, ist
an der Familie Stavica in der Ortschaft
Rahovec zu sehen.
Das „Deutschlandradio“ berichte
dazu folgendes: "Keine Schuhe für den
Sohn, keine ärztliche Hilfe für die Tochter: Mit der staatlichen
Unterstützung im Kosovo kommt die Familie Stavica
nach der Abschiebung aus Deutschland nicht über die
Runden. Sie ist angewiesen auf zusätzliche Hilfe - von der
Arbeiterwohlfahrt Nürnberg.“
Es ist allerdings schwer zu
bezweifeln, dass die lobenswerte Arbeit der Filiale der
Arbeiterwohlfahrt in Prishtina wirkliches Elend lindern kann.
Die Regierung Kosovas gewährt den zurückgekehrten keinerlei
Hilfszahlungen. Auch seitens der bundesdeutschen Abschiede
-Behörden gibt es keinerlei Geld für den Neuanfang. Die
Regierung Isa Mustafa, gewährt nur Menschen minimale soziale
Starthilfe, die vor dem Jahr 2010 das Land verlassen haben.
Gegenwärtig gibt es keinerlei Geld für abgeschobene Asylbewerber
aus dem EU Raum. Damit stehen diese Menschen vor dem nichts bzw.
auf der Straße. In Rahovec vegetiert die Familie Stavica mit
drei Kindern von 85 € Sozialhilfe pro Monat. Damit steht für
jedes Familienmitglied weniger als ein Euro pro Tag zur
Verfügung. Vater Reshat hat vor Jahren eine seiner Nieren
verkauft, um der Familie ein Haus bauen zu können. Doch das neue
Zuhause wurde nie fertig.
Seit ihrer Rückkehr leben die
Stavicas bei Bekannten. Die psychosoziale Betreuung und das
soziale Engagement der engagierten Mitarbeiter der
Arbeiterwohlfahrt in Prishtina ist sicher löblich. Aber an dem
sozialen Desaster können auch psychosoziale Programme nichts
ändern. Das Problem ist die soziale Ungleichheit und der
kapitalistische Neoliberalismus in Kosova, sowie die
Abschiebepraxis der EU-Staaten.