Vorbemerkung:
Am 9.März 2015 erhielt der Herausgeberkreis von TREND diese
Email, wie erhielten sie nebst Anlage zu Dokumentationszwecken.
/red. trend.
Liebe
WeggefährtInnen und liebe befreundete Organisationen der SoKo,
auf unserer letzten SoKo-Vollversammlung am 28.2.2015 habe wir
beschlossen, unsere Organisation
aufzulösen. Der Mehrheit schien ein
paralleles Arbeiten neben der NaO nicht sinnvoll.
Schließlich wird dort in breiterem Maß? versucht das weiter zu
führen, was Gründungszweck der SoKo war.
Details entnehmt bitte der beigefügten Auflösungserklärung.
Die materiellen Mittel der bisherigen SoKo haben wir an die
NaO-Gruppe in Köln übertragen.
Die meisten von uns beteiligen sich zukünftig an der NaO. Wir
werden uns also auch weiterhin in
gemeinsam politischen Zusammenhängen wiedersehen.
Beste Grüsse
Annette, Edith und Walter (für den Arbeits-Ausschuß)
Erklärung zur Auflösung der Sozialistischen Kooperation
Im Januar 2008 fand in Berlin
ein erstes Treffen mit 26 Personen statt, das die
Zusammenfassung linkssozialistischer Gruppen anstrebte.
Während 2 Personen aus ländlichen
Gebieten stammten, kamen die anderen aus 6 größeren Städten.
Dort wurde die Idee geboren, eine Tagung zur 68er Revolte
durchzuführen, die dann im September des
Jahres mit über 100 Teilnehmer/innen in Gütersloh
stattfand.
Es ging uns darum, nicht eine
weitere linke Kleinstgruppe zu gründen, sondern eine
Kooperation bereits bestehender Gruppen mit einem
sozialistischen Selbstverständnis ins
Leben zu rufen. Damit sind wir aus zwei
Gründen gescheitert: Ein Teil war davon überzeugt,, dass sich
die PdL ähnlich wie die WASG zu einer
demokratischen Protestpartei entwickeln würde.
Andere waren sich dagegen sicher, dass solch eine
„kleinere SPD“ nicht lange Bestand haben
könne, weil sie nicht gebraucht würde. Es käme darauf an, einen
eigenen linken Organisationspol neben der
auf parlamentarische Mitgestaltung fixierten PdL Organisation
zu stärken.
Wer nun recht behalten hatte,
mögen sich die Betroffenen selbst beantworten.
Da die Meinungen jedoch nicht klar entlang der
Organisationsgrenzen verliefen und ein Teil
der angesprochenen Organisationen sich in die PdL
integrierte, reagierte SoKo 2010 mit
einer „Wende“: Soko wurde zu einem
Personenbündnis, das jedoch an dem Kooperationsanspruch von
Menschen mit sozialistischem Selbstverständnis festhielt.
Der Mitgliederschwerpunkt lag
in NRW. Wir führten ab 2009 halbjährliche
Klausurtagungen durch, an denen jeweils einige Dutzend Menschen
teilnahmen. Viele Mitgliedeer waren
„unter anderem“ auch in SoKo und hatten individuell andere
politische Schwerpunktsetzungen. Das erschwerte einen
kontinuierlichen Organisationsaufbau, der
nur in Köln erfolgreich verlief, indem sich eine
handlungsfähige Gruppe bildete.
Für eine kontinuierliche
betreuende und helfende Tätigkeit beim Aufbau anderer Gruppen
reichten unsere organisatorischen und persönlichen
Ressourcen nicht aus. Unsere
Klausurtagung im Okt. 2013 kam zu dem Schluss, dass wir gemessen
an unserem Anspruch gescheitert waren.
Neuer Schwung sollte dem Projekt durch organisatorische
Veränderungen verliehen werden. Ein Arbeitsausschuss ,
der kein kein Leitungs- sondern ein
Arbeitsgremium sein sollte, wurde etabliert. Der Versuch
misslang. Als sich ab 2009 in Berlin die
NaO- Initiative mit einer fast identischen Zielsetzung (hier
stand wiederum eine Kooperation von sozialistischen
Organisationen im Vordergrund) langsam
formierte, haben wir als SoKo diese Initiative von Anfang an
aktiv unterstützt. Ein NRW-weites Treffen
wurde Anfang 2013 organisiert, um auszuloten, ob man weitere
regionale Initiativen für die Teilnahme am NaO-Prozess
gewinnen könne. Aber auch hier wiederholte sich
die SoKo Erfahrung, dass viele „nur mal reinschauen“ wollten.
Im Juli 2013
schliesslich gründeten in Köln die örtliche SoKo,isl und rsb
ebenfalls eine NaO-Initiative. Wir hoffen, dass dieser Prozess
zur Schaffung eines antikapitalistischen Bündnisses
erfolgreicher verlaufen wird, als der SoKo-Versuch. Für die
überwiegende Mehrheit von SoKo ist die Auflösung von SoKo also
nicht mit der Aufgabe ihrer Ansprüche verbunden.
Vielmehr wird
dieser Anspruch weiter in den größeren Zusammenhängen verfolgt.
Auch wenn wir
SoKo auflösen, so nehmen wir weiterhin aktiv teil am gemeinsamen
Kampf gegen das Kapitalregime und seine inhumanen Folgen !
Köln, den
28.Febr. 2015
++++++++++
Siehe dazu
auch:
|