Heraus zum 1. Mai 2014

Heraus zum Jugendblock auf der revolutionären 1. Mai Demo!
Aufruf der SDAJ Berlin
 


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Es geht wieder aufwärts mit der Wirtschaft in Europa. Die Profite sprudeln. Doch nur für einige und auf Kosten der breiten Bevölkerung. Insbesondere Jugendliche haben täglich die Folgen zu spüren.

Wer überhaupt das Glück hatte, einen Studien- oder Ausbildungsplatz zu bekommen, sitzt häufig am Ende ohne Job auf der Straße oder findet sich in unsicheren Arbeitsverhältnissen mit Befristungen, unbezahlten Praktika, Trainee-Stellen und Voluntariaten wieder. Dies bietet keine Basis für eine sichere Zukunft. Durch Leiharbeit und Niedriglöhne reicht das Geld, das man bekommt, vorne und hinten nicht.

Diese miesen Aussichten treiben immer wieder Jugendliche in die Hände der Bundeswehr. Mit massiver Werbung in Radio und Fernsehen, in Schulen und auf Jugendmessen, präsentiert sich die Bundeswehr als vermeintlich attraktiver Arbeitgeber. Darauf zielen auch die Bemühungen der neuen Verteidigungsministerin, die Bundeswehr zum familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands zu machen. Es soll damit gepunktet werden, dass die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen dort nicht ganz so schlecht sind wie überall sonst. Doch der Schein des familienfreundlichen, sicheren Arbeitsplatzes trügt. Statt junge Menschen zum kritischen Denken anzuregen, zum Hinterfragen und Reflektieren, stehen absolute Gehorsamkeit und Disziplin als oberste Gebote in der Kaserne. Verpflichtung über mehrere Jahre, Beteiligung an Kriegseinsätzen, töten oder getötet werden, sind die Konsequenzen. Viele kommen traumatisiert zurück. Über die Gefahren wird kaum gesprochen, schon gar nicht von Seiten der Bundeswehr. Auch DGB-Chef Michael Sommer interessiert sich nicht dafür. Er propagiert eine stärkere Zusammenarbeit der Gewerkschaften mit der Bundeswehr. Doch wir wissen: Die Bundeswehr, die jetzt noch mehr „Verantwortung“ in der Welt wahrnehmen soll, ist keine alternativer Arbeitgeber für uns! Gerade vor dem Hintergrund, dass sich dieses Jahr der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Mal jährt, müssen wir auf die Folgen von Krieg und Militarisierung für die Jugend aufmerksam machen.

An Schule und Universitäten regt sich Widerstand. So setzen immer mehr SchülerInnen durch, dass die werbenden Jugendoffiziere Hausverbot an ihren Schulen bekommen. Die Debatte um die nicht Einhaltung der sogenannten Zivilklausel – also das Verbot der militärischen Forschung an Hochschulen – führt immer wieder zu Protesten unter Studierenden. Hier können wir aktiv dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Militarisierung unserer Gesellschaft kommt. Auch auf gesamtpolitischer Ebene tut sich was. Immer öfter stellt sich die Jugend dagegen, dass ihr die Perspektive genommen wird. Zuletzt hat sich dies in Berlin bei den Schul- und Bildungsstreiks gezeigt. Hier haben die Jugendlichen nicht nur ein starkes Zeichen gegen Bildungsabbau gesetzt, sondern sich darüber hinaus solidarisch mit den Geflüchteten in Berlin gezeigt.

Auch an den Hochschulen flammen immer wieder Proteste gegen zu hohe Zugangsbeschränkung und Studiengebühren auf. Und nicht zuletzt stellen die Gewerkschaftsjugenden sich immer wieder der Streichung von Ausbildungsplätzen entgegen. Dies wird ergänzt durch den Kampf um bessere Ausbildungsbedingungen und –vergütungen sowie eine gesicherte Übernahme, denn diese ist in immer weniger Betrieben die Regel. Und auch da wo übernommen wird, passiert dies meistens nur befristet. Gegen dieses Verschachern unserer Zukunftsperspektive regt sich Widerstand.

Nicht nur für uns sind sichere Zukunftsperspektiven in puncto Arbeit wichtig, sondern auch für diejenigen, die hierherkommen um Schutz und Hilfe zu suchen. Solidarisch stehen wir an der Seite der Geflüchteten und unterstützen ihren Kampf unter anderem für die Abschaffung der Arbeitsverbote, die Anerkennung ihrer Abschlüsse sowie Aus- und Weiterbildung. Daran wollen wir mit unserem Jugendblock anknüpfen! Auch wenn von allen Seiten versucht wird, uns in Nationalität, Geschlecht oder Erwerbssituation zu spalten, müssen wir weiter gemeinsam für unsere Rechte eintreten. Genau dafür steht der 1. Mai: Für die Gegenwehr gegen immer mieser werdende Bedingungen und für die Solidarität untereinander.

Also schließt euch am 1. Mai dem Jugendblock auf der 18-Uhr-Demo an.

Einen Finger kann man brechen, doch fünf Finger bilden eine Faust!
Gemeinsam für unsere Zukunft statt für ihre Profite!
Der 1. Mai und die Zukunft gehören uns!

 

Quelle:  http://www.sdaj-berlin.de