Betrieb & Gewerkschaft
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Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: Charité: "Vitamin C" vom 21.03.2013

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

04-2013

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Bald noch mehr CFM

Ab September räumt Zehnacker das Feld. Ein Teil der KollegInnen kann bei der CFM anfangen. Kein großer Verlust für jene, wenn man bedenkt, dass die Zehnacker-KollegInnen heute in der Küche auch nur wenig mehr als 1.000 Euro verdienen. Aber wenn man dafür bedenkt, dass ab September die Essens-Qualität auf CFM-Niveau nun auch im Virchow einkehrt, dann ist das schon ein herber Verlust.

Zahlensalat 08-15

16 F, 16 Z, 16 S, wie bitte? Neue Dienstpläne in der Reinigung machen die Runde. Nicht allein, dass man nun nicht mehr genau weiß, wer die anderen KollegInnen sind, die mit dir arbeiten. Nein, man kann kaum noch der Abrechnung folgen, weil das Stundenkonto mühselig selbst ausgerechnet werden muss. Und am Kopierer scheint die CFM auch noch zu sparen, denn oftmals kann man die extra-kleingedruckten Zahlen nicht voneinander unterscheiden. Die Umstellung lässt uns nur zu dem Schluss kommen, dass hier ein leicht zu durchschauender 08-15-Trick angewendet werden soll, um uns noch leichter um die richtige Bezahlung zu prellen.

Karl und Friede – lasst was springen!

Die KollegInnen im Herzzentrum am Virchow fordern endlich auch mehr Gehalt. Seit 2006 stagnieren dort die Löhne. Vor allem die Azubis sind dort die Niedriglöhner par excellence. Für umgerechnet 3,89 Euro netto pro Stunde dürfen sie dort schuften und müssen oft schon Tätigkeiten ausüben, für die sie noch gar nicht ausgebildet sind. Da wäre es das Mindeste, dass wohlbekannte Mitglieder des Stiftungsrats, wie Friede Springer oder Karl Max Einhäupl, sich für eine entsprechende Entlohnung stark machen. Aber angesichts solcher Ratsmitglieder sollte man nicht auf das Pferd „Verhandlung“ setzen, sondern alles auf die Karte „Kampf“ setzen.

Mit 100 Sachen gegen die Wand

Die Antwort der Chefetage auf den offenen Brief der Stationen 45/46 des CVK ist mehr als ernüchternd. Man habe viel Verständnis, doch im Grunde sei doch alles super! Die Arbeit wird geschafft und die Patienten sind mehr als zufrieden. Toll! Das beweist mal wieder, dass die da oben uns erst verstehen, wenn der Karren vor die Wand gefahren ist. Sie bewegen sich erst, wenn wir unsere Arbeit liegen lassen, oder eben die Dokumentationen nicht mehr an die Krankenkassen übermitteln und sie unsere Situation am Geldbeutel spüren lassen.

Wer ist hier der Experte?

Nachdem man sich durch 32 Seiten Englisch-Kauderwelsch und „Die Expertenkommission empfiehlt die Einforderung des erweiterten Führungszeugnisses“ durchgekämpft hat, ist man zum Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch an der Charité immer noch nicht schlauer. Kein Wunder, denn das ein erster Schritt in die richtige Richtung nur mit mehr Personal und langjährigen Teams erreicht werden kann, traut sich eben keiner laut zu sagen.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"