Einleitung Das Problem der Wahrheit bildet ohne
Zweifel ein Zentralproblem jeder philosophischen
Erkenntnistheorie, denn die Grundlage der Philosophie
nach dem Verhältnis von Materie und Bewußtsein führt mit
Notwendigkeit zu der weiteren Frage: „Ist unser
Denken imstande, die wirkliche Welt zu erkennen,
vermögen wir in unseren Vorstellungen und Begriffen ...
ein richtiges Spiegelbild der Wirklichkeit zu erzeugen?
"(1) Es geht dabei im umfassenden philosophischen
Sinne um das Problem der Richtigkeit oder Adäquatheit
unserer gedanklichen Abbilder, um ihre Übereinstimmung
mit der Wirklichkeit, und das ist eine für die gesamte
weltanschauliche Orientierung des Menschen und
insbesondere auch des nach Wahrheit suchenden
Naturforschers grundlegende Frage. Mit Recht nimmt sie
deshalb in den erkenntnistheoretischen Überlegungen und
Äußerungen Lenins einen wichtigen Platz ein,
wobei er besonders den objektiven, konkreten und
historisch-relativen Charakter der Wahrheit hervorhebt.
Auf diese drei Aspekte der Leninschen
Wahrheitsauffassung soll im folgenden eingegangen
werden.
Der objektive Charakter der Wahrheit
Den Ausgangspunkt für Lenins
Wahrheitsauffassung bildet die materialistische
Beantwortung der Grundfrage der Philosophie, die
Anerkennung des Primats der Materie gegenüber dem
Bewußtsein. Konsequent faßt er das Materielle, die
objektive Realität als das Primäre, Ursprüngliche und
das Ideelle als ein (mehr oder weniger getreues) Abbild,
als das ,,im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte
Materielle"(2) auf. Darin sieht er das Hauptmerkmal
jeder materialistischen Erkenntnistheorie, und das
schließt von vornherein aus, daß Wahrheit als eine
selbständig existierende Wesenheit im Sinne Platos
und des objektiven Idealismus aufgefaßt wird;
Wahrheit ist vielmehr — wie es schon Aristoteles
darlegte — eine Eigenschaft unserer Erkenntnis, des
gedanklichen Abbilds und besteht in dessen
Übereinstimmung mit dem Erkenntnisobjekt.
Aus dieser materialistischen Grundauffassung des
Erkenntnisprozesses ergibt sich, daß der Maßstab für die
Richtigkeit, die Wahrheit unserer Vorstellungen über die
materielle Wirklichkeit nur in der objektiven Realität
selbst, in den primären Objekten der Erkenntnistätigkeit
liegen kann, daß das Wahrsein in diesem Sinne einen
objektiven, vom Objekt determinierten Charakter trägt.
Da es Lenin in der Auseinandersetzung mit dem
subjektiven Idealismus vor allem um die Verteidigung der
materialistischen Grundposition, um die vorbehaltslose
Anerkennung der primären Existenz der materiellen Welt
geht, verknüpft er oft und mit Recht die Anerkennung der
objektiven Realität mit der der objektiven Wahrheit,
denn beide stehen in engem Zusammenhang. Das bedeutet
jedoch nicht, daß von ihm objektive Wahrheit und
objektive Realität gleichgesetzt werden, denn Wahrheit
als Eigenschaft dej kognitiven Abbilder gehört doch
einer anderen erkenntnistheoretischen (oder
semantischen) Ebene an. Unter „objektiver Wahrheit"
versteht Lenin in einem tieferen, umfassenderen
Sinne die Tatsache, daß es,,m den menschlichen
Vorstellungen" — also in der ideellen Ebene! — einen
Inhalt gibt, „der vom Subjekt unabhängig ist, der
weder vom Menchen noch von der Menschheit abhängig
ist."(3) „Objektiv" heißt also hier: unabhängig vom
erkennenden Subjekt, sowohl als individuelles als auch
als gesellschaftliches Subjekt des Erkenntnisprozesses.
Nun gibt es natürlich keinen menschlichen
Erkenntnisvorgang ohne ein erkennendes Subjekt, ohne
dessen aktive geistige Tätigkeit. Aus der Fülle der
Informationen, die ihm seine Sinnesorgane und deren
moderne „Erweiterungen" in Form der verschiedenartigsten
Beobachtungsgeräte und -verfahren liefern, baut sich der
Mensch das ideelle Modell des Erkenntnisobjektes in
seinem Bewußtsein auf — insofern ist jede Erkenntnis
„ein subjektives Abbild der objektiven Welt."(4)
Aber die Frage nach der Wahrheit des Ergebnisses dieses
Erkenntnisvorgangs ist nicht die Tätigkeit des Subjekts,
sondern der erreichte Grad der Übereinstimmung mit dem
Erkenntnisobjekt entscheidend. Die Wahrheit ist vom
erkennenden Subjekt unabhängig - das ist der.
Kerngedanke der Leninschen Lehre vom objektiven
Charakter der Wahrheit. Er richtet sich zugleich gegen
den subjektivistischen Relativismus und dessen
Behauptung, daß die Wahrheit einer These vom jeweiligen
Subjekt abhängig und nicht für alle beliebigen Subjekte
die gleiche sei. Wie weit das Erkennen bei der
Gewinnnung eines wahren Abbilds vordringt, wird zwar von
den Möglichkeiten und Fähigkeiten des Erkenntnissubjekts
mitbestimmt, aber die Wahrheit des Erkenntnisproduktes
besteht allein in seiner (mehr oder weniger
ausgeprägten) Übereinstimmung mit dem Erkenntnisobjekt,
ist also eine objektive Eigenschaft wahrer Abbilder.
In diese Auffassung von „objektiver Wahrheit"
ist die Möglichkeit eingeschlossen — auch wenn sie von
Lenin nicht ausdrücklich erwähnt wird —, daß in
bestimmten Fällen rein ideelle Gegebenheiten zum Objekt
der menschlichen Erkenntnistätigkeit werden und auf
höherer, metatheoretischer Stufe abgebildet werden
können, beispielsweise in der
metatheoretischen Aussage p: „Die Theorie T ist
logisch widerspruchsfrei." Wenn diese Aussage wahr,
das heißt die Theorie T wirklich logisch
widerspruchsfrei ist, so ist sie auch objektiv wahr
genau in dem von Lenin formulierten Sinne: Ihre
Wahrheit ist unabhängig von dem Subjekt, das die Aussage
p trifft, sie wird allein bestimmt durch die
„objektive" Beschaffenheit des
„stufenniedrigeren" Sachverhalts (hier: die logische
Widerspruchsfreiheit von T) — wobei es in dieser
Hinsicht ohne Belang ist, ob die Theorie T direkt oder
über weitere Stufen vermittelt einen objektiv-realen,
also materiellen Gegenstand widerspiegelt.«(5)
Aus der Auffassung der Objektivität der Wahrheit als
Unabhängigkeit vom erkennenden Subjekt folgt ferner, daß
die Wahrheit von Aussagen nicht von deren
Feststellbarkeit abhängig gemacht oder diese gar in die
Definition des Wahrheitsbegriffs einbezogen werden
darf.(6) Ob eine Aussage (mehr oder weniger) wahr ist,
wird allein durch den Grad ihrer Übereinstimmung mit dem
durch sie abgebildeten Sachverhalt bestimmt. Daß sich
ihre Wahrheit im praktischen Handeln, bei
experimenteller Prüfung, durch theoretische Ableitung
oder auf andere Weise nachweisen und feststellen läßt,
liegt in ihrem Wahrsein begründet, nicht umgekehrt. Es
sind durchaus auch wahre Aussagen möglich, ohne daß das
erkennende Subjekt zur Zeit oder jemals in der Lage ist,
ihre Wahrheit festzustellen und zu beweisen.(7)
Beispielsweise war Demokrits Behauptung
„Alle Körper bestehen aus Atomen" vor 2500 Jahren so
wahr wie heute, obwohl damals keinerlei Möglichkeit
bestand, diese kühne materialistische Hypothese
empirisch zu bestätigen oder theoretisch zu beweisen —
der Grad ihrer Sicherheit war also sehr gering. Die
Annahme „Auf dem Mars gab es einst hochorganisierte
Lebewesen" kann wahr oder falsch sein, unabhängig
davon, ob es uns heute oder überhaupt jemals möglich
sein wird, ihre Richtigkeit zu prüfen. Deshalb betont
Lenin mit Recht, daß man die Frage der objektiven
Wahrheit nicht mit dem Kriterium der Wahrheit vermengen
darf.(8)
Von bürgerlichen Erkenntnistheoretikern wird oft der
Unterschied der beiden Fragestellungen — einerseits nach
der Wahrheit und andererseits nach der Sicherheit oder
Gewißheit einer Aussage - nicht beachtet.(9) Das hat
seine Hauptursache darin, daß sie das Wahrsein nicht als
objektive Eigenschaft der Aussagen auffassen, sondern
als Ergebnis seiner „Bewertung" durch das
erkennende Subjekt, als eine „Zuordnung" von
Wahrheitswerten zu den Aussagen. Dieses Bewerten und
Zuordnen hängt natürlich vom Wissensstand des Subjekts
und den theoretischen und praktischen Möglichkeiten der
Überprüfung ab. Unter diesen Voraussetzungen ist es dann
nur folgerichtig, wenn die Begriffe „wahr" und
„-wahrscheinlich" auf die gleiche Ebene gestellt,
der Unterschied zwischen beiden verwischt und
„wahrscheinlich", ja sogar „unbestimmt" als
graduelle Zwischenstufe zwischen „wahr" und
„falsch " eingeordnet werden. Zugleich wird jedoch
meist zugegeben, daß eine als „unbestimmt"
bewertete Aussage auch wahr oder falsch sein kann, nur
daß wir dies eben zum gegebenen Zeitpunkt (noch) nicht
wissen — daß also Wahrheit und Wissen von der Wahrheit
keineswegs dasselbe sind.
Die Leninsche Lehre vom objektiven Charakter der
Wahrheit hilft uns also, die unterschiedlichen
erkenntnistheoretischen Betrachtungsebenen klar
auseinanderzuhalten und die Gleichsetzung von Wahrheit
und Feststellbarkeit, von Begriff und Kriterium der
Wahrheit zu vermeiden. Damit wird vor allem dem krassen
Relativismus und Subjektivismus in der
Wahrheitsauffassung der Boden entzogen, wie er etwa
in Dunges Formulierung zum Ausdruck kommt: „Es
sind wir, die einer gegebenen Aussäge einmal diesen,
einmal einen anderen Wahrheitswert zuordnen, je nachdem
'•• wie unser allgemeiner Wissensstand sich entwickelt.
"(10) Lenins Hinweise haben auch große
Bedeutung für die richtige, dialektisch-materialistische
Lösung einer Reihe von Problemen, die gegenwärtig sowohl
unter bürgerlichen als auch marxistischen Philosophen
diskutiert werden, wie die Abhängigkeit der Wahrheit vom
Zeitpunkt der Formulierung einer Aussage oder von der
dabei verwendeten Sprache, die Frage nach der Wahrheit
von Zukunftsaussagen oder von Theorien. Eine
erfolgreiche Auseinandersetzung mit den Auffassungen der
Vertreter des modernen Positivismus und mit Tendenzen
ihres Eindringens in manche Darlegungen marxistischer
Autoren macht es erforderlich, die wegweisenden
Grundgedanken Lenins, seine klare
materialistische Ausgangsposition noch stärker als
bisher zu beachten und schöp-fersich weiterzuentwickeln.
Der konkrete Charakter der Wahrheit
Ein zweiter grundlegender Gesichtspunkt der
Leninschen Wahrheitsauffassung ist die Lehre von der
Konkretheit der Wahrheit. Anknüpfend an Hegels
These „Die Wahrheit ist immer konkret" und
aufbauend auf dem von Marx herausgearbeiteten
Gesetz des Aufsteigens der Erkenntnis vom Abstrakten zum
Konkreten, hebt Lenin immer wieder hervor, daß
nur die konkrete Analyse der konkreten Situation und die
möglichst allseitige Erfassung des Gegenstandes uns ein
wahrheitsgetreues Bild der Wirklichkeit liefern können.
„Um einen Gegenstand wirklich zu kennen, muß man alle
seine Seiten, alle Zusammenhänge und , Vermittelungen'
erfassen und erforschen",(11) betont er, und es sei
unbedingt notwendig, jede Frage in ihre konkrete
historische Situation hineinzustellen. Eine der großen
Leistungen Lenins als Theoretiker und Führer der
Arbeiterbewegung besteht gerade darin, daß er diesen
Grundsatz in allen komplizierten Situationen und
Auseinandersetzungen meisterhaft anzuwenden verstand,
vom Kampf gegen die „allgemeinen Wahrheiten" der
Menschewiki hinsichtlich der Taktik in der
bürgerlich-demokratischen Revolution (12) bis zu den
Meinungsverschiedenheiten mit Trotzki und
Bucharin über die Rolle der Gewerkschaften beim
Aufbau des Sozialismus.
Die Forderung nach „Konkretheit der Wahrheit"
kann man zunächst auf einzelne Aussagen und Thesen
beziehen, auf die Erhöhung ihres Wahrheitsgrades durch
„Konkretisierung", durch genauere Erfassung ihrer
Bedingungen und Grenzen. Je vollständiger und präziser
in einer Aussage durch eine Vielzahl von zeitlichen,
räumlichen und anderen Bestimmungen die vielfältigen
Zusammenhänge des betrachteten Sachverhalts
widergespiegelt und ihr Gültigkeitsbereich genau
abgesteckt wird, um so höher wird ihr Wahrheitsgrad und
damit ihre Brauchbarkeit und Zuverlässigkeit als
Richtschnur für das menschliche Handeln. Wird dies nicht
beachtet, so kann eine unter bestimmten Bedingungen
wahre Aussage in einer anderen Situation falsch und
irreführend sein, denn „jede Wahrheit kann man, ...
wenn man sie übertreibt, wenn man sie über die Grenzen
ihrer wirklichen Anwendbarkeit hinaus aus- , dehnt, ab
absurdum führen ",(13) „jede abstrakte Wahrheit
wird zur Phrase, wenn man sie auf jede beliebige
konkrete Situation anwendet. "(14) Der konkrete
Charakter der Wahrheit äußert sich also darin, daß die
wahre Aussage den Sachverhalt „mit der historisch
jeweils möglichen größten Präzision erfassen"
muß.(15)
Diese Forderung ist nicht nur für die Erkenntnis
gesellschaftlicher Zusammenhänge, worauf sich Lenin
meist bezieht, sondern ebenso für die Erforschung
der Naturerscheinungen von großer Bedeutung. Die
Geschichte der Naturwissenschaft liefert eine Fülle von
Beispielen, wie bestimmte Aussagen durch den weiteren
Erkenntnisfortschritt präzisiert und betreffende
Sachverhalte immer genauer erfaßt wurden. Engels
erläutert dies sehr anschaulich an der Geschichte des
Boyleschen Gesetzes,(16) in dessen ursprüngliche
Formulierung (p • V = constant) später der Einfluß des
Temperaturbereichs, der Art und Dichte des Gases usw.
aufgenommen werden mußte. Ähnlich war es mit der
Kopernikanischen These, daß die Sonne im Mittelpunkt
kreisförmiger Umlaufbahnen der Planeten stehe, oder mit
der Ansicht Newtons, daß die Masse eines Körpers
eine völlig unveränderliche Größe sei. Der Fortschritt
der Erkenntnis bestand in den genannten einfachen Fällen
stets darin, daß durch zusätzliche, einschränkende
Bestimmungen die ursprünglichen Aussagen — die durchaus
ihre historische Berechtigung und relative Wahrheit
besitzen — „konkretisiert" wurden.
Darüber hinaus bedeutet „Konkretheit der Wahrheit"
in einem erweiterten und umfassenden Sinne die
vollständige und allseitige Erfassung eines ganzen
Objektbereichs in einem System von Aussagen, in einer
Theorie. Zur richtigen Widerspiegelung eines komplexen
Objekts reichen einzelne Aussagen nicht mehr aus, da sie
immer nur bestimmte, isolierte Seiten oder Teile
desselben erfassen. Um die Vielfalt der Zusammenhänge zu
erkennen, muß ein Aussagensystem als ein geordnetes
Ganzes aufgebaut werden, dessen innere Struktur zugleich
die objektiv bestehenden Beziehungen in bestimmter Weise
abbildet, indem die Aussagen in eine entsprechende
Ordnung gebracht und die wesentlichen Zusammenhänge
darin hervorgehoben werden. In diesem Sinne sprach
Lenin davon, daß die Lehre von Marx
allmächtig, weil richtig (oder wahr) ist;(17) denn sie
widerspiegelt die wesentlichen, grundlegenden
Beziehungen des gesellschaftlichen Le.bens und liefert
ein zuverlässiges Gesamtbild der gesellschaftlichen
Entwicklung.
Zwischen dem Wahrheitsgrad einer Theorie und dem
einzelner Aussagen bestehen wechselseitige
Zusammenhänge. Zwar bildet der Wahrheitsgrad oder -wert
der Aussagen das grundlegende Element, zu dessen
Feststellung keineswegs immer erst eine Theorie
erforderlich ist. Doch hängt die Wahrheit jeder Aussage
auch von der Bestimmtheit der verwendeten Begriffe und
damit von dem zugrundeliegenden Begriffssystem ab, das
mit Hilfe anderer Aussagen aufgebaut wird, und der Grad
der Sicherheit der Aussage erhöht sich durch ihre
Einordnung in ein schon in anderer Weise geprüftes und
bewährtes Aussagensystem. Umgekehrt wird der
Wahrheitsgehalt einer Theorie durch die Wahrheitswerte
der in ihr enthaltenen Aussagen, insbesondere durch die
Tiefe und Vollständigkeit ihrer wesentlichen
Teilerkenntnisse bestimmt. Man kann aus dem Marxismus —
schrieb Lenin in diesem Zusammenhang — „nicht
eine einzige grundlegende These, nicht einen einzigen
wesentlichen Teil wegnehmen, ohne sich von der
objektiven Wahrheit zu entfernen"(18), denn die
Marxsche Theorie als Ganzes stellt objektive Wahrheit
dar.(19)
Aus dieser Auffassung vom konkreten Charakter der
Wahrheit folgt also, daß man die Anwendung des
Wahrheitsbegriffs nicht allein auf Aussagen beschränken
kann, sondern daß in einem erweiterten, übertragenen
Sinne auch die Frage berechtigt ist, wie weit
Aussagensysteme, Theorien und die von ihnen gelieferten
Gesamtbilder mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Das
gilt natürlich auch für so-genannte ideologische
Systeme, da und insofern sie ebenfalls aus Aussagen
bestehen. In gewissem Sinne kann man sogar — wie es auch
bei den Klassikern des Marxismus-Leninismus auftritt —
von der Wahrheit von Vorstellungen und Begriffen
sprechen, wenn man berücksichtigt, daß in ihre
Herausbildung oder Definition eine Reihe von Aussagen
eingeht. Die in dieser Hinsicht zentrale Stellung der
Aussagen beruht darauf, daß sie die elementaren
Bausteine für das ideelle Abbild darstellen, denn sie
widerspiegeln die"einfachsten Beziehungen
(Sachverhalte), aus denen sich die Übereinstimmung
(Strukturähnlichkeit) von Abbild und Objekt ergibt, und
an ihnen kann die Wahrheit oder Falschheit unmittelbar
überprüft werden. Die Betonung der Tatsache, daß
Wahrheit vor allem eine Eigenschaft von Aussagen
ist,(20) hat deshalb ihre sachliche Berechtigung, doch
sollten wir dabei Übertreibungen und Einseitigkeiten
vermeiden. Der philosophisch-erkenntnistheoretische
Wahrheitsbegriff muß auf jeden Fall weiter gefaßt
werden, als es in der Aussagenlogik üblich ist, und die
Übereinstimmung des Gesamtbildes mit dem
Erkenntnisobjekt in sich einschließen. So kann uns auch
hier die Leninsche Wahrheitsauffassung bei der
Überwindung zu enger Auslegungen des Wahrheitsbegriffes
und bei der erfolgreichen Entwicklung der
marxistisch-leninistischen Erkenntnistheorie wirksam
helfen
Der historisch relative Charakter der Wahrheit
Aus der dialektisch-materialistischen Auffassung des
Erkennens als Abbildungsprozeß ergibt sich folgerichtig,
daß die vollständige, allseitige Erfassung des
Erkenntnisobjekts nicht in einem einmaligen
Erkenntnisakt erfolgen kann, sondern nur allmählich,
schrittweise, in einem langen historischen Prozeß. Dabei
erhöht sich der Wahrheitsgrad unserer Aussagen und
Theorien von Stufe zu Stufe, es vollzieht sich ein
Prozeß der Annäherung an die absolute Wahrheit über
viele Grade und Formen relativer Wahrheiten. Die
Herausarbeitung dieser historischen Relativität der
Wahrheit bildet einen dritten wesentlichen Grundzug der
Leninschen Wahrheitsauffassung, in dem ihr dialektischer
Charakter besonders deutlich zum Ausdruck kommt.
Anknüpfend an Engels' Thesen im
„Anti-Dühring", zeigt Lenin, daß um die
Jahrhundertwende Relativismus und Skeptizismus bei
Philosophen und Naturwissenschaftlern gerade deshalb so
weite Verbreitung finden konnten, weil sie die Dialektik
von relativer und absoluter Wahrheit nicht verstanden
hatten.(21) Da durch die Fortschritte der
Naturerkenntnis, besonders die Aufdeckung des atomaren
Aufbaus der Materie, eine Reihe von Vorstellungen, die
vorher als absolut wahr galten, erschüttert wurden,
begann man nun daran zu zweifeln, ob überhaupt objektive
und absolute Wahrheit unserer Erkenntnisse erreichbar
sei. Moleküle, Atome, Elektronen wurden als bloße
Fiktionen, als vom Menschen konstruierte
Hilfsvorstellungen betrachtet, die man ebensogut
fallenlassen und durch andere ersetzen könnte. Weil sich
das Atom nicht als raumfüllend und unzerstörbar erwies,
wie man bisher angenommen hatte, wurde von den
idealistischen Philosophen die reale Existenz der Atome
überhaupt bestritten. Demgegenüber betont Lenin:
,,'Die Zerstörbarkeit des Atoms, seine
Unerschöpflichkeit, die Veränderlichkeit aller Formen
der Materie und ihrer Bewegung bildeten immer die Stütze
des dialektischen Materialismus. Alle Grenzen in der
Natur sind bedingt, relativ, beweglich, drücken das
Näherkommen unseres Verstandes an die Erkenntnis der
Materie aus, was aber nicht im'min-desten beweist, daß
die Natur, die Materie selbst nur ein ... Produkt
unseres 'Ver-
Standes sei. "(22) in der Unkenntnis der
materialistischen Dialektik sieht er die Hauptursache
für das Abgleiten vieler Wissenschaftler vom
mechanischen Materialismus, der sich als unhaltbar
erwies, zum Agnostizismus und Idealismus. Klar und
eindeutig formuliert er als Standpunkt des dialektischen
Materialismus in dieser Frage: „Daß sich die absolute
Wahrheit aus der Summe der relativen Wahrheiten in deren
'Entwicklung zusammensetzt, daß die relativen Wahrheiten
relativ richtige Widerspiegelungen des von der
Menschheit unabhängigen Objekts sind, daß diese
Widerspiegelungen immer richtiger werden, daß in jeder
wissenschaftlichen Wahrheit trotz ihrer Relativität ein
Element der absoluten Wahrheit ist. "(23)
Die marxistisch-leninistische Lehre von der relativen
und absoluten Wahrheit bezieht sich sowohl auf den
Wahrheitsgrad einzelner Aussagen als auch auf Theorien
und die Gesamterkenntnis der Welt. Beschränken wir uns
hier zunächst auf den erstgenannten, einfacheren
Anwendungsbereich. Eine Aussage ist absolut wahr genau
dann, wenn sie alle Seiten und Bedingungen des durch sie
abgebildeten Sachverhalts vollständig widerspiegelt und
deshalb im weiteren Fortschritt der Erkenntnis nicht
mehr verändert werden kann. Das Absolut-wahr-Sein stellt
also den höchsten Grad der Übereinstimmung von Aussage
und Sachverhalt dar, den unüber-schreitbaren Grenzwert
der genauen Erfassung desselben; vollständige
Bestimmtheit und die daraus folgende zeitliche Invarianz
sind die beiden Hauptmerkmale absolut wahrer
Aussagen.(24) Dagegen ist eine Aussage relativ wahr,
wenn sie den abzubildenden Sachverhalt nur teilweise und
ungenau widerspiegelt, also nur einige Seiten und
Bedingungen desselben erfaßt; sie kann und muß deshalb
durch den weiteren Erkenntnisfortschritt noch ergänzt,
vervollständigt, präzisiert werden. Der Prozeß der
schrittweise genaueren Erfassung eines Sachverhalts läßt
sich treffend als „Annäherung an die absolute
Wahrheit" auffassen; er ist eng mit der
obengenannten Konkretisierung verbunden, die zugleich
eine Relativierung darstellt.
Die Klassiker des Marxismus-Leninismus erkannten, daß
die formallogische Einteilung aller Aussagen in
(absolut) wahre und (absolut) falsche nicht ausreicht,
um den historischen Prozeß des ständigen Fortschreitens
der Erkenntnis zu erfassen,(25) und sie nahmen mit
dieser Einsicht bestimmte Gedanken neuer
Entwicklungsrichtungen der modernen Logik voraus, wie
sie seit den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts
entstanden. Während die „topologische Logik"
(Hempel)(26) einen komparativen Wahrheitsbegriff
einführt, indem sie die Beziehungen „gleich wahr" und
„mehr (oder weniger) wahr" zugrunde legt und die
Aussagen nach ihrem Wahrheits-
grad vergleicht und ordnet, lassen die verschiedenen
mehrwertigen Logiksysteme nicht nur zwei, sondern n (mit
n > 2) „Wahrheitswerte" zu, deren
erkenntnistheoretische Interpretation jedoch sehr
unterschiedlich erfolgt. Wird in den dreiwertigen
Logiken, wie sie von Kleene, Reichenbach und
anderen entwickelt würden, der dritte Wahrheitswert als
„unbestimmt", „unbekannt" oder „nicht
feststellbar" gedeutet,(27) so werden dadurch
verschiedenartige Aspekte der Bewertung von Aussagen
miteinander vermengt, insbesondere die Frage der
Wahrheit (Übereinstimmung) und der Sicherheit
(Wahrscheinlichkeit) unserer Erkenntnisse - darauf wurde
weiter oben bereits hingewiesen.
Am besten geeignet für die quantitative Darstellung
der Beziehungen zwischen relativer und absoluter
Wahrheit von Aussagen ist wohl eine „unendlichwertige"
Logik, in der die Wahrheitswerte den reellen Zahlen des
Intervalls 0 ... l zugeordnet und folgendermaßen
interpretiert werden: Der Wert „l" entspricht der
vollkommenen Übereinstimmung, also der absoluten
Wahrheit, der Wert „0" der absoluten Falschheit, und die
unendlich vielen Zwischenwerte entsprechen den unendlich
vielen möglichen Übereinstimmungsgraden von Aussage und
Sachverhalt, das heißt den verschiedenen Graden
relativer Wahrheit.(28) Auch diejenigen Aussagen, deren
Wahrheitswert < l, aber > 0 ist, betrachten wir als
(relativ) wahr, weil sie einen bestimmten Grad von
Übereinstimmung mit dem Sachverhalt aufweisen und
deshalb für das menschliche Handeln eine (mehr oder
weniger) brauchbare Orientierung geben. Eine annähernd
richtige Widerspiegelung eines Sachverhalts wird nicht
dadurch falsch, daß sich im Zuge des weiteren
Erkenntnisfortschritts eine Präzisierung oder
Konkretisierung, eine genauere Begrenzung ihres
Geltungsbereiches erforderlich macht — dafür wurden im
vorhergehenden Abschnitt schon einige Beispiele genannt,
und Lenin demonstriert am immer tieferen
Eindringen in die physikalische Struktur der Materie den
„zeitweiligen, relativen, annähernden Charakter aller
dieser Marksteine in der Erkenntnis der Natur durch die
fortschreitende Wissenschaft des Menschen ",(29)
Es ist bemerkenswert, daß Mario Bunge in
seiner umfassenden Untersuchung zur Erkenntnistheorie
und Methodologie der modernen Wissenschaften zu
ähnlichen Ergebnissen kommt.(30) Er entwickelt dort eine
Konzeption der partiellen oder approximativen Wahrheit,
die er am Beispiel empirischer Verallgemeinerungen
erläutert: Wenn wir anfangs angenommen haben: „Alle A
sind B" (a), und die Erfahrung zeigt, daß 10 Prozent
der A nicht B sind, so werden wir nicht schlußfolgern,
daß die Aussage a insgesamt falsch ist, sondern daß sie
partiell falsch oder im bestimmten Maße oder Grade wahr
ist; mehr noch, wir können sagen, daß ihr Wahrheitsgrad
0,9 beträgt, da sie in 9 von 10 Fällen als wahr
herauskommt.
Sicher bedarf es noch weiterer, gründlicher
Untersuchungen, um die Berechtigung und Anwendbarkeit
der mehrwertigen Logiken zur Beschreibung des Prozesses
der Annäherung und Vertiefung unseres Wissens zu klären.
Im Alltag wie in der Wissenschaft wird jedenfalls —
darin ist Bunge zuzustimmen - die Konzeption der
partiellen, das heißt relativen Wahrheit weitgehend
verwendet - und wir sehen darin eine Bestätigung der
auch von Lenin hervorgehobenen Voraussage von
Engels, daß die formale zweiwertige Logik nur auf
einem beschränkten Gebiet absolut gültig ist und die
Dialektik des Erkenntnisprozesses nicht ausreichend
erfassen kann.(31)
Für die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie
ergibt sich die Einführung unterschiedlicher
Wahrheitsgrade (relative Wahrheiten verschiedener Stufe)
und eines Grenzwertes derselben (absolute Wahrheit)
folgerichtig aus ihrer dialektischmaterialistischen
Grundposition.(32) Wenn Erkennen stets in einem mehr
oder weniger getreuen Abbilden der Wirklichkeit im
menschlichen Bewußtsein besteht, so muß man einerseits
davon ausgehen, daß die angestrebte Übereinstimmung
jeweils in verschieden hohem Grade, mit mehr oder
weniger großer Genauigkeit erreicht werden kann, und man
muß andererseits — zumindest als Idealfall und für
bestimmte Gegenstandsbereiche - die Möglichkeit
anerkennen, daß Aussage und Sachverhalt vollständig
übereinstimmen. In diesem Sinne schrieb Lenin: „Die
objektive, d.h. vom Menschen und von der Menschheit
unabhängige Wahrheit anerkennen heißt auf diese oder
jene Weise die absolute Wahrheit anerkennen",(33)
der wir uns ständig nähern;jedoch sind „die Grenzen
der Annäherung unserer Kenntnisse an die objektive,
absolute Wahrheit geschichtlich bedingt",(34) die
Wahrheit muß historisch relativiert werden.
Dagegen erscheint uns eine Relativierung der Wahrheit
auf die Sprache, in der die betreffende Aussage
formuliert ist, für die marxistisch-leninistische
Erkenntnistheorie unannehmbar. Sie ist zwar bei
bürgerlichen Logikern und Erkenntnistheoretikern weit
verbreitet und hat auch in Arbeiten marxistischer
Autoren Eingang gefunden, sie beruht jedoch auf einer
ungerechtfertigten Gleichsetzung der Ebenen der
gedanklichen Abbilder und der sprachlichen Zeichen:
Wahrheit wird nicht konsequent als Eigenschaft der
Aussagen (bestimmter Abbilder), sondern der Aussagesätze
(ihrer sprachlichen Existenzform) verstanden. Wenn
Wahrheit — wie oben dargelegt wurde - eine objektive
Eigenschaft der gedanklichen Abbilder ist, so kann sie
nicht von den sprachlichen Zeichen abhängen, die zu
ihrer Fixierung und Übermittlung benutzt werden. Das
würde beispielsweise bei der Verwendung homonymer Wörter
zu der absurden Konsequenz führen, daß derselbe Satz auf
einem Gebiet wahr, auf einem anderen falsch sei;(35) in
Wirklichkeit handelt es sich hier um zwei verschiedene
Aussagen, die nur - infolge der Mehrdeutigkeit mancher
Wörter der Umgangssprache - durch die gleiche
sprachliche Einführung eines „statischen Begriffs"
von relativer Wahrheit (in Gegenüberstellung zu dem
sonst üblichen „dynamischen Begriff") fragwürdig,
der dadurch gekennzeichnet sein soll, daß „den
sprachlichen Aussage-
Sätzen selbst Wahrheit zugeschrieben wird" und
diese „nur in bezug auf ein bestimmtes Sprachsystem
Wahrheit besitzen."(36) Die (gleichberechtigte)
Anerkennung eines auf Sätze bezogenen und deshalb von
der Sprache abhängigen Wahrheitsbegriffes steht in
Widerspruch zu Grundthesen der marxistischen
Abbildtheorie, insbesondere der Lehre von der objektiven
Wahrheit. Die einzige Relativität der Wahrheit, die der
dialektische Materialismus nicht nur anerkennt, sondern
hervorhebt, ist ihre historische Relativität, die sich
aus dem Charakter des menschlichen Erken-nens als eines
historisch fortschreitenden gesellschaftlichen Prozesses
ergibt.
In ähnlicher Weise, wie es hier am Wahrheitsgrad von
Aussagen dargestellt wurde, kann man die
Weiterentwicklung wissenschaftlicher Theorien oder die
aufeinander-folgende Ablösung verschiedener Theorien als
Übergang zu höheren Graden relativer Wahrheit und
Annäherung an die absolut wahre, das heißt vollständige
und endgültige Erfassung des betreffenden
Objektbereiches auffassen. Einfachere Theorien gehen in
kompliziertere ein, bilden einen Grenzfall der letzteren
unter bestimmten vereinfachenden Voraussetzungen — wie
etwa die Newtonsche Mechanik bei v ^ c in der
relativistischen Mechanik enthalten ist. Schließlich
zeigt sich das dialektische Wechselverhältnis von
relativer und absoluter Wahrheit auch in der Beziehung
des historisch erreichten Wissensstandes der Menschheit
zur Gesamterkenntnis .der Welt in allen ihren Bereichen
und Zusammenhängen. „Absolute Wahrheit" bedeutet
hier die Gesamtmenge aller wahren Aussagen, die alle
jemals existierenden Sachverhalte vollständig und
eindeutig widerspiegelt. Es ist offensichtlich, daß
diese absolute Wahrheit nur eine gedankliche
Extrapolation, der fiktive Grenzwert des gesamten
Erkenntnisprozesses der Menschheit und praktisch
unerreichbar ist. Aber das vorhandene und gesicherte
Wissen ist eine echte Teilmenge der „absoluten
Wahrheit", diese ist nichts Mystisches und
Übernatürliches, sondern - wie Lenin ausdrücklich
hervorhebt — „das menschliche Denken ist seiner Natur
nach fähig, uns die absolute Wahrheit, die sich aus der
Summe der relativen Wahrheiten zusammensetzt, zu
vermitteln, und es tut dies auch. "(37) In diesem
Standpunkt zeigt sich der Erkenntnisoptimismus der
marxistisch-leninistischen Philosophie. Das
Hauptanliegen ihrer Lehre von der relativen und
absoluten Wahrheit ist es gerade, die Dynamik, das
ständige Fortschreiten des menschlichen
Erkenntnisprozesses zum Ausdruck zu bringen und zu
betonen, daß es „keine unüberbrückbare Kluft zwischen
relativer und absoluter Wahrheit gibt. "(38)
Zusammenfassend läßt sich zu den hier untersuchten
drei Hauptaspekten der Leninschen Wahrheitsauffassung
sagen, daß sie grundlegende und wertvolle Hinweise für
die Lösung zahlreicher aktueller erkenntnistheoretischer
Probleme enthalten, auch wenn Lenin keine
detailliert ausgearbeitete „Wahrheitstheorie"
hinterlassen hat. Die von ihm entwickelten Grundgedanken
bilden - und das nicht nur hinsichtlich des
Wahrheitsproblems — das feste und zuverlässige
Fundament, auf dem wir bei der weiteren Ausarbeitung der
marxistisch-leninistischen Erkenntnistheorie aufbauen
können und müssen.39 Diese Aufgabe gewinnt zunehmend an
Bedeutung angesichts der wachsenden Rolle der
Wissenschaft im materiellen und geistigen Leben unserer
sozialistischen Gesellschaft, denn nur durch gründliche
Analyse und tiefes theoretisches Verständnis des
wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses kann die
marxistisch-leninistische Philosophie auch dem
Naturwissenschaftler von heute eine klare,
vorwärtsweisende weltanschaulich-erkenntnistheoretische
Orientierung geben.
Anmerkungen
1) F. Engels,,Ludwig Feuerbach und der Ausgang der
klassischen deutschen Philosophie, in: K. Marx/F.
Engels, Werke, Bd. 21, Berlin 1962, S. 275
(Hervorhebung - K.W.).
2) K. Marx, Nachwort zur 2. Auflage des „Kapital",
in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 23, Berlin 1963, S.
27.
3) W.
I.
Lenin, Materialismus und
Empiriokritizismus, in: Werke, Bd. 14, Berlin 1962,5.
116.
4) Ebenda, S. 113.
5) Vgl. L. Kreiser, Eine Präzision der
marxistisch-leninistischen Wahrheitskonzeption, in:
DZfPh, Sonderheft 1968, S. 185 f.
6) Vgl. H. Wessel, Zur Wahrheitsproblematik in den
empirischen Wissenschaften, in: ebenda, S.196f.
7) Vgl. I. S. Narski,
Positivismus in Vergangenheit und Gegenwart, Berlin
1967, S. 398.
8) W. I. Lenin, Materialismus
und Empiriokritizismus, S. 117.
9) Vgl. R. Carnap und W. Stegmüller, Induktive Logik
und Wahrscheinlichkeit, Wien 1959, S. 54; W.
Leinfellner, Einführung in die Erkenntnis- und
Wissenschaftslehre, Mannheim 1965, S. 32.
10) M. Bunge, Scientific Research, Teil
II, (West-)Berlin - Heidelberg
- New York 1967, S. 112.
11) l W. I. Lenin, Noch einmal
über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die
Fehler Trotzkis und Bucharins, in: Werke, Bd. 32, Berlin
1961, S. 85.
12) W. I. Lenin, Zwei
Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen
Revolution, in: Werke, Bd. 9, Berlin 1957,8.28.
13) W. I. Lenin, Der „linke
Radikalismus", die Kinderkrankheit im Kommunismus, in:
Werke, Bd. 31, Berlin 1959,8. 47 f.
14) W. I. Lenin, Eine harte,
aber notwendige Lehre, in: Werke, Bd. 27, Berlin 1960,
S. 49.
15) D. Wittich, Praxis - Erkenntnis - Wissenschaft,
Berlin 1965, S. 154.
16) Vgl. F. Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung
der Wissenschaft, in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 20,
Berlin 1962, S. 85.
17) Vgl. W. I. Lenin, Drei
Quellen und drei Bestandteile des Marxismus, in:
Werke, Bd. 19, Berlin 1962, S. 3.
18) W. I. Lenin, Materialismus
und Empiriokritizismus, S. 329.
19) Ebenda, S. 138.
20) Vgl. G. Klaus, Spezielle Erkenntnistheorie,
Berlin 1966, S. 79 ff.; Marxistische Philosophie
(Lehrbuch), Berlin 1967, S. 594.
21) Vgl. W. I. Lenin,
Materialismus und Empiriokritizismus, S. 116, 277, 281.
22) Ebenda, S. 282 t.
23) Ebenda, S. 312.
24) Vgl. K. Wagner, Zur Semantik von „relativer" und
„absoluter Wahrheit", in: DZfPh, H. 8, 1968,8. 945 f.
25 F. Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der
Wissenschaft, S. 84 f.
26) Vgl. H. Wessel, Der logische Aspekt der Theorie
der absoluten und relativen Wahrheit, in: Woprossy.
filossofii, H. 8, 1967, S. 58 f. (russ.); ders.; Über
mögliche Explikationen der Termini „relative Wahrheit"
und „absolute Wahrheit", in: Wege des Erkennens, hrsg.
von R. Bellmann und H. Laitko, Berlin 1969, S. 231 f.
27) H. Wessel, Zur Wahrheitsproblematik in den
empirischen Wissenschaften, S. 200.
28) Vgl. A. A. Sinowjew, Über mehrwertige Logik,
Berlin 1968, S. 31 (Anmerkung von H. Wessel).
29) W. I. Lenin, Materialismus
und Empiriokritizismus, S. 262.
30) M. Bunge, Scientific Research, S. 300 f.
31) Vgl. W. I. Lenin,
Materialismus und Empiriokritizismus, S. 129.
32) Vgl. A. Kosing, Karl Marx und die
dialektisch-materialistische Abbildtheorie, in: DZfPh,
Sonderheft 1968,8. 7 ff.
33) W. I. Lenin, Materialismus
und Empiriokritzismus, S. 127.
34) Ebenda, S. 130.
35) Vgl. L. Kreiser, Eine Präzision der
marxistisch-leninistischen Wahrheitskonzeption, S. 188.
36 G. Klaus, Spezielle Erkenntnistheorie, S. 174.
37 W. 1. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus,
S. 129.
38 Ebenda, S. 130.
39) Vgl. A. Kosing, Probleme der marxistischen
Erkenntnistheorie, in: Philosophie im Klassenkampf,
hrsg. von M. Klein und A. Kosing, Berlin 1959, S. 48.
Editorische Hinweise
Aus: Lenin und die Wissenschaft II.
Lenin und die Naturwissenschaften. Beiträge zum
100. Geburtstag von W. I.
Lenin, Sammelband, erschienen 1970 im VEB Deutscher
Verlag der Wissenschaften, Berlin. Zweitveröffentlicht
in Marxismus Digest, 1/1972, Ffm 1972, S. 44-55
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