Protest gegen Ausgrenzungsversuche
1. Mai Berlin: DGB diskriminiert linke Gruppen


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04/10

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Wir erhielten per Mail einen Offenen Brief an den DGB-Ausschuß wegen Diskriminierung linker Organisationen zum 1. Mai in Berlin und wurden gebeten worden, diesen Offenen Brief zu veröffentlichen Der Offene Brief steht zusätzlich auch als pdf-Anhang zur freien Verfügung.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es verstößt unserer Meinung nach in elementarer Weise gegen den Grundsatz der Überparteilichkeit der Gewerkschaften und deren weltanschauliche Offenheit, dass vom DGB-Ausschuss zur Vorbereitung der 1. Mai-Demonstration und -Kundgebung versucht wird, linke, revolutionäre und klassenkämpferische Kräfte auszugrenzen. So wird verschiedenen linken Parteien, Organisationen und Initiativen das Recht zur Durchführung von Informationsständen rund um das Brandenburger Tor verweigert.

Gleichzeitig sieht der DGB-Ausschuss kein Problem darin, dies der SPD und CDU in Form ihrer Arbeitsgemeinschaften zu genehmigen. Im den letzten Jahr wurde in Einzelfällen sogar Polizei und Ordner eingesetzt, um solch undemokratische Ausgrenzungspolitik durchzusetzen. Linke Kräfte und Migrantenorganisationen, die sich mit eigenen Losungen und Forderungen an der DGB-Demonstration beteiligen, sollen zudem an das Ende der Demonstration verwiesen werden.

Der 1. Mai ist bekanntlich der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse und aller fortschrittlichen Kräfte, wo Millionen Menschen auf der ganzen Welt gemeinsam für ihre Forderungen und den Wunsch nach einer gesellschaftliche Alternative auf die Straße gehen. Dazu gehört selbstverständlich auch das Eintreten für den Sozialismus, auch wenn es dazu unterschiedliche Vorstellungen und Auffassungen gibt.

Gerade heute, angesichts der kapitalistischen Weltwirtschafts- und Finanzkrise und der erst noch bevorstehenden umfassenden Abwälzung der Krisenlasten auf die Masse der Bevölkerung, sind starke Gewerkschaften und gemeinsames Handeln, über weltanschauliche und parteipolitische Grenzen hinweg notwendig.

Deshalb werden sich verschiedene Organisationen und Teilnehmer unseres Bündnisses auch dieses Jahr wieder an der DGB-Demonstration beteiligen. Für den 12.6.10 bereiten wir eine Demonstration in Berlin mit bundesweiter Beteiligung vor. Sie steht unter dem Motto "Die Krise heißt Kapitalismus – Gemeinsam gegen Arbeitslosigkeit, Kopfpauschale und Bildungsabbau." Wir würden uns freuen, wenn sich daran nicht nur Verdi und die NGG Berlin, sondern alle in Berlin vertretenen Gewerkschaften beteiligen.

Im Interesse des gemeinsamen Handelns möchten wir den DGB-Ausschuss zur Vorbereitung des 1. Mai auffordern, seinen undemokratischen Beschluss umgehend aufzuheben und verbleiben

Mit solidarischen Grüßen

Hintergrund ist die Tatsache, dass der Berliner DGB auf der 1.Mai-Demo und Kundgebung allen linken Organisationen und Parteien eine Teilnahme untersagt hat. Direkt betrifft es die SAV, DKP, MLPD und Montagsdemo sowie türkische und kurdische Gruppen.  Untersagt sind auch Transparente, Lautsprecheranlagen, Stände, usw.

Im letzten Jahr wurde dies mit Hilfe der Polizei und eines externen Ordnerdienstes gewaltsam durchgesetzt. Es gab zerschlagene Tische und Pavillions, körperliche Angriffe auf Personen, usw.

Editorische Anmerkungen

Das vollständige Schreiben als PdF-File