Betrieb & Gewerkschaft
Ausschlussverfahren gegen Alternative MetallerInnen bei Daimler stoppen!
Aufruf zu Solidaritätsaktionen

04/10

trend
onlinezeitung

Der Ortsvorstand der IG Metall Verwaltungsstelle Berlin hat auf Antrag ein Untersuchungsverfahren nach § 10 der IG Metallsatzung zur Feststellung von gewerkschaftsschädigendem Verhalten gegen die IG Metallmitglieder der anderen ListenAlternative und Faire Basis nach der erfolgten Betriebsratswahl eingeleitet. (Zu der  Betriebswahl bei Daimler Berlin-Marienfelde siehe: z. B. den TREND-Artikel "Betriebsratswahlen 2010 - Zoff bei Daimler")

Auch in Sindelfingen und Kassel wurden Ausschlüssegegen oppositionelle GewerkschafterInnen angedroht.

Um diesen drohenden Ausschlüssen entgegenzutreten, hat sich ein "Solidaritätskreis" gegründet. In seinem Flugblatt schreibt er dazu:

"Gerade in der Krise brauchen wir durchsetzungsfähige Gewerkschaften, damit wir die Angriffe auf unsre Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und auf die Tarifverträge zurückweisen können. Voraussetzung für eine starke Gewerkschaft ist die demokratische Willensbildung in den eigenen Reihen. Dazu gehört selbsrverständich die Kritik an der engen Kooperation mit den Unternehmensführungen und an der zu großen Kompromissbereitschaft vieler amtierender Betriebsräte. Die Aufstellung von Alternativen für die Besetzung von Betriebsratsmandaten zählt nach unserer Auffassung ebenfalls zu einer demokratischen Willensbildung.

Mit ihrer Kandidatur haben die Kolleginnen ein altenatives Programm zur derzeitigen Politik der Betriebsratsmehrheit bei Daimler vorgelegt und mit der Betriebsratswahl 2010 der Belegschaft zur Abstimmung gestellt. Sie haben damit die kontroverse Debatte über eine effektive Interessenvertretung durch den Betriebsrat und die IG Metall beflügelt. Nach dem Willen der Antragsteller soll jetzt gegen diese Kolleginnen ein Verfahren angestrengt werden - mit dem Ziel, sie aus der IG Metall auszuschliessen oder aus ihren gewerkschaftlichen Funktionen zu drängen. Das würde die Gräben vertiefen und die IG Metall im Betrieb schwächen. Es wäre ein fatales Signal für die IG Metall und die Einheitsgewerkschaften insgesamt.

Einheitsgewerkschaft darf nicht Gleichschaltung bedeuten. Wir brauchen eine solidarische Diskussion, in der sich alle Mitglieder einbringen können. Viele unserer Kolleginnen haben Kritik an der Arbeit von Betriebsräten und Gewerkschaftsvorständen. Wir sollten uns trotz des angekündigten Verfahrens nicht enttäuscht abwenden oder gar aus der IG Metall austreten. Wir werden uns jedenfalls weiterhin einmischen, um die Entscheidungen nicht allein den Vorständen zu überlassen."

Das ganze Flugblatt lesen, ausdrucken und verteilen!

Da sich während eines laufenden Untersuchungsverfahrens die Betroffenen nicht mehr selbst öffentlich äußern dürfen, haben sich KollegInnen aus verschiedenen Metallbetrieben und aus anderen Gewerkschaften zusammengesetzt  und eine öffentliche Unterschriftenaktion gestartet. Die KollegInnen fordern euch auf, ebenfalls zu unterschreiben.

Die IGM-Vorstände sollen mitbekommen, dass viele KollegInnen gegen ein solches Verfahren sind.

Hier gibt es die Unterschriftenliste zum runterladen.

Bitte schickt diese ausgefüllt an dm3274091@t-online.de
oder an die Faxnummer 030-3274091 möglichst
bis zum 27. April!!!

Editorische Anmerkungen

Die Informationen stammen vom Arbeitskreis "Forum Betrieb und soziale Bewegungen"