Hilfe für Afghanistan? Immer mehr Militär ?
Oder Zivile Hilfe für mehr Bildung für die Menschen, auch  in Zusammenarbeit mit den Taliban? Was hilft diesem geschundenen Land wirklich?

von Klaus Remmler

04/10

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Afghanistan, das Land am Hindukusch, stöhnt wieder oder immer noch unter einer fremden Besatzung, einer durch Fremde zu bestimmende Gesellschaftsform, heute wie vor X-Jahren. Afghanistan kommt seit vielen, vielen Jahrzehnten nicht mehr zur Ruhe und zur eigenverantwortlichen Gestaltung seiner staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung.

Afghanistan ein geschundenes Land im Widerstreit bestimmender Großmächte, von der Kolonialmacht Großbritannien angefangen, über die militärische Besatzungsmacht der damaligen Sowjetunion, bis hin zu der NATO mit der machtgierigen USA an der Spitze und ihren Satelliten im höhrigen Schlepptau, einschließlich diesem Deutschland, steht wieder einmal im Focus der gleichgeschalteten Medien in Wort und Bild, als drei deutsche Soldaten nahe der nordafganischen Stadt Kundus bei einem „Gefecht“ mit den Taliban getötet und einige andere Soldaten bis schwer verletzt wurden.

Dabei ist aber auch unvergessen, dass ein deutscher Oberst Klein seine Waffenbrüder aus den USA befahl einen von den Taliban gekaperten Tasnklastzug zu bombardieren. Dieser gewolte Angriff auf den Tanklastzug und die sich darum versammelte Menschengruppe, wovon die Mehrzahl Zivillisten waren, bracht über Einhundert Tote und noch mehr Verletzte. Lakonisch heist es heute noch, dass dabei „viele zivile Opfer“ zu beklagen seien. Im Grunde geniómmen war diese Aktion eines deutschen Befehlshabers auch nichts anders als ein im Staatsauftrag befehligter Mord an Menschen, die nichts mit diesen Krieg gegen Afghanistan und seinem Volk zu tun hatten.

Es ist im neuerlichen Fall die so genannte Höhe „4.3.1.“ nördlich von Kundes mitten im „Feindgebiet“  - so der Originalton im TV - , wo die Bundeswehr auf vorderen „Sicherungsposten“ zu stehen hat. Die Bewaffung der sowieso schon bis an die Zähne vollgepakten Soldaten, sind die so genannten „Granatmaschinenwerfer“ als relativ schwere Geschütze für diesen Standort. So im Bericht „Die Afghanistan Lüge“ des ZDF am 98.04.2010, um 0,35 Uhr.

Und da sieht nan dann auch, wie die deutschen Soldaten in voller Bewaffung und mit Kampfanzügen angetan, sich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Kundus mit einer kleineren Gruppe von afghanischen Kindern unterhalten und so den Anscheibn erwecken wollen, dass sie gut Freund seien.

Dabei kommt man nicht nur ins grübeln sondern gleichzeitig weckt das auch Erinnerungen, denn mit Kindern im besondern haben sich schon immer alle Aggresoren, Herrscher und Despoten sehr gern ablichten lassen und in Pose gestellt. Und dennoch ist es auch eine Tatsache, dass bis jetzt fast jeder 5. Soldat mit „Kriegstraumata“ belastst ist und sich sicher auch fragen lassen muss, was er eigentlich in diesem Land als fremder Besatzungssoldat zu suchen hat.

Dazu gehört dann wohl auch in die selbe Linie bei den Einsätzen, dass Prychologen und Truppenpfarrer den Soldaten und Soldatinnen den Kampf gegen die Taliban weiter erklärbar oder die Notwendigkeit, das damit die „Deutsche Freiheit“ am Hindukusch zu verteidigen ist , schmackhaft zu machen haben.

Wenn man dann noch den so genannten „Bundeswehr-Beauftragen des Deutschen Bundestages“ in einer Verlautbarung hört, wenn er mit Pathos feststellt, dass sich die deutschen Soldaten jetzt wohl auch stark wehren und es damit eben auch Tote und Verwundete auf beiden Seiten geben kann, sollte wohl auch dem letzten Deutschen klar werden, mit welcher Ideologie und Gewaltbereitschaft man es hier zu tun hat, um der Machtgier einer USA gefällig sein zu können.

Man möchte bei dieser Betrachtung eigentlich nur noch kotzen.

Obwohl jeder in diesem Land weiß, dass mindestens 75 Prozent aller Deutschen diesen Kriegseinsatz deutscher junger Soldaten bewusst und richtiger weise ablehnen, wird von den mittelmäßigen Eliten in Regierungsverantwortung so getan, als ob es einen solchen „Volkswillen“ überhaupt gäbe, sondern die Mär von der Verteidung des deutschen Vaterlandes auch am Hindukusch wird in immer neuen und aufgewärmten Floskeln ins Spiel zur Verdummung und Verblödung der Massen gebracht.

Dabei ist jeder Krieg, egal mit welchen Vorzeichen versehen und wie begründet, in jeder Form ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das damit beabsichtigte Erzwingen fremdbestimmter gesellschaftlicher, politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Strukturen für den Gegner ist ebenso verbrecherisch. Damit ist aber auch jederwede Gegenwehr der Betroffenen, egal welcher politischen Richtung oder Religiösität sie angehören, vollkommen als legitim zu betrachten.

Und eigentlich wären deshalb die Auftraggeber für diese Kriegseinsätze, egal wo auch immer auf dieser unseren Erde, deutscher oder anderer Nationen angehörige Soldaten als „Kriegsverbrecher“ anzuklagen und abzuurteilen. Es ist zweifellos ein bewusster Mordauftrage durch politische Gewalt.

Und schließlich stellt sich diese Merkel noch in einem „Trauergottesdienst“ für die gefallenen drei Soldaten hin, um die Kriegseinsätze zur Unterjochung Andersdenkender und sich Wehrender zu verteidigen. Sie posaunt hinaus, dass dieses Land nie wieder von „Alkaida“ oder „Taliban“ beherrscht werden würde und beweist damit nur die Tatsache, dass es um die eigene Beherrschung dieses Landes durch die so genannten westlichen Demokratien geht, die nicht nur weit von waher Demokratie entfernt sind, sondern nur eigene politische, militärische und wirtschaftliche Interessen in diesem geschundenen Land vertreten.

Ungeachtet aber dieser kriegerischen Einmischung in innerstaatliche Verhältnisse dieses Staates, sind weder die USA noch die anderen willfährigen Helfer der USA in diesem Land willkommen, auch nicht als Befreier von so genannter islamistischen Fundamentalismus.

Und da wird sogar noch der bisher absolut USA-hörige Präsident und Milliardär Karsai mopsig, wenn er neuerdings sich nicht mehr prowestlich gibt und damit besonders die USA auch noch zu verärgern in der Lage ist. Vielleicht hat dieser Mann aber erkannt, dass wirklicher Frieden in Afghanistan nicht mit Waffengewalt – wie übrigens überall auf dieser unseren Erde – zu erreichen sein wird, sondern nur weiter Unfrieden, Gewalt, Armut und Elend für die Vielzahl der Menschen bringen wird.

In diesem Zusammenhang fällt erine kleine Notiz im Onlineprogramm des Ersten Deutschen Fernsehens, im Weltspiegel, auf, die sich diese mittgelmäßigen Eliten auf den Kanzler- und Ministersesseln dieser Schwarz-Gelben Regierung einmal lesen sollten.

Hier hat ein Einzelkämpfer für den Frieden, Reinhard Erös, gelernter Arzt, Soldat und Bayer allen die am Kriegsspielen so viel Freude haben -denn sonst gäbe es doch gar keine Kriege – ins Tagebuch geschrieben und gehandelt. Er betreibt privat mit Spenden und eigenen Mitteln Kliniken, Waisenhäuser und vor allem Schulen, auch in den Gegenden, wo die Taliban bereits Macht ausüben. Er bewegt sich in der Region Jalalabad ohne Armee – oder Polizeischutz und hat seine eigene Philosophie, dass man auch mit dem „Teufel Tee trinken soll“, webnn es einer guten Sache dient und konnte sogar in dem Talibangebiet direkte Mädchenschulen eröffnen und führen. Und er glaubt, dass der „Westen“ jedenfalls mehr in Bildung investieren sollte, als immer mehr Soldaten zu schicken.

Das ist doch mal eine andere Sichtweise für die Friedengestaltung in diesem geschundenen Land Afghanistan.

Editorische Anmwerkungen

Den Artikel erhielten wir vom Autor für diese Ausgabe.