Wochenendseminare
"Armut: global-lokal-Widerstand"

Veranstaltungstipp der Redaktion

04/10

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1. Seminar: Überlebenskampf global
7./8.5.2010 im Mehringhof, Gneisenaustr.2a (U-Bhf. Mehringdamm) Freitag, d. 7.5. um 19 Uhr

Die Globale Armut- Vortrag von Anne Seeck

Ausgangspunkt waren für mich das erschütternde Buch von Mike Davis "Planet der Slums" und Tafeln der Bundeszentrale für politische Bildung zu den sozialen Problemen der Globalisierung. Allerdings ist die Bundeszentrale bemüht, angebliche Verbesserungen durch die Politik darzustellen. So hätte die Armut abgenommen. Statistik hat auch eine Verschleierungsfunktion. Interessanter ist, wie der Alltag der Menschen abläuft, den erfassen die Bürokraten mit ihren Statistiken nämlich nicht. Daher zitiere ich auch Menschen am Rande von vier Megacitys. Diese Armen sind meistens arbeitende Arme. Sie leben von der Hand in dea Mund, aufgrund der fehlenden Absicherung. Sie arbeiten buchstäblich für ihr Essen. "Jene, die produzieren, sind nicht diejenigen, die konsumieren- das ist ein wesentliches Merkmal der globalen Billiglohnwirtschaft.", so Michel Chossudovsky.

Input Wolfgang Ratzel: "Global denken und lokal überleben und Widerstand leisten" Der Input wendet sich einerseits gegen die lokale Borniertheit insbesondere (aber nicht nur) von Erwerbsloseninitiativen; andererseits aber auch gegen einen abstrakten, romantisierenden und moralisierenden Internationalismus, der die besonderen Existenzbedingungen der globalen und lokalen Armutsbevölkerungen geflissentlich übersieht oder gegeneinander ausspielt.

Samstag, d. 8.5. - Verantwortlich: Wolfgang Ratzel:

Ich werde versuchen, bezogen auf die USA, Lateinamerika, Afrika und Asien vier konkrete Überlebens- und Widerstandsszenarios vorzustellen. Optimal wäre, wenn es gelänge, einen kompletten Tagesablauf zu dokumentieren:
Herr oder Frau oder Kind oder Jugendlicher oder Alter X in der Favela Y oder Slum Z steht morgens auf und dann passiert das und das. Wer solche Abläufe sieht und hört, kann diese Szenarien immer schon mit seinen eigenen
Tagesabläufen vergleichen.

11:30 -13 Uhr Zum Beispiel Amerika
- am Beispiel eines Hustlers (das ist eine multiflexibler regulär-irregulärer Überlebensfigur im Ghetto von Chicago) und
- am Beispiel eines typischen Bewohners einer lateinamerikanischen Favela 14-15.30 Uhr Zum Beispiel Afrika
- am Beispiel einer an AIDS erkrankten Frau und einem ACDS-erkrankten Mann - unter Einbeziehung der Folgen für die Großfamilie und die Kinder.
16-17.30 Uhr Zum Beispiel Asien
- am Beispiel eines Slumbewohners bzw. einer Slumbewohnerin in Indien und eines
- Wanderarbeiters bzw. Wanderarbeiterin in China 18-19 Uhr Abschlussdiskussion
Die Diskussion thematisiert über die globalen Zustände hinaus vor allem auch den "seriösen" Vergleich zwischen den eigenen und "fremden" Überlebens- und Widerstandsbedingungen.

2. Seminar: Überlebensformen lokal
4./5.6.2010 im Mehringhof, Gneisenaustr.2a

Freitag 19 Uhr

"
Die Hetze gegen Harte IV-Bezieherlnnen und aktuelle Entwicklungen" Vortrag von Anne Seeck

"Sind Erwerbslose, Working Poor und andere Prekarisierte zur Selbstorganisation willens und
fähig?" Vortrag von Wolfgang Ratzel

Samstag
11.30-13 Uhr
Deutschland Dritter Klasse- Leben in der Unterschicht
14-15.30 Uhr
Der Tag einer Ein-Euro-Jobberin und einer Vermaßnahmten
16-17.30 Uhr
Wolfgang Ratzel: Aus dem Leben des Herr W.
Input von Anette Heselhaus:
Spiegelzitat(40/2003.21):"Der wahre Treibsatz für die Sozialhilfeetats steckt in den Ausgaben für Schwerstbehinderte."
18-19 Uhr Abschlußdiskussion
 

3. Seminar: Widerstandsformen
11./13.6.2010 im Mehringhof, Gneisenaustr.2a

In diesem Seminar werden Vertreterinnen aus Erwerbsloseninitiativen und dem Sozialprotestspektrum eingeladen, um ihre Erfahrungen einzubringen, wie Selbstorganisation und Widerstand von Erwerbslosen aussieht bzw. aussehen könnte. Wie erreichen wir eine Vernetzung und bessere Mobilisierung der Betroffenen?

Freitag, d. 11.6. um 19 Uhr
"Erwerbslosenprotest- Rückblick und Ausblick"
Podiumsdiskussion mit Guido Grüner (ALSO' . i, Peter Nowak (Autor des Buches "Zahltag"), Anne Allex (AK Marginalisierte), Paul Decruppe (AK Arbeitslosigkeit der IG Metall) u.a.

Am 12.6. ist die Krisendemo!

Sonntag, d. 13.6.
11.30-13 Uhr
"Mieterhöhungen, Zwangsumzüge und Verdrängung von Erwerbslosen"
Input von der "Kampagne gegen Zwangsumzüge"
14-15.30 Uhr
"Hilfe beim Ämterstress- Solidarisches Begleiten zum Jobcenter"
Input von der Initiative "Keiner muss allein zum Amt"
16-17.30 Uhr
„Die Aktivitäten der Kampagne gegen Harte IV"
Input Angelika Wernick „Berliner Kampagne gegen Harte IV"
17.45-19 Uhr Die Abschlussdiskussion: Der Ausblick

Unterstützt von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt Veranstalter: Teilhabe e.V.,
Kontakt: anne.snk44@yahoo.de