Heraus zum 1. Mai 2008
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04/08

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Aufruf der Jugendorganisation REVOLUTION
Alle auf die Straße! – Alle raus zum 1.Mai!

Beim diesjährigen 1.Mai werden manch ältere DemonstrantInnen an den 1.Mai 1968 in Paris erinnern, damals am Höhepunkt der studentischen Protesten und Revolten waren in ganz Europa Millionen auf der Straße und forderten das Ende des Kapitalismus. Studentenführer wie Rudi Dutschke oder Daniel Cohn-Bendit galten als Staatsfeinde, viele dieser Generation wollten damals die Revolution. Dieser 40zigste Jahrestag der 68ziger Bewegung zeigt was der 1.Mai immer sein sollte, nämlich der internationale Kampftag der Arbeiterklasse. Heute haben viele 1.Mai Kundgebungen in der Republik eher etwas volkstümliches, mit viel Bier und Bratwurst feiern die Gewerkschaften sich selber – manch Funktionär wettert gegen die Ungerechtigkeit des Kapitalismus und danach spielt eine Oldie- Band Gewerkschaftslieder von vorgestern.

Dass dies nicht so sein muss beweisen die revolutionären Maibündnisse, die seit vielen Jahren auch gegen die reformistische und versöhnlerische Gewerkschaftsspitze auf die Straßen gehen. Wir von REVOLUTION rufen alle dazu auf sich an diesen revolutionären Bündnissen zu beteiligen, oder diese vor Ort aufzubauen.

Die Gewerkschaftsspitzen haben zuletzt bei verdi und den öffentlichen Arbeitgebern gezeigt, für welche Politik sie stehen – für die Sozialpartnerschaft mit den Arbeitgebern wird am Ende jeder Streik verkauft. Vollmundig waren sie noch in die Warnstreiks getreten, 8% mehr Lohn, aber mindestens 200€ mehr Sockelbetrag wollte verdi erkämpfen – jetzt bekommen die ArbeiterInnen 50€ mehr Sockelbetrag, eine Einmalzahlung im nächsten Jahr und „Lohnerhöhungen“ über zwei Jahre, welche wahrscheinlich nicht ausreichen werden, um die Inflation auszugleichen.

Noch sind mehr als 7 Millionen Beschäftigte in den Gewerkschaften organisiert, aber auch sie werden von Bürokratie und Co- Management verschreckt, viele Gewerkschaften klagen über eine passive Basis – viele Gewerkschaftsmitglieder über eine korrupte und anpasslerische Spitze.

Gerade die Jugend wird nicht von den derzeitigen Gewerkschaften erreicht, fast alle Gewerkschaften überaltern, und die Jugend verliert den Bezug zur Gewerkschaftsbewegung. Dabei ist es für die Jugend jetzt entscheidend, welche Kämpfe die Arbeiterklasse führt, und vor allem, welche sie verliert. Wenn die Rente mit 67 von der Sozialdemokratie eingeführt wird und die Gewerkschaften nur einige laue Demos auf die Straße kriegen, wird es die heutige Jugend sein, die die Suppe auszulöffeln hat. Wir werden bis 67 arbeiten müssen, wir müssen uns zusätzlich privat versichern, wir kriegen später die Sozialrente auf Hartz4 - Niveau. Für die Jugend ist es daher entscheidend, mit den linken revolutionären Strömungen in den Gewerkschaften gemeinsam gegen die Politik der Bürokratie zu kämpfen, gemeinsam für eine klassenkämpferische Opposition in den Gewerkschaften zu stehen.

Bislang sind die sog. „Gewerkschaftslinken“ fast vollständig in die nächste reformistische Partei, die Linkspartei abgetaucht. Von Opposition gegen den Kurs der Spitze ist wenig bis gar nichts zu merken, ihr Interesse dient allein einer möglichen Bundesregierung ab 2009 mit SPD und Grünen, wofür sie in den Gewerkschaften schon mal vorarbeiten möchten.

Für die heutige Jugend ist es wichtig daraus zu lernen und diese versöhnlerische Politik scharf zu bekämpfen. Wir brauchen keinen Kompromiss mit dem Kapital oder die Illusion an einen gerechten Kapitalismus – wir sehen jeden Tag für was dieses System steht. Der Kapitalismus steht für Krieg, für Armut, Ausbeutung und Entrechtung – steht für Rassismus und Aufrüstung, für die blutige Herrschaft weniger über die Mehrheit. Dieses System zerstört täglich die Lebensgrundlagen der Menschheit, betreibt zerstörerischen Raubbau und vernichtet soziale und ökonomischen Zusammenhänge zum Wohle des privaten Profites.

Die Jugendorganisation REVOLUTION ruft daher die antikapitalistische Jugend auf, sich mit uns zu organisieren, mit uns an den Schulen Aktionskomitees aufzubauen, mit uns vor Ort die Faschisten zu bekämpfen und mit uns die Kämpfe der ArbeiterInnen zu unterstützen. Wir treten nicht ein für die nächste Illusion an den Kapitalismus, wir treten ein für den revolutionären Sturz dieses menschenverachtenden Regimes.

Deswegen ist es wichtig am 1.Mai teilzunehmen, dort der reformistischen Führung entgegen zu treten und vor allem die Gewerkschaftsbasis aufzufordern, mit uns zu diskutieren und sich gegen ihre Führung zu stellen. Dann kann der 1.Mai auch dieses Jahr wieder ein Kampftag der Arbeiterklasse sein, nämlich ein Kampftag der Arbeiterklasse gegen das Kapital!

Infos über die revolutionären 1.Mai-Demos:

Berlin: http://www.erstermai.nostate.net/  

Stuttgart: http://www.erstermai-stuttgart.de.am/