Die VW AG in China
Deutscher Herrschafts- und Wirtschaftsimperialismus in Aktion

von Reinhold Schramm

04/08

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onlinezeitung

Die Volkswagen Aktiengesellschaft (nicht nur) in der Volksrepublik China, auch eine sozialdemokratische - gesellschaftspolitische Erfolgsgeschichte, im Herrschaftsinteresse des deutschen Imperialismus.

Zahlen-Daten-Fakten

In 13 Ländern Europas und sechs Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas betreibt der Konzern 48Fertigungsstätten. Mehr als 329.300 Beschäftigte produzieren rund um den Globus. Seine Produkte bietet der Volkswagenkonzern in mehr als 150 Ländern an. Der Konzernumsatz lag im Jahr 2006 bei104,875 Milliarden Euro und im Jahr 2007 bei 108,897 Mrd. Euro. Branche: Automobile, Finanz- & IT - Dienstleistungen. Gründung am 28. Mai 1937. Unternehmenssitz ist Wolfsburg (BRD). Vorstandsvorsitzender ist Martin Winterkorn (2006). Volkswagen-Chef in der VRCh ist Winfried Vahland.

Die VW AG ist in der VRCh mit ihrer Volkswagen Group China vertreten. Deren Verkauf lag im Jahr 2007 bei 910.491 Fahrzeugen. Der offizielle Auftakt des VW- Konzerns in der VRCh erfolgte am 8. Juni 1982 mit der Unterzeichnung eines Probemontagevertrages. Im Zugehandelte es sich um die Jointventures (JV) Volkswagen Shanghai und FAW-Volkswagen. Sie sichern heute die Marktführerschaft des VW- Konzerns in der VRCh. Am 16. Februar 1985 erfolgte die Gründung der "Shanghai Volkswagen Automotive Company, Ltd." (SVW). 1991 war die erste Phase der Etablierung eines modernen Produktionsstandortes in Shanghai abgeschlossen. Am 6. Februar1991 erfolgte die Gründung der "FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd." (FAW) in Changchun. Bis 2003 bestanden drei Automobilfabriken der Shanghai Volkswagen und die zwei Werke der FAW in Changchun. Deren Absatz auf knapp 700-Tausend Fahrzeuge im Jahr 2003. Es folgte die Gründung von zusätzlichen Gemeinschaftsunternehmen zur Fertigung von Motoren in Shanghai und Dalian, von Getrieben in Shanghai sowie von Fahrwerkskomponenten in Changchun. Der VW- Konzern förderte die lokale Zulieferindustrie sowie die verstärkte Integration der chinesischen Jointventures (JV) in den VW-Beschaffungsverbund. Der Marktanteil für PKW-Neuzulassungen in der VRCh lag für den VW-Konzern in Jahr 2006 bei 17,0 Prozent, und im Jahr Jahr 2007 bei 17,8 Prozent. Die Belegschaft nach Produktionsgesellschaften lag in der VRCh bei 22.729 Mitarbeitern im Jahr 2007. Der Mitarbeiterstamm in der Technischen Entwicklung lag insgesamt bei 1457 Beschäftigten, in der Volkswagen Group China (30), Shanghai VW (932) und bei FAW-VW (495 Mitarbeiter).

Der VW- Konzern weist über seine Standorte in seiner Geschäftsbilanz für die VRCh folgenden Fertigungsverbund [44,45,46 und 43,47,48] aus:

  • Shanghai-Volkswagen Automotive Company LTD. (13.000 Beschäftigte) (Gründung 1985; 40 % Volkswagen AG, 10 % Volkswagen (China) Investment Company Ltd.)

  • (43) Werk Anting: POLO, POLO CLASSIC, SANTANA, SANTANA VIST, SANTANA VARIANT, TOURAN, PASSAT LINGYU, PASSAT B5, SKODA OCTAVIA, Motoren

  • FAW-Volkswagen Automotive Company Ltd. (9.800 Beschäftigte) (Gründung 1991; 20 % Volkswagen AG, 10 % Volkswagen (China) Investment Company Ltd., 10 % AUDI AG)

  • (44) Werk Changchun: JETTA A2, JETTA, GOLF, BORA, PASSAT, AUDI A4, AUDI A6, Motoren, Getriebe

  • FAW-Volkswagen Plattform Company Ltd. (184 Beschäftigte) (Gründung 2005; 60 % Volkswagen (China) Investment Ltd., 40 % FAW)

  • (45) Werk Changchun Fahrwerks-Komponenten

  •  FAW-Volkswagen Engine Company Ltd. (319 Beschäftigte) (Gründung 2005; 60 % Volkswagen (China) Investment Company Ltd., 40 % FAW)

  • (46) Werk Dalian Motoren

  • Volkswagen Transmission (Shanghai) Company Ltd. (225 Beschäftigte) (Gründung 2001; 60 % Volkswagen (China) Investment Company Ltd.)

  •  (47) Werk Jiading/Shanghai Getriebe

  •  Shanghai Volkswagen Powertrain Company Ltd. (335 Beschäftigte) (Gründung 2005; 60 % Volkswagen (China) Investment Company Ltd., 40 % SAIC)

  • (48) Werk Loutang Motoren [Stand 31.12.2007] Anmerkung: Weltweit befinden sich für den VW Konzern 21.677 Mitarbeiter in der Technischen Entwicklung (davon 1457 in der VRCh) und zusätzlich 555 Mitarbeiter in der Konzernforschung [per 31.12.2007] (!) [Finanzdaten für 2007 = Umsatz: 108,897 Mrd. Euro / Investitionen: 13,497 Mrd. Euro / Gewinn: 4,122 Mrd. Euro]

Abschließende Anmerkung: Für die objektive Beurteilung der aktuellen Produktionsverhältnisse und dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte müssen wir auch die historische, kulturelle (sozial-) und gesellschafts-politische Entwicklung in China mit einbeziehen. Es besteht noch keine ökonomische Gleichwertigkeit der Produkte. - Auch kein Gleichstand bei den Verwertungsvoraussetzungen, auch noch nicht bezüglich der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit und den fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten der AK (in der Organisation, Verwaltung, Produktion und Qualifikation). Der Produktionsstandort in der VRCh sichert dem VW- Konzern und Beteiligten: Eigentümern und Produzenten, die Zukunft in Asien und China, auch unter den Bedingungen der realen imperialistischen Konkurrenz. Jointventures (JV) beinhaltet auch eine abhängige Beteiligung des chinesischen (auch staatlichen) Vertragspartners und dient dem VW-Konzern als Schlüssel und Zugangsmöglichkeit zum chinesischen Produktions-, Arbeitskräfte-, Absatz- und Wirtschaftsmarkt. -Nicht 'die Politik' und pseudomarxistisches 'Wunschdenken' bestimmt die Richtung der (kapitalistischen) Konzerne. Umgekehrt, die transnationalen Konzerne, mehr als Neunzig der führenden Fünfhundert Weltkonzerne, in China, diktieren die Politik und auch die (irrationale) Entwicklungsrichtung, teils miteinander und teils gegeneinander, auch in imperialistischer Konkurrenz, in der VRCh, wie in Deutschland und anderen Teilen der kapitalistischen Welt. Noch.

Editorische Anmerkungen

Wir Text erhielten wir vom Autor für diese Ausgabe. Er wurde im März 2008 erstellt.

Datenquelle:  http://www.volkswagenag.com/vwag/vwcorp/content/de/homepage.html