Die blutrünstige
Hybris des 1. Weltkriegs ist ja schon wieder da! Und zwar
in der Gestalt des Inzko, der die imperialistischen Heere
auf die ausgeblutete Bevölkerung Bosniens hetzen will. Ein
Österreicher noch dazu!
Welches Recht hat dieses
Land überhaupt, auch nur ein einziges Urteil sich anzumaßen
über jenes von ihm mitzerstückelte Territorium, das einst
Jugoslawien hieß! Über jenes Bosnien, das ja schon einmal in
seinem - widerrechtlichen – Besitze war! Wie Pfaue
stolzieren die hochdotierten „Repräsentanten“ des
EU-US-Imperialismus daher, als ob sie von einer Luxuskarosse
verächtlich herabblickten, „Hohe Vertreter“ – eine Sprache,
die uns in den Muff und den Blutdurst der Feudalzeit,
zumindest den des Habsburgerregime zurückzwingt.
Welch eine gemeine Heuchelei sind alle diese mehr oder
minder ornamentalen Gedenkveranstaltungen zum Ersten
Weltkrieg, die uns jetzt bewußtseinsindustriell ersticken -
wenn nicht klargemacht wird, gerade am Beispiel der
unterjochten südslawischen Volker (und der dort lebenden
Roma), daß der Erste Weltkrieg Ungeheuer aus sich zeugte,
die über den Zweiten Weltkrieg hinaus dauern und heute zu
einer neuen apogée drängen.
Zu verwerfen ist von einem jeden progressiven Österreicher
und einer jeden progressiven Österreicherin die Rolle und
Funktion des österreichischen Kriegshetzers, zu verwerfen
ist die Rolle der EUFOR, der NATO, der EU, der USA und
insbesondere die der US-Botschaft in Sarajewo, die den
Rebellierenden, sollten sie nicht friedlich bleiben,
unverhohlen gedroht hat. Was für einen Frieden meinen sie?
Was für ein Recht hat die EU, haben die USA, hat die EUFOR,
hat Valentin Inzko, haben österreichische Soldaten, was für
ein Recht haben sie, sich dort aufzuhalten? Was haben sie
bewirkt? Was hat ihre Politik gebracht? Verarmung,
Krankheiten, Rechtlosigkeit.
Zu einem militärischen Hinterhof der EU haben sie Bosnien
gemacht - in dem die politischen und sozialen Rechte
abgeschafft sind. Wieviele blutige Hungerregimes sollen in
diesem Europa noch errichtet werden?
Nachdem sie das Land durch - auch durch innere Faktoren
mitgenerierte – ethnische Kriege zerfetzt haben, wollen sie
nun einen sozialen Aufstand niederkartätschen! Nicht nur
eine Ethnie gegen eine andere Ethnie aufhetzen, jetzt geht
es um eine sozialen Protestbewegung und Selbstorganisation.
Das Ziel einer Kriegsführung neuen Typs.
Hier ist ein blutiger Franz-Josef am Werk, der schon die
Generäle des ungarischen Revolutionsheeres wie Vieh
liquidiert hat. Im Hirn, in den kranken Vorstellungen des
Inzko wühlen die Vernichtungsorgien des Conrad von
Hötzendorf!
Was haben fremde Kraken und Aussauger überhaupt in dem
ehemaligen Herzen Jugoslawiens, in diesem Bosnien, in dem
Kroaten, Serben, Roma , Bosniaken und Juden, Christen,
Atheisten und Moslems friedlich zusammenlebten, zu suchen?
Jetzt, wo wieder ein Zusammenleben gesucht wird, was haben
sie dort noch zu suchen? Was haben sie dort zu suchen,
nachdem sie zwanzig Jahre lang bewiesen haben, daß sie an
nichts anderem interessiert sind, als sich um den Preis der
Vernichtung der bosnischen Völker zu bereichern? Was hat ihr
Statthalter also dort zu suchen?
Nicht nur für generelle Kriegshetzer, auch für solche, die
zu einem sozialen Krieg hetzen, muß es, so wie für die Nazis
(wie allgemein anerkannt) , ein Betätigungsverbot geben, und
ein Wiederbetätigungsverbot. Für die Nazis ist das
inzwischen selbstverständlich, und bei den
national-übernationalen Kriegshetzern gegen soziale
Erneuerer zögert man noch?
Und so wie den Habsburgern zurecht ihr Besitz genommen
wurde, so sollten diesen Euro-Austro-Warlords, wie zurecht
den Mafiosi in Italien, über eine banale Geld- und
Gefängnisstrafe hinaus ihr Besitz requiriert werden. Ist es
nicht die Bildung einer übernationalen kriminellen
Vereinigung?
Für solche Leute muß ein internationales
antiimperialistisches Tribunal her!
Hat übrigens Inzko nicht auch gegen österreichische Gesetze
verstoßen, auf deren Grundlage jemandem, der sich von einem
ausländischen Heer rekrutieren läßt, die österreichische
Staatsbürgerschaft abzuerkennen ist? Hat sich Inzko nicht in
leitender Funktion für einen Angriffskrieg einer fremden
militärischen Söldnerbande ausgesprochen?
Inzko sollte zudem Bosnien verlassen, sich aus Österreich
zurückziehen, und wenn er zurück will, um eine
Aufenthaltsgenehmigung ansuchen oder sich in seinem allseits
gepriesenen Brüssel seinen Alterssitz wählen – nicht im
slowenischen Teil Kärntens bitte.
Und die Lemurenregierung in Österreich hat dazu nichts zu
sagen?
Anmerkung: Slovensko domobranstvo, Slowenische
Landwehr, Slowenische Heimwehr, auch Slowenische
Domobranzen, Einzahl Domobranec, deutsch Domobranze, sie
spielten, unter deutschem Oberbefehl, eine mit der Zeit
immer stärker werdende Rolle bei der Bekämpfung der
Partisanen, gegen die sie als Hilfspolizei eingesetzt waren.
Man kann die Domobranzen als antikommunistisch und
katholisch geprägte, ursprünglich aus verschiedener
Formationen zusammengesetzte Banden im Dienste der Wehrmacht
und der Waffen-SS bezeichnen. Die Slowenische
Befreiungsfront (Osvobodilne Front) wurde am 26. 4. 1941 in
Ljubljana/Laibach gegründet. Gegen sie richteten sich die
Mord- und Säuberungsaktionen.
700 Partisanen, die auf österreichischem Territorium, in
Kärnten, aktiv waren, waren mit der OF verbündet . Haß und
Verachtung gegen die slowenische Linke, die slowenischen
Kommunisten und die Slowenen allgemein sind heute nach wie
vor in der „deutschen“ Volksgemeinschaft Kärntens an der
Tagesordnung. Die historischen Wurzeln des Kärntner
Rassismus sind auf den Krieg gegen die Befreiungsheere
zurückzuführen. Die Indoktrination dauert bis heute und
wurde von Haider, selbst der Chef einer kriminellen Bande,
bestens reaktiviert – soweit , daß sogar Tilo Berlin
Mitglied des Ulrichsberg-Ausschusses wurde.
Inzko, ein Kärntner Slowene, besuchte das Slowenische
Gymnasium in Klagenfurt, das in den Siebzigerjahren zu einem
Sozialisationsort und Brennpunkt der slowenischen „Neuen
Linken“ in Klagenfurt geworden war. Daß die neuen
Imperialisten und Bekämpfer der Völker des ehemaligen
Jugoslawien vom Know-How, das sie dort empfingen, zehren
würden, hat damals niemand geahnt. Insofern ist Valentin
Inzko zumindest als politischer Verräter an der Sache der
progressiven Slowenen zu bezeichnen. Und als Erneuerer des
österreichischen Know-Hows bei der Aufstandsbekämpfung der
südslawischen Völker.
Editorische Hinweise
Den
Kommentar erhielten wir von A&O für diese Ausgabe.
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