Kommentare zum Zeitgeschehen

Der Euro-Domobranze

Eine
Invektive von Aug&Ohr Gegeninformationsinitiative

03-2014

trend
onlinezeitung

Die blutrünstige Hybris des 1. Weltkriegs ist ja schon wieder da! Und zwar in der Gestalt des Inzko, der die imperialistischen Heere auf die ausgeblutete Bevölkerung Bosniens hetzen will. Ein Österreicher noch dazu!

Welches Recht hat dieses Land überhaupt, auch nur ein einziges Urteil sich anzumaßen über jenes von ihm mitzerstückelte Territorium, das einst Jugoslawien hieß! Über jenes Bosnien, das ja schon einmal in seinem - widerrechtlichen – Besitze war! Wie Pfaue stolzieren die hochdotierten „Repräsentanten“ des EU-US-Imperialismus daher, als ob sie von einer Luxuskarosse verächtlich herabblickten, „Hohe Vertreter“ – eine  Sprache, die uns in den Muff und den Blutdurst der Feudalzeit, zumindest den des Habsburgerregime zurückzwingt.

Welch eine gemeine Heuchelei sind alle diese mehr oder minder ornamentalen Gedenkveranstaltungen zum Ersten Weltkrieg, die uns jetzt bewußtseinsindustriell ersticken - wenn nicht klargemacht wird, gerade am Beispiel der unterjochten südslawischen Volker (und der dort lebenden Roma), daß der Erste Weltkrieg Ungeheuer aus sich zeugte, die über den Zweiten Weltkrieg hinaus dauern und heute zu einer neuen apogée drängen.

Zu verwerfen ist von einem jeden progressiven Österreicher und einer jeden progressiven Österreicherin die Rolle und Funktion des österreichischen Kriegshetzers, zu verwerfen ist die Rolle der EUFOR, der NATO, der EU, der USA und insbesondere die der US-Botschaft in Sarajewo,  die den Rebellierenden, sollten sie nicht friedlich bleiben, unverhohlen gedroht hat.  Was für einen Frieden meinen sie?

Was für ein Recht hat die EU, haben die USA, hat die EUFOR, hat Valentin Inzko, haben österreichische Soldaten, was für ein Recht haben sie, sich dort aufzuhalten? Was haben sie bewirkt? Was hat ihre Politik gebracht? Verarmung, Krankheiten, Rechtlosigkeit.

Zu einem militärischen Hinterhof der EU haben sie Bosnien gemacht - in dem die politischen und sozialen Rechte abgeschafft sind. Wieviele blutige Hungerregimes sollen in diesem Europa noch errichtet werden?

Nachdem sie das Land durch - auch durch innere Faktoren mitgenerierte – ethnische Kriege zerfetzt haben, wollen sie nun einen sozialen Aufstand niederkartätschen! Nicht nur eine Ethnie gegen eine andere Ethnie aufhetzen, jetzt geht es um eine sozialen Protestbewegung und  Selbstorganisation. Das Ziel einer Kriegsführung neuen Typs.

Hier ist ein blutiger Franz-Josef am Werk, der schon die Generäle des ungarischen Revolutionsheeres wie Vieh liquidiert hat. Im Hirn, in den kranken Vorstellungen des Inzko wühlen die Vernichtungsorgien des Conrad von Hötzendorf!

Was haben fremde Kraken und Aussauger überhaupt in dem ehemaligen Herzen Jugoslawiens, in diesem Bosnien, in dem Kroaten, Serben, Roma , Bosniaken und Juden, Christen, Atheisten und Moslems friedlich zusammenlebten, zu suchen? Jetzt, wo wieder ein Zusammenleben gesucht wird, was haben sie dort noch zu suchen? Was haben sie dort zu suchen, nachdem sie zwanzig Jahre lang bewiesen haben, daß sie an nichts anderem interessiert sind, als sich um den Preis der Vernichtung der bosnischen Völker zu bereichern? Was hat ihr Statthalter also dort zu suchen?

Nicht nur für generelle Kriegshetzer, auch für solche, die zu einem sozialen Krieg hetzen, muß es, so wie für die Nazis (wie allgemein anerkannt) , ein Betätigungsverbot geben, und ein Wiederbetätigungsverbot. Für die Nazis ist das inzwischen selbstverständlich, und bei den national-übernationalen Kriegshetzern gegen soziale Erneuerer zögert man noch?

Und so wie den Habsburgern zurecht ihr Besitz genommen wurde, so sollten diesen Euro-Austro-Warlords, wie zurecht den Mafiosi in Italien, über eine banale Geld- und Gefängnisstrafe hinaus ihr Besitz requiriert werden. Ist es nicht die Bildung einer übernationalen kriminellen Vereinigung?

Für solche Leute muß ein internationales antiimperialistisches Tribunal her!

Hat übrigens Inzko nicht auch gegen österreichische Gesetze verstoßen, auf deren Grundlage jemandem, der sich von einem ausländischen Heer rekrutieren läßt, die österreichische Staatsbürgerschaft abzuerkennen ist? Hat sich Inzko nicht in leitender Funktion für einen Angriffskrieg einer fremden militärischen Söldnerbande ausgesprochen?

Inzko sollte zudem Bosnien verlassen, sich aus Österreich zurückziehen, und wenn er zurück will, um eine Aufenthaltsgenehmigung ansuchen oder sich in seinem allseits gepriesenen Brüssel seinen Alterssitz wählen – nicht im slowenischen Teil Kärntens bitte.

Und die Lemurenregierung in Österreich hat dazu nichts zu sagen?


Anmerkung: Slovensko domobranstvo, Slowenische Landwehr, Slowenische Heimwehr, auch Slowenische Domobranzen, Einzahl Domobranec, deutsch Domobranze, sie  spielten, unter deutschem Oberbefehl, eine mit der Zeit immer stärker werdende Rolle bei der Bekämpfung der Partisanen, gegen die sie als Hilfspolizei eingesetzt waren. Man kann die Domobranzen als antikommunistisch und katholisch geprägte, ursprünglich aus verschiedener Formationen zusammengesetzte Banden im Dienste der Wehrmacht und der Waffen-SS bezeichnen. Die Slowenische Befreiungsfront (Osvobodilne Front) wurde am 26. 4. 1941 in Ljubljana/Laibach gegründet. Gegen sie richteten sich die Mord- und Säuberungsaktionen.

700 Partisanen, die auf österreichischem Territorium, in Kärnten, aktiv waren, waren mit der OF verbündet . Haß und Verachtung gegen die slowenische Linke, die slowenischen Kommunisten und die Slowenen allgemein sind heute nach wie vor in der „deutschen“ Volksgemeinschaft Kärntens an der Tagesordnung. Die historischen Wurzeln des Kärntner Rassismus sind auf den Krieg gegen die Befreiungsheere zurückzuführen. Die Indoktrination dauert bis heute und wurde von Haider, selbst der Chef einer kriminellen Bande,  bestens reaktiviert – soweit , daß sogar Tilo Berlin Mitglied des Ulrichsberg-Ausschusses wurde.

Inzko, ein Kärntner Slowene, besuchte das Slowenische Gymnasium in Klagenfurt, das in den Siebzigerjahren zu einem Sozialisationsort und Brennpunkt der slowenischen „Neuen Linken“ in Klagenfurt geworden war. Daß die neuen Imperialisten und Bekämpfer der Völker des ehemaligen Jugoslawien vom Know-How, das sie dort empfingen, zehren würden, hat damals niemand geahnt. Insofern ist Valentin Inzko zumindest  als politischer Verräter an der Sache der progressiven Slowenen zu bezeichnen. Und als Erneuerer des österreichischen Know-Hows bei der Aufstandsbekämpfung der südslawischen Völker.

Editorische Hinweise

Den Kommentar erhielten wir von A&O für diese Ausgabe.