Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 20.02.2014

03-2014

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Krieg und Frieden

Seit letzter Woche Montag streiken alle 6.000 Beschäftigte des Jerusalemer Medizinzentrums Hadassah unbefristet. Sie wehren sich gegen krasse Gehaltskürzungen, die ihnen aufgedrückt wurden, nachdem die Uniklinken 1,3 Milliarden Schekel (etwa 270 Millionen Euro) Schulden angehäuft haben. Am Sonntag trat sogar landesweit das gesamte israelische Krankenhauspersonal in einen zweistündigen Solidaritätsstreik. Das Medizinzentrum Hadassah gilt als eines der besten Israels und war 2005 sogar für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Tja, also mit dem Frieden ist es jetzt vorbei. Die Kollegen sind wütend und das zu Recht. Die Chefs haben den Kampf angefangen und nun setzen die Kollegen ihre einzige Waffe ein: den Streik!

Was lange wE hrt, wird endlich gut!

Kämpfen? Lohnt doch gar nicht!? Bringt ja doch nix!? 5.000 KollegInnen von sechs Krankenhäusern in Madrid haben das Gegenteil bewiesen. Nach 15 Monaten Protest, fünf Wochen langem Streik, Demonstrationen, Besetzungen, Klagen und einer Volksabstimmung musste das Oberste Justizgericht schließlich anerkennen, dass der Privatisierungsvorgang zu „gravierenden, unwiederbringlichen Schäden“ führen könnte. Wenn die Beschäftigten locker gelassen hätten, dann wäre diese Einsicht nie gekommen…

Kennst du eine, kennst du alle!

Zu viele Flächen, zu wenig KollegInnen. Hygienemängel all überall. Nein, es geht nicht um die CFM, sondern um die Uniklinik in Frankfurt/Main. Dort haben die Reinigungskräfte gegen die Zustände protestiert, die sich seit der Auslagerung dieses Bereiches extrem verschlechtert haben. Die Klinikleitung schiebt jede Verantwortung von sich und behauptet sogar, es gäbe bei den regelmäßigen Kontrollen keine Hygienemängel. Na, und wie sie diese Mängel kurz vor den Kontrollen in den Griff kriegen, dass wissen wir nur zu gut. Wir haben schließlich die gleichen Pappenheimer hier bei uns.

Wann sind wir endlich der Leuchtturm?

Wir teilen mit sehr vielen Beschäftigten in den Krankenhäusern, den Pflegeheimen und vielen anderen Einrichtungen vor allem ein Problem: Wir sind zu wenige für zu viel Arbeit! Das weiß auch die Gewerkschaft ver.di und hat Verhandlungen mit der Charité zu einem Tarifvertrag Mindestbesetzung aufgenommen. Nun wird verhandelt und verhandelt. Mal von der Tarifkommission umjubelt, mal wütend, mal resigniert kommentiert. Der Inhalt der Gespräche bleibt im Nebel! Nun wird es dringend Zeit, dass wir den Kollegen der Tarifkommission ein Licht entzünden! Wir wollen keine faulen Kompromisse, sondern den Streik!

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"