Sergi B. und Juan
S. kamen 2012 von Spanien nach Deutschland, um Arbeit zu
suchen. Bei der Messebau- und Standbetreuungsfirma „Messeshop“
aus dem Sachsen Anhaltinischen Eimersleben (nahe Magdeburg)
wurden sie fündig. Direkt angestellt wurden sie allerdings
nicht, sondern als Selbständige beauftragt. Auf den Berliner
Messen 'ITB' und 'Fruit Logistica' waren sie für die Firma
'Messeshop' im Januar und Februar 2012 im Einsatz. Für die 181
geleisteten Arbeitsstunden stellten sie, wie vereinbart,
2.525,93 € in Rechnung. Bis heute warten sie auf die
Auszahlung.
Sergi B. und Juan S.
holten sich jedoch Hilfe von der Gewerkschaft Freie
Arbeiterinnen- und Arbeiter Union (Allgemeines Syndikat
Berlin). In dieser sind auch viele nicht-deutsche
Arbeitnehmer/innen organisiert. „Wir kennen das Problem der
prekären Beschäftigung von EU-Bürger/innen sehr genau.
Unkenntnis und Sprachbarrieren werden von Arbeitgeber/innen
nur allzu oft ausgenutzt“, sagt Andreas Förster, Sekretär der
Basisgewerkschaft, die die Firma Messeshop zur Begleichung der
offenen Rechnungen aufforderte. Parallel lief bis Ende Februar
2013 eine Online-Petition, in der sich über 600 Menschen mit
den zwei Spaniern solidarisierten.
Am Samstag, den 9. März 2013, um 16 Uhr werden in Eimersleben
(Müggenburg 33) die Unterschriften der Petition in einer
öffentlichen Aktion an die Inhaberin der Firma Messeshop
übergeben.
Im Anschluss gibt es Interviewmöglichkeiten mit
Gewerkschaftsaktivist/innen und den Betroffenen Sergi B. und
Juan S.
Hintergrundzahlen aus „Der Spiegel“ Nr. 9/25.2.13:
I. Zuzug von
EU-Bürger/innen nach Deutschland bis ins 3. Quartal 2012: 0,5
Mio. (davon: 147 239 aus Polen; 91 949 aus Rumänien; 45 966
aus Bulgarien; 42 610 aus Ungarn; 32 633 aus Italien; 27 056
aus Spanien; 26 382 aus Griechenland; 9 914 aus Portugal)
II. 2011 2/3 aller Zuzüge nach Deutschland aus der EU
III. die Hälfte aller 2012 zugezogenen Süd- und 1/3 der
Osteuropäer/innen sind Akademiker/innen
IV. 2011 nahmen 73 000 EU-Zuwanderer/innen ein Studium in
Deutschland auf
V. 2011 waren ca. 15% der Menschen in Obdachlosenprogrammen
keine Deutschen, Dunkelziffer ca. 50%
Editorische Hinweise
Pressekontakt:
Andreas Förster
c/o FAU – Allgemeines Syndikat Berlin
Lottumstraße 11
10119 Berlin
Fon: +49 (0) 30 287 008 04
Fax: +49 (0) 32 223 75 22 23 (Interims-Fax)
Mail: faub@fau.org
Web: www.fau.org/berlin