Die aktuelle Krise des deutschen Kapitalismus
Deutschland droht brutaler Wachstumseinbruch

von Reinhold Schramm

03/09

trend
onlinezeitung

Vorbemerkung zum (deutschen) Kapitalismus und Imperialismus:  

Befinden sich fünfundzwanzig Prozent der Bevölkerung in sozial-ökonomisch und sozial-psychologisch 'stabilen' Lebensverhältnissen, dann ist die bestehende Gesellschaftsordnung in ihrer gesellschaftspolitischen Existenz noch stabil. Eine große Minderheit der deutschen Bevölkerung befindet sich in 'stabilen' ökonomischen, sozialen, -psychologischen, politischen und ideologischen Lebensverhältnissen; so auch in der aktuellen Existenz- und Verwertungskrise 'ihrer' kapitalistischen Gesellschaftsordnung.  Die Ergebnisse der Wertschöpfung, aus der realen ökonomischen Enteignung der Lohnarbeit der Mehrheitsbevölkerung in Deutschland und der (privaten) imperialistischen Aneignung (weltweit), liegen aktuell und 'offiziell' bei mehr als 6.600 Milliarden Euro Privatvermögen (6.600.000.000.000,- €). Mehr als 23 Prozent dieser Summe befinden sich in der privaten Verfügungsgewalt von weniger als ein Hundertstel der Erwachsenen-Bevölkerung. Insgesamt verfügen weniger als 10 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland über mehr als 61 Prozent aller Privatvermögen (anteilige Umrechnung). Weitere zwanzig Prozent der Erwachsenenbevölkerung verfügen, hier auch differenziert, über 30 Prozent aller Vermögenswerte. Alle drei ökonomisch und sozial differenzierte Bevölkerungsanteile (nach Schichten- und Klassenzugehörigkeit, einschließlich Bourgeoisie), zusammen weniger als 30 Prozent der Gesamtbevölkerung, verfügen über 91 Prozent aller Privatvermögen (wertmäßig, mehr als 'offiziell' 6.600 Mrd. Euro).

Mehr als 70 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung - vor allem aus den sozialen Schichten der Lohnarbeit und ihrer gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung - verfügt über weniger als 9 Prozent aller Privatvermögen (9 % von 6,6 Billionen Euro).

Bei unserer Berechnung müssen wir beachten: die Zahlenwerte beruhen auf Untersuchungsergebnisse 'vor' der Finanz- und Wirtschaftskrise. Trotz zunehmender sozial-ökonomischer und sozial-psychologischer Verarmung großer Teile der Gesamtbevölkerung, (nicht nur) in Deutschland, auch mit 'Hilfe' von 'Hartz IV', hat auch im Vorverlauf (der Krise) die private Vermögenskonzentration zugenommen. Geldverluste und
Vermögensverschiebungen beinhalten keine Veränderung der kapitalistischen (privaten) Eigentumsverhältnisse - insbesondere an den Springquellen allen Reichtums: am Privateigentum an Produktionsmitteln und der privaten (kapitalistischen und imperialistischen) Verfügungsgewalt über die Ergebnisse der Wertschöpfung (vor allem) der
Lohnarbeit.


Zum "Wachstumseinbruch" des kapitalistischen und imperialistischen Wirtschaftssystems der EU-BRD:

"Die Produktion kollabiert, der Auftragseingang stürzt ab: Der freie Fall der Industrie schickt Deutschland im laufenden Jahr vermutlich in die mit Abstand tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg", so die Nachrichten- und Wirtschaftsmeldung bei "t-online.de" am 13. März 2009.

Experten rechnen mit einem Wachstumseinbruch von mehr als fünf Prozent. - Während der 'Ölkrise' 1975 'schrumpfte' die Wirtschaftsleistung nur um 0,9 Prozent. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe der Industrie ist im Januar 2009 um ein Viertel gesunken. Laut "DekaBank" handelt es sich um eine beispiellose Entwicklung und um einen Absturz in unbekanntes Terrain. Der 'Experte' der "DekaBank", Andreas Scheuerle, sagte: "Der
globale Kollaps trifft die deutsche Industrie über die Exportflanke". Hintergrund ist die starke Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Welthandel. Die "Weltbank" rechnet mit dem stärksten Rückgang seit 80 Jahren. Es gibt keine Aussicht auf Besserung: Im Jahresvergleich waren die Auftragseingänge der Industrie um fast vierzig Prozent weggebrochen. Es handelt sich um eine beispiellose Talfahrt, so die Meldung. "Schrumpfungsraten von mindestens 4,5 Prozent sind nun denkbar", so die "DekaBank". Die US-Bank "Goldman Sachs" geht von einem Wachstumseinbruch von mehr als fünf Prozent aus. Die "Deutsche Bank" noch Ende Februar 2009 von einem Minus von rund fünf Prozent.

Für die kapitalistische Wirtschaftskrise - und noch ausstehende gesellschaftspolitische Krise - gibt es laut Meldung einen "Hoffnungsschimmer", in den milliardenschweren Konjunkturprogrammen der Regierungen, behaupten die 'Autoren' (?!) der Nachrichten- und
Wirtschaftsmeldungen.

Quelle: "dpa, t-online.de" am 13.03.2009: "Deutschland droht brutaler Wachstumseinbruch".  Im Internet: http://wirtschaft.t-online.de/c/18/09/22/92/18092292.html  .
 

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir vom Autor.