Autofahrer – steht nicht länger abseits
und reiht Euch ein ! Schafft eins, zwei,
dreihunderttausend Rote-Punkt-Aktionen !
(Mit roten
Punkten im Autofenster signalisierten in Hannover Autofahrer
Anfang der 70er Jahre, dass sie im Gefolge einer
Gebührenerhöhung der Verkehrsbetriebe
Fahrgäste kostenlos mitnehmen.)
Organisiert rüstig und unerschrocken die Inbesitznahme der
BVGbusse unter Kontrolle von öffentlichen Komitees der o. g.
Aktionseinheit !
Sofortige Besetzung des
BVG-Verwaltungszentrums !
Führt gestrauchelte (meist: ) Söhne und
Töchter der sog. Unterschicht einer sozial sinnvollen Tätigkeit
der Geldbeschaffung zu zur Finanzierung der hier genannten
Maßnahmen (Teilkampagne ‚Robin Hood’) !
Nutzt Busse und technisches Gerät der
BVG, um die Arbeitgebervertreter und den Senat lahmzulegen,
z. B. am Verlassen und Betreten ihrer Quartiere zu hindern!
Der Orientierung
‚Schwerter zu Pflugscharen’ folgen heißt hier und jetzt: Busse
zu Barrikaden ! Macht aus
Bussen Rammböcke gegen den Sozialzynismus (Wowereit: „Berlin ist
arm aber sexy“) !
Mobilisiert Eure soziale Phantasie ! Nur Phantasielose
flüchten in die Realität !
Befreit die sektiererische, einfallslose und im Ergebnis
massenfeindliche Verdi-Streikleitung aus
ihrer Sackgasse ! Massenfeindlich sind Aktionen, die auf die
Chaotisierung der Lebensführung der
auf den öffentlichen Personen’nah’verkehr Angewiesenen
hinauslaufen. Ein Exzess an
Schematismus und Rücksichtslosigkeit ist der GDLstreik, sofern
er die Sbahnen in Berlin betrifft.(*) Verdi- und GDL Kollegen: Es
gibt andere Möglichkeiten des Kampfes als die, die Eure Führung
Euch nahelegt !
Bekämpft alle Spaltungen der Ausgebeuteten, Entfremdeten und
Geknechteten !
Vorwärts im Kampf für den Sieg des menschlichen Gattungswesens !
ANMERKUNGEN
1) Wir mussten aus rechtlichen Rücksichten
verzichten auf die Veröffentlichung von Passagen, deren Inhalt
hier nur in Stichpunkten wiedergegeben werden kann:
Zusammenführung der Arbeit’geber’-
und BVGspitze in Erzwingungsgewahrsam. Unterbringung in
einem überfüllten Ubahnwaggon bei
Notbeleuchtung und Thermoskannen/Stullen-Verpflegung sowie
dem endlosschleifigen Beschallen mit einer CD, deren
Vorderseite den Krach wiedergibt, den die
Ubahn auf der Hochtrasse in der Kurve Bülowstraße macht. Die
CD-Rückseite enthält 70 Minuten
konzentrierte Busfahrer- und Fahr’gast’unfreundlichkeiten.
Betreuung durch ausgesuchte
Fahrkarten-Kontrolleure.
2) Das o. g. Komitee entstammt der verkehrspolitischen
Fachgruppe des Verbandes
demobilisierter Kader. Wir entnehmen diesen Aufruf der zum
Weltfrauentag erschienenen
Sonderausgabe des diesem Verband eigenen Publikationsorgans ‚Wiederbewaffung’.
Motto
der ‚Wiederbewaffnung’: „Unsere Wiederbewaffnung wird in der
tiefsten Nacht die Stunde der Dämmerung
ankündigen“. Selbstverortung der Zeitschrift: „Ehe das
Proletariat seine Siege auf Barrikaden
und in Schlachtlinien erficht, kündigt es seine Herrschaft durch
eine Reihe intellektueller Siege an“
(Marx).
* "Heiner Wegmann, Vorsitzender des
S-Bahn-Betriebsrats, erwartet eine geringere Beteiligung
als bei den Streiks 2007: 'Die
Front bröckelt. Viele Kollegen wissen nicht, wofür sie
streiken sollen.' Insgeheim wisse die Berliner GDL, dass
sie bei einem Totalstreik 'bei den
Bürgern verspielt hätte.'" (Berliner Zeitung, 7.3., S. 19).
Editorische
Anmerkungen
Max Reichenberger
schickte uns den Aufruf am 09.
03. 2008 zu Zwecken der
öffentlichen Dokumentation. Rechtschreibung und Zeichensetzung
wie im Original.