GELD VOM JUDEN
Entführung, Folter, Mord: Das brutale Verbrechen an einem jüdischen Jugendlichen in einer Pariser Vorstadt hat in Frankreich Angst vor einer neuen Welle  antisemitischer Gewalt ausgelöst.

von Bernhard Schmid (Paris)
03/06

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«Ach, wenn ich doch reich wäre !» steht auf dem linken Schild, auf dem rechten wird ergänzt: «Jude, aber – Sozialhilfeempfänger!» Mit seinen beiden Pappschildern ging Philippe am Sonntag (26. Februar) auf die Pariser Demo für das Andenken an Ilan Halimi, zu der rund 50.000 Menschen kamen, und wurde dabei dutzendfach fotographiert und aufgenommen. Einem ideologischen Stereotyp, das sich offenbar in Teilen der Gesellschaft tief eingefressen hat, versucht der 42jährige so mit Ironie beizukommen. «Getötet 2006 in Frankreich, weil er Jude war», verkündet die Union der jüdischen Studenten in Frankreich (UEJF) – neben SOS Racisme und dem jüdischen Zentralrat CRIF Hauptveranstalter der Demo - über Ilan Halimi, und auf einem anderen ihrer Schilder ist zu lesen: «Ein Klischee hat getötet». Gemeint ist damit die Vorstellung, dass Juden Menschen mit viel Geld seien. Eine fixe Idee, die – nach allem, was man bisher darüber wissen kann - beim Tod des 23jährigen Ilan Halimi eine wichtige Rolle gespielt hat.  

Transpi von der Demo-Spitze. Der vollständige Text der Parole lautet:
La France black, blanc, beur contre le racisme et l'antisémitisme

Das Frankreich der Schwarzen, der Weiber
und der Arabischstämmigen gegen
Rassismus und gegen Antisemitismus

Lauti der "Jüdischen Verteidigungsliga" LDJ (Ligue de défense juive),
französischer Ableger der rassistischen Kach-Bewegung

Der Sterbende war am 13. Februar in der Nähe eines Vorstadtbahnhofs rund 30 Kilometer südlich von Paris durch Passanten aufgefunden worden. Bis der Krankenwagen in die Notaufnahme bringen konnte, war er bereits tot. Halimi, der bis dahin als Verkäufer in einem Handygeschäft im 11. Pariser Bezirk arbeitete, war am 21. Januar entführt worden: Eine junge Frau hatte ein Date mit ihm vereinbart und ihn so in eine Falle gelockt. Diese knapp 17jährige, die im Auftrag einer Bande agierte, wurde am 24. 02. im Reihenhaus ihrer Mutter in  Aulnay-sous-Bois festgenommen. 

24 Tage lang wurde das Opfer zunächst in einer Hochhauswohnung in der südlichen Pariser Vorstadt Bagneux, später dann in einem Heizungskeller im selben Gebäude festgehalten. Im Laufe der Gefangenschaft, bei der Halimi anscheinend kaum ernährt wurde, fügten seine Bewacher ihm zahlreiche Verletzungen zu. Am Schluss wurden ihm zwei Messerstiche im Halsbereich zugefügt, und sein Körper wurde mit einer brennbaren und ätzenden Flüssigkeit überschüttet – möglicherweise, wie die Presse vermutet, um DNA-Spuren seiner Wächter und Misshandler zu löschen. Dies sollen die Täter aus Filmen «gelernt» haben. 80 Prozent seiner Körperfläche wiesen infolgedessen Brandwunden oder anderen Verletzungen auf. Die Ermittler vermuten, das Zusammenwirken der Verletzungen und des Erschöpfungszustands von Ilan Halimi habe zu seinem Tod geführt. 

Einem Bericht des Online-Nachrichtendienstes des französischen Internetproviders Wanadoo vom 25. 02. zufolge sollen die Entführer den Entschluss gefasst haben, ihr Opfer zu töten, nachdem dieser seine Wächter durch eine gelockerte Augenbinde erkannt habe. Vieles deutet darauf hin, dass Halimi unmittelbar vor seinem Tod stundenlang durch ein Waldstück marschieren musste, durch das seine Bewacher ihn führten, wohl um ihn zu desorientieren. Möglicherweise hat man das Opfer für tot oder nahezu tot gehalten, als man es liegen ließ. 

Die Bande, die ihn festhielt, äußerte zunächst finanzielle Motive, wobei ihre an die Familie erhobenen Lösegeldforderungen im Laufe der Zeit stark variierten, zunächst zwischen 50 000 und 450 000 Euro - später forderte die Gang plötzlich nur noch 5000 Euro, um dann aber wieder auf 450 000 zu erhöhen. Zur konkreten Anberaumung einer Geldübergabe seitens der Bande kam es jedoch nie.

Technisch erwiesen sich die Mitglieder der Bande als kompetent: Die benutzten Handys waren im Ausland - allem Anschein nach in dem westafrikanischen Bürgerkriegsland Côte d’Ivoire, dem Herkunftsland der Eltern von Bandenchef Youssouf Fofana - gekauft worden und ließen sich nicht räumlich orten, da die Telefonate über eine Kette von Anbietern geführt wurden. Ihre Emails sandten die Erpresser von Internetcafés aus, die direkt an einer Metrostation lagen und ein schnelles Entkommen ermöglichten. Gleichzeitig erschien das Vorgehen der Bande an anderen Punkten recht amateurhaft. Nach Angaben der Ermittler machte die Bande immer dann, wenn es darum ging, eine konkrete Geldübergabe vorzuschlagen und sich so «aufzudecken», einen Rückzieher. 

Derzeit gehen Polizei und Untersuchungsrichter davon aus, dass die Bande oder einige ihrer Mitglieder bereits bei früheren Serien von Erpressungsversuchen ihre Hände mit im Spiel hatten, so bei einer Serie von Drohungen mit Erpressungshintergrund gegen Notare und andere Honoratioren in mehreren südlich an Paris angrenzenden Vorstädten im Jahr 2004, und gegen Ärzte im März 2005. Damals hatte die Gruppe um Youssouf Fofana, wenn sie tatsächlich dahinter stecken sollte, zunächst noch als bewaffnete korsische Separatistengruppe ausgegeben, die Geld für ihren Kampf erpressen wolle. Die eingesetzte Email-Technik und die dafür benutzten Internetcafés weisen, den Ermittlern zufolge, Überschneidungen zu der jüngsten Entführungsserie der Bande um Youssouf Fofana auf, die im Dezember 2005 begann. Vor Ilan Halimi hatte die Gang bereits sechs andere Opfer zu entführen versucht, bis dahin allerdings erfolglos. In vier oder fünf von insgesamt sieben Fällen handelte es sich dabei um Juden. Bei den vorangegangenen Serien von Erpressungsversuchen waren rund ein Viertel der Betroffenen französische Juden oder jüdischer Herkunft, wie Libération am 25. Februar feststellte. Es ging der Bande vermutlich nicht primär darum, Juden zu treffen. Wohl aber ging die Assoziierung von «Juden» mit «Geld» in das Tatmotiv mit ein.

Der ermittelnde Staatsanwalt Jean-Claude Marin bestritt zunächst eine primär antisemitische Motivation der Tat. Er sieht das Hauptmotiv vor allem in finanzieller Habgier. Während der ersten Vernehmungen sollen die Bandenmitglieder die Überlegung geäußert haben, “die jüdische Community hätte sich ja zusammentun können, um die 450 000 Euro gemeinsam aufzubringen”, so die Sonntagszeitung JDD. Nach bisherigen Darstellungen waren die Gang oder jedenfalls einige ihrer Mitglieder der Auffassung, Juden müssten ja Geld haben, und ferner würden sie alle zusammenhalten. Hass auf Juden als leitendes Motiv der Entführung wird durch die Staatsanwaltschaft nicht angenommen, scheint jedoch zumindest eine sekundäre Rolle bei der Auswahl der Opfer, und möglicherweise bei der psychischen Enthemmung gegenüber dem wehrlosen Opfer gespielt haben. Wie Le Monde berichtete, sollen bei den Telefonaten von Gangchef Youssouf Fofana mit den Angehörigen des Opfers auch mehrfach antijüdische Beschimpfungen geäußert worden sein, es habe auch geheißen: ”Geht in Euren Synagogen betteln”.

In allen Fällen wurden “verführerisch aussehende” junge Frauen, in einem Fall auch ein “schöner Junge”, als Lockvögel eingesetzt. Sie versprachen ihren Opfern ein Date, an dessen Ort dann jedoch nicht nur die erwartete Schönheit, sondern maskierte Bandenmitglieder warteten. Dieses Szenario scheint dem Film L’Appât (Der Köder) entlehnt zu sein.

Dabei ging die Gang eher unprofessionell vor, denn die Lockvögel scheinen eher außen stehende Personen gewesen zu sein, die nicht oder nur grob in die näheren Ziele der Gangster eingeweiht waren. Wohl deshalb erwiesen sich auch als Schwachstelle. Es war die Aussage der jungen Audrey L., die bei früheren Entführungsversuchen als Lockvogel benutzt worden war, welche die Ermittler auf die Spur der Bande brachte. Die 24jährige hatte ihr Portrait in den Medien wieder erkannt. Am 16. Februar stellte sie sich der Polizei, dem folgte dann die Festnahmen in den darauf folgenden beiden Tagen. Nur der Chef der Gang, Fofana, konnte zunächst flüchten und setzte sich in die Côte d’Ivoire ab. Zwei französische Ermittler reisten ihm am 20. Februar hinterher. Zwei Tage später wurde Fofana durch die ivoirische Kriminalpolizei festgesetzt. Das von Paris beantragte Auslieferungsvertragen läuft derzeit und dürfte zu seiner baldigen Überstellung nach Frankreich führen. Inzwischen sitzen 18 Mitglieder der Bande und Komplizen in Haft; fast alle sind arbeitslos, aus Familien unterschiedlichster Herkunft und zwischen 16 und 32 Jahre alt.

In den Pariser und anderen französischen Trabantenstädten, die durch ein hohes Maß an Zusammenballung gesellschaftlicher Probleme, durch soziale Zerrüttung und teilweise Ghettoisierung dort lebender Migrantengruppen geprägt sind, existieren zahlreiche Jugendbanden. Nur die allerwenigsten Jugendbanden legen jedoch ein derartiges Maß an Gewalttätigkeit und hemmungsloser Brutalität an den Tag wie jene um Youssouf Fofana. Dieser hat allem Anschein nach als eine Art charismatische Führungsfigur fungiert und durch besonders hartes, skrupelloses Auftreten zu beeindrucken versucht. 

Der Soziologe Marwan Mohammed, der sich auf Jugendgewalt spezialisiert hat, unterscheidet in einem Interview mit Libération zwischen unterschiedlichen Gangformen. Zum einen seien da jene jüngerer Jugendlicher, die bis etwa um die Volljährigkeit aktiv sind, und deren Mitglieder dann irgendwann mehrheitlich ins “normale Leben” finden. Zum anderen gebe es Gangs und Individuen, die dieses “Umschwenken” nicht schafften. Manche von ihnen rutschten dann in die organisierte Kriminalität ab. Andere, und darum scheint es sich im vorliegenden Fall zu handeln, kombinieren eine amateurhafte Kriminalität mit dem Versuch, ebenso hart wie eine strukturierte Mafiagruppe aufzutreten und sich dadurch « Respekt » zu verschaffen.

Am 20 . Februar entschieden sich die beiden die Ermittlungen leitenden Untersuchungsrichter Corinne Goetzmann und Baudoin Thouvenot, das vermutete antisemitische Hintergrundmotiv in die Begründung für das von ihnen gegen Fofana eingeleitete Strafverfahren aufzunehmen. Dieses Verfahren läuft jetzt unter dem Tatvorwurf “Bildung einer kriminellen Vereinigung, um gemeinschaftlich einen vorsätzlichen Mord aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Zugehörigkeit des Opfers zu einer Bevölkerungs- oder Religionsgruppe zu begehen”, so ist der Straftatbestand im französischen Code Pénal formuliert. Das mutmaßliche antisemitische Tatmotiv wirkt juristisch Schuld erschwerend. Gleichzeitig können vor diesem Hintergrund die Befugnisse der ermittelnden Beamten ausgedehnt werden.

Innenminister Nicolas Sarkozy erklärte am 21. Februar vor der französischen Nationalversammlung: "Die Wahrheit lautet, dass diese Gangster zuerst aus kriminellen Motiven, aus Geldgier gehandelt haben. Aber sie waren der Überzeugung, dass, in Anführungszeichen, Juden Geld haben, und dass im Falle, dass die Entführten selbst keines hätten, die Familie und die jüdische Gemeinschaft zusammenhalten würden. Das nennt sich Antisemitismus durch Amalgambildung." 

Diesen klaren Worten kann kaum widersprochen worden. Zweifelhafter war hingegen der in Sarkozys Rede am Rande enthaltene Hinweis, bei einem der Tatverdächtigen seien Unterlagen muslimischer Wohlfahrtsorganisationen gefunden worden. Einer der Ermittler erklärte, diese Unterlagen hätten mit den Tätern und dem Verbrechen nichts zu tun, sondern gehörten den Eltern eines der jugendlichen Tatverdächtigen und seien darüber hinaus ziemlich banaler Natur. Eine frühe Aussage Sarkozys, wonach auch «salafistisches» Material sichergestellt worden sei, wurden durch die Polizei als Falschmeldung dementiert. Dagegen zitiert die israelische Tageszeitung Haaretz einen Onkel Ilan Halimis, wonach einer der «Verhandler» der Gruppe bei einem Telefonat mit Ilans Eltern auch Koranverse zitiert habe. Inwiefern einige der Täter, die auf jeden Fall sehr unterschiedlicher Abstammung waren, tatsächlich einen konfessionnalisierten ideologischen Background hatten, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. 

Offizielle französische Stellen sprechen, ebenso wie die Presse, inzwischen deutlich von antisemitischen Beweggründen der Tat. Anfänglich hatten sie sich in dieser Hinsicht zurückhaltend gezeigt. Dies hatte mehrere Gründe: Erstens hatte es in jüngerer Vergangenheit mehrfach “Fehlalarm” über Taten mit vermeintlichem antisemitischem Hintergrund gegeben. Besonders im Gedächtnis geblieben ist die “Affäre des (Vorortzugs) RER D” vom Juli 2004, bei der eine junge Frau angab, aus antisemitischen Motiven attackiert und verletzt worden zu sein. Die Betroffene war jedoch eine – nicht jüdische - Mythomanin und hatte nur die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen. Solche Vorfälle tragen dazu bei, dass die Öffentlichkeit beim nächsten oder übernächsten Alarm nur noch müde abwinkt. 

Zum Zweiten befürchteten die Behörden, die “interkommunitären” Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen anzuheizen. Dazu trug die Überlegung bei, es könne möglicherweise zu ungewollten Solidarisierungseffekten kommen, wenn von Anfang an “zu deutlich” auf den antijüdischen Hintergrund der Tat hingewiesen werde. Das allgemeine Entsetzen über die Brutalität des Verbrechens, das sich seit dem Bekanntwerden der näheren Umstände der Tat ausbreitete, hat diese Befürchtung jedoch gegenstandslos werden lassen. Ferner war die Furcht vor einem Anstieg “ethnisch-religiös” motivierter Spannungen aber auch mit Ereignissen vom vorletzten Sonntag verbunden: Am Rande eines Schweigemarschs für Ilan Halimi  im Pariser Zentrum am 19. Februar hatten sich junge Anhänger einer rechtsextremen jüdischen Bewegung - der Jüdischen Verteidigungsliga LDJ, eines Ablegers der in den USA und Israel verbotenen rassistischen Kach-Bewegung - hervorgetan. Sie hatten die Auslagen “arabischer” Geschäfte verwüstet und einen schwarzen Passanten durch die Straßen gejagt. Auch am Rande der Pariser Grobdemo von 50.000 Menschen wurden die Extremisten der LDJ aktiv, die den offiziellen Slogan «Gerechtigkeit für Ilan» mit eigenen Sprechchören «Rache für Ilan» und «Fofana, die Juden kriegen Deinen Kopf» zu überlagern versuchten. Sie griffen einen Fotographen an und jagten eine kleine Gruppe von Banlieuejugendlichen, die sich in einem Café am Boulevard Voltaire verschanzten, während Polizisten Schlimmeres verhinderten.  

In ihren Augen reduziert sich die Mordtat der “Gang der Barbaren” auf folgende Komponente: “Junge Araber und Schwarzen haben einen Juden getötet.” In Wirklichkeit war die Gang aber “ethnisch gemischt”, die Mitglieder waren unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft - von Franzosen westafrikanischer und maghrebinischer Abstammung bis zu “Weißen” französisch-christlicher oder portugiesischer Herkunft. Dies ist im übrigen in vielen Vorstadtbanden üblich, die meist keine « ethnischen », sondern territorial strukturierte Gruppen sind. Youssouf Fofana, den die Ermittler als Psychopathen und «Perversen» beschreiben – und der sogar noch die ihn vernehmenden Kriminalpolizisten bedrohte -, dürfte das zentrale «Gehirn» der Gruppe gewesen sein. In der hierarchisch strukturierten Bande gab es noch weitere Zentralfiguren, darunter einen «Liebling des Chefs, den Chefinformatiker und einen 17jährigen, der sich durch besondere Brutalität – etwa gegenüber der Geisel -  ausgezeichnet haben soll. 

Die Veranstalter der Grobdemonstration ihrerseits achteten darauf, nicht zu Spannungen zwischen «ethnisch» oder konfessionell definierten Gruppen beizutragen. Das riesige Fronttransparent, das von Menschen aller Herkunft getragen wurde, trug die Aufschrift: «Das Frankreich der Schwarzen, Weiben und Arabischstämmigen gegen Rassismus und gegen Antisemitismus». Im offiziellen Aufruf beschworen SOS Racisme und die Union der jüdischen Studenten die «republikanische Einheit, die durch die kommuniataristischen Tendenzen bedroht wird». Von der konservativen Regierungspartei UMP bis zur französischen KP riefen alle groben Parteien zur Teilnahme auf, nachdem die gesamte politische Klasse die Tat verurteilt und auch auf ihren antisemitischen Hintergrund – der als Anschlag auf Grundwerte der universalistischen Republik gewertet wurde – hingewiesen hatte.  

Dagegen wurde das Ansinnen zweier rechtsextremer französischer Parteien, FN und MPF, die Demonstration als Tribüne für Hetze gegen Banlieuebewohner oder moslemische Einwanderer zu nutzen, nach einer Polemik über ihre Teilnahme im Vorfeld dann schnell vereitelt. Der ultrarechte Nationalkatholik Philippe de Villiers, Chef des MPF, wurde nach kürzester Zeit aus dem Spitzenblock der Grobdemo hinausgeworfen. Über drei Viertel der Demonstranten gehörten zur jüdischen Community. Aber die Präsenz eines Blocks von «Schwarzen gegen den Antisemitismus » oder der «jüdisch-moslemischen Freundschaftsgesellschaft» aus einer südlichen Pariser Vorstadt wurden sehr begrübt

.Editorische Anmerkungen

Der Artikel wurde uns in der vorliegenden Fassung vom Autor am 3.3.2006 zur Verfügung gestellt. Eine leicht gekürzte Fassung wurde in «Jungle World»  vom 01. März publiziert. Die Fotos incl. der Hinweise stammen auch vom Autor.