Quelle: GIBinfopool

Kampf der NPD/JN 
OBERHAUSEN: 15. APRIL 2000 DEMO 

Antifaschistische Gruppen aus NRW

03/00 trdbook.gif (1270 Byte) trend online zeitung Briefe oder Artikel: info@trend.partisan.net   ODER per Snail: Anti-Quariat Oranienstr. 45 D-10969 Berlin
Die faschistische NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) wird vor den Landtagswahlen am 12. Mai wieder verstärkt in die Öffentlichkeit treten, auch wenn sie nicht in jeder Stadt zur Wahl steht. Als Partei ist es ihr in einem großen Rahmen möglich, Aufkleber zu verteilen, Plakate zu kleben, mit Lautsprecherwagen durch die Wohnviertel zu fahren und Demonstrationen zu organisieren, um so ihre braune Propaganda zu verbreiten und für sich zu werben.

Nach den großen Wahlerfolgen 1967 war die NPD bis 1991 heruntergewirtschaftet und hatte das Image einer unbeweglichen und verstaubten Stammtischpartei. Die JN (Junge Nationaldemokraten), Nachwuchsorganisation der NPD, galt bis da hin als bieder. Ab 1991 zählten für die NPD/JN nicht mehr die Wahlerfolge, sondern der kontinuierliche Aufbau tragfähiger Strukturen. Ein Schwerpunkt ihrer propagandistischen Arbeit wurde die regelmäßige Teilnahme und später auch Anmeldung der Gedenkmärsche anlässlich des Todestages von Rudolf Hess (Hitlers Stellvertreter). Nach den Verboten der rechtsradikalen Parteien 1994, wurde die NPD/JN das Sammelbecken des rechtsradikalen Spektrums, und ihre Mitgliederzahl stieg in die Höhe. Führende Kader und AktivistInnen der verbotenen Parteien und neonazistischen Organisationen traten nun in die Führungsspitze der NPD/JN ein, wodurch ihre Aktionsformen militanter und radikaler wurden, und sie an Ausstrahlungskraft gewann. Um die Partei für junge Neonazis noch attraktiver zu machen, organisiert sie Demonstrationen und Großaufmärsche, mit bis zu 5000 TeilnehmerInnen. Hier kann man die Großaufmärsche gegen die Ausstellung „Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehrmacht von 1941-44", z.B. am 1. März 1997 in München und am 24.10.98 in Bonn anführen.

Die Demonstration am 22.5.1999 in Köln konnte von GegendemonstrantInnen mit fliegendem Gemüse, Obst und frischen Eiern von ortsansässigen GemüsehändlerInnen erfolgreich gestoppt und eingedeckt werden. Solche Schlappen für die NPD/JN bewirken, daß diese an Attraktivität, besonders bei jüngeren Leuten, verliert. No Nazis, stand up and fight

Den 1. Mai versuchen die Neonazis seit ca. 3 Jahren als ihren „Kampftag" zu vereinnahmen. Dieses Jahr wollen sie unter den Mottos „ Gegen Massenarbeitslosigkeit und Zechenstillegung" und „Arbeit zuerst für Deutsche" am 1. Mai in verschiedenen Städten aufmarschieren. Unter diesen Mottos planen sie ebenfalls am 6. Mai, innerhalb des Wahlkampfes zu den Landtagswahlen in NRW eine Demonstration in Essen, der wir uns entschlossen in den Weg stellen werden.

Die NPD/JN hat für sich die „soziale Frage" entdeckt, um ihre Forderung nach einem deutschen „nationalen Sozialismus" Ausdruck zu verleihen. Es geht ihr dabei nicht um den Interessengegensatz von Kapital und Arbeit, sondern um die Bildung einer arischen Volksgemeinschaft. In ungebrochener Tradition definiert die NPD/JN das Volk durch Bluts- und Genverwandschaft. Deshalb spricht sie sich für eine raumorientierte Volkswirtschaft aus, in der Rassismus und Apartheid die Grundsätze ihres wirtschafts- und sozialpolitischen Konzeptes sind. Sie geben sich antikapitalistisch und gründeten z.B. am 1.5.1999 den Arbeitskreis „Sozialisten in der NPD". Dieser Arbeitskreis soll als „Gegengewicht gegen den globalen, zunehmend volks- und kulturzerstörend wirkenden Kapitalismus" gelten. Dabei vergessen sie, daß eine gemeinsame Grundlage von Faschismus und Kapitalismus, z.B eine beherrschbare und ausbeutungsfähige Gesellschaft ist. Diese ist für beide Systeme notwendig. Emanzipative Entwicklungen sind demnach für beide Systeme gefährlich.

Antifaschistischer Widerstand bedeutet deshalb auch, den Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und Verwertbarkeit, imperialistische Unterdrückung, Ordnungs- und Leistungswahn, Autoritätshörigkeit und Nationalstolz zu verbinden.

Unbestritten ist, daß sich Parolen wie „Arbeit zuerst für Deutsche", „Das Boot ist voll" und die Beschwörung der „Nationalen Volksgemeinschaft" kaum noch von den Äußerungen der Politiker der etablierten Parteien und Gewerkschaften, unterscheiden (zum Beispiel traut sich Rüttgers, CDU öffentlich den Satz zu sagen: „Kinder statt Inder"). Sie knüpfen damit sowohl an den staatlichen, als auch in der Gesellschaft latent vorhandenen Rassismus an. Was ein Zusammenspiel herrschender Politik und des organisierten Neofaschismus für Folgen haben kann, war in der Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft zu sehen. In einem gesellschaftlichen Klima, in dem die Herrschenden mit ihrer Spaltung, in arbeitende Bevölkerung und „Sozialschmarotzer"- wo die Nation zur sinnstiftenden Opfergemeinschaft stilisiert wird - können die rassistischen Parolen der NPD/JN auf fruchtbaren Boden fallen.

Gemeinsam gegen die Strukturen der NPD in Oberhausen.

Viel zu lange schon können einige der NPD Funktionäre in aller Ruhe von Oberhausen aus die Strukturen ihrer Partei organisieren. So lebt und arbeitet einer ihrer wichtigsten Funktionäre Udo Karl Adolf Holtmann vollkommen unbehelligt in Oberhausen- Osterfeld auf der Gildenstr.26.

Wer ist Udo Holtmann? Holtmann ist seit 1967 aktives Mitglied in der NPD. Er war und ist in den vergangenen Jahren sowohl stellvertretender Bundesvorsitzender, als auch Landesvorsitzender der NPD/NRW (Die NRW- Parteizentrale der NPD befindet sich auf der Günningfelderstraße 101a, in Bochum- Wattenscheid).

Erst am 14.11.1999 wurde Holtmann auf der letzten Delegiertenversammlung erneut in seinem Amt als Landesvorsitzender mit 96,4% der Stimmen bestätigt. Mit ihm sind wesentlich jüngere Personen in den Landesvorsitz gewählt worden. Das zeigt die Bedeutung seiner Person, da er fähig ist, die verschiedenen Strömungen und Interessen in der Partei zu integrieren.

Er ist Herausgeber und Chefredakteur der „Deutschen Stimme" (bundesweite NPD- Parteizeitung) und Mitglied der Redaktionsgemeinschaft der „Deutschen Zukunft"(landesweite NPD- Parteizeitung). Außerdem ist er für fast alle sonstigen NPD- Veröffentlichungen in NRW der letzten Jahre verantwortlich. Er gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufes zur Demonstration gegen die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht" in München. Vor seiner Zeit als NPD- Funktionär, also in jungen Jahren, war Holtmann Mitherausgeber der„national- neutralistischen" Argumente, einer faschistischen Zeitung, die ihren Sitz ebenfalls in Oberhausen hatte. Diese Zeitschrift stand der deutschen Freiheitspartei um den Nationalrevolutionär Otto Strasser nahe.

Im näheren Umfeld von Holtmann agiert Manfred Aengenvoort, Zum Ravenhorst 248, Oberhausen. Er ist der Leiter des Landesschiedsgericht der NPD.

Ein weiteres Mitglied der NPD ist Wolfgang Duda, der auf der Obere Brüderstr. 80 in Oberhausen- Sterkrade wohnt. Im Sommer 1997 ist er als Bezirksvorsitzender für die regionale Zusammenarbeit der NPD/JN zuständig. Zur Bundestagswahl 1998 kandidierte Duda auf der NRW- Landesliste für die NPD.

Auch für die logistischen Strukturen hat Oberhausen eine Bedeutung. In der Straße Am Steinberg 12 befindet sich eine Offset- Druckerei. Von hier aus wird die „Deutsche Zukunft" (NPD- NRW Zeitung) verschickt und verteilt. Gerade jetzt vor der Landtagswahl finden dort erhöhte Aktivitäten statt.

In Oberhausen sind noch weitere faschistische Strukturen zu finden. So gibt es neben einem rechten Skinhead- Versand („Hate- Core Versand") verschiedene Fanzines, die von hier aus bundesweit verteilt werden und zwischen denen enge Verbindungen bestehen. Die bundesweit vertriebene Monatszeitung „Die Unabhängigen Nachrichten", hetzt und verbreitet aggressiven Antisemitismus. Sie wird in Oberhausen herausgegeben und hergestellt.

Außerdem sind Oberhausener Neonazis vermehrt bei den Fußballspielen von RWO, RWE und bei bundesweiten Naziaufmärschen anzutreffen. Auch bei dem Anschlag auf eine Moschee in Moers am Sylvesterabend waren Oberhausener Neonazis beteiligt.

NACH WIE VOR GILT, UND ES SOLLTE KEINEN MILLIMETER VON DER ORIENTIERUNG ABGEWICHEN WERDEN:

KEINEN FUßBREIT DEN FASCHISTEN !

HOLT DIE NAZIS AUS IHRER ANONYMITÄT, ORGANISIERT EUCH, BETEILIGT EUCH, WIDERSTAND BRAUCHT KONTINUITÄT !!!

DEMONSTRATION 15.APRIL.2000, 12.00 UHR,OBERHAUSEN-OSTERFELD, BAHNHOF-SÜD

nach oben