Vor der Wiedergeburt des Maoismus

Vor der Wiedergeburt des politischen Maoismus?
Ein Kurzbesuch bei der Informationsplattform "Dem Volke dienen"

von Karl-Heinz Schubert
02/2016

trend
onlinezeitung

In ihrer Selbstdarstellung beschreiben sich die Aktivist*innen der Informationsplattform "Dem Volke dienen" als "Einzelpersonen, die Interesse daran haben Informationen und Materialien über die ideologische und politische Entwicklung der internationalen revolutionären Bewegungen im deutschsprachigen Raum einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen."

Worauf ihre politisch-ideologische Orientierung basiert, dazu schaut man am besten in die Rubrik "Theorie". Dort wird ein klarer Trennungsstrich zum sogenannten "Trotzkismus" gezogen, während Stalin in Anlehnung an Mao Tsetung einer "proletarischen Kritik" unterzogen wird, was aus der Sicht des Marxismus-Leninismus-Maoismus (MLM) erfolgt. Für den MLM gibt es übrigens im WWW einen Extra-Blog: http://mlm-kommunismus.blogspot.de/. Zum MLM bekennt sich z.B. auch der Jugendwiderstand Berlin.
Diese Entwicklung ist bemerkenswert, weil in Gestalt der MLPD eine maoistische Partei existiert, die seit Jahrzehnten bundesweit aufgestellt und mit anderen maoistischen Parteien in der ICOR(*) weltweit zusammengeschlossen ist.
Doch zurück zum Projekt "Dem Volke dienen". Ihre Aktivist*innen stehen eher für ein anderes maoistisches Spektrum, das in der BRD in den zurückliegenden Jahren von den "Revolutionären Kommunisten"(RK) repräsentiert wurde, die sich an der 1984 gegründeten Revolutionary Internationalist Movement (RIM) orientierten, welches ihr Zentrum vermittelt durch die "Revolutionary Communist Party" in den USA hat.
Da in der Linksammlung von "Dem Volke dienen" augenscheinlich diese Strömung nicht berücksichtigt ist, dafür sowohl aber der "Verein der neuen Demokratie Peru" als auch INFOPARTISAN, wo unsere Zeitung ebenso wie Maos Werke gehostet sind, darf hier eher von einem Sammelprojekt rund um den Maoismus gesprochen werden. Oder wie es in ihrer Selbstdarstellung heißt: "Die Inhalte der einzelnen Artikel entsprechen, wenn nicht anders angegeben, den Meinungen der jeweiligen Autoren. Zu den diversen Parteien und Organisationen, die sich unter dem Punkt „Links“ und im RSS-Feed finden besitzen wir keinerlei organisatorische Verbindung."
Die maoistische Internetplattform enthüllt mit ihren Artikeln soziale Ungerechtigkeiten und fordert damit zum politischen Eingreifen auf. Berichtet wird täglich.
"Dem Volke dienen" ist eine noch junge Plattform, die in dieser Form im letzten Jahr entstand. So sind neben der aktuellen Berichterstattung bisher nur die Rubriken "Theorie" und "Links" in Betrieb. Sollten sich die anderen mit Berichten füllen, die der Klassenkampf schreibt und an denen Maoist*innen maßgeblich beteiligt sind, dann erleben wir auch in der BRD eine Wiedergeburt des politischen Maoismus. Beim ersten Mal -abgesehen von der MLPD - endete die Sache als Selbstauflösung in die Bewegung der Grünen - sozusagen als Tragödie, hoffentlich beim zweiten Anlauf nicht als Farce.

Neulich im Wald beim Lesen der Mao-Bibel

*) In der ICOR sind auch nicht-maoistische Organisationen vertreten, dh. solche die wohl Mao schätzen, ihn aber nicht als Klassiker des ML anerkennen.


Vor der Wiedergeburt des politischen Maoismus? Ein Kurzbesuch bei der Informationsplattform "Dem Volke dienen" von Karl-Heinz Schubert		02/2016 trend onlinezeitung
In ihrer Selbstdarstellung beschreiben sich die Aktivistinnen der Informationsplattform "Dem Volke dienen" als "Einzelpersonen, die Interesse daran haben Informationen und Materialien über die ideologische und politische Entwicklung der internationalen revolutionären Bewegungen im deutschsprachigen Raum einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen." Worauf ihre politisch-ideologische Orientierung basiert, dazu schaut man am besten in die Rubrik "Theorie". Dort wird ein klarer Trennungsstrich zum sogenannten "Trotzkismus" gezogen, während Stalin in Anlehnung an Mao Tsetung einer "proletarischen Kritik" unterzogen wird, was aus der Sicht des Marxismus-Leninismus-Maoismus (MLM) erfolgt. Für den MLM gibt es übrigens im WWW einen Extra-Blog: http://mlm-kommunismus.blogspot.de/. Zum MLM bekennt sich z.B. auch der Jugendwiderstand Berlin. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, weil in Gestalt der MLPD eine maoistische Partei existiert, die seit Jahrzehnten bundesweit aufgestellt und mit anderen maoistischen Parteien in der ICOR() weltweit zusammengeschlossen ist. Doch zurück zum Projekt "Dem Volke dienen". Ihre Aktivistinnen stehen eher für ein anderes maoistisches Spektrum, das in der BRD in den zurückliegenden Jahren von den "Revolutionären Kommunisten"(RK) repräsentiert wurde, die sich an der 1984 gegründeten Revolutionary Internationalist Movement (RIM) orientierten, welches ihr Zentrum vermittelt durch die "Revolutionary Communist Party" in den USA hat. Da in der Linksammlung von "Dem Volke dienen" augenscheinlich diese Strömung nicht berücksichtigt ist, dafür sowohl aber der "Verein der neuen Demokratie Peru" als auch INFOPARTISAN, wo unsere Zeitung ebenso wie Maos Werke gehostet sind, darf hier eher von einem Sammelprojekt rund um den Maoismus gesprochen werden. Oder wie es in ihrer Selbstdarstellung heißt: "Die Inhalte der einzelnen Artikel entsprechen, wenn nicht anders angegeben, den Meinungen der jeweiligen Autoren. Zu den diversen Parteien und Organisationen, die sich unter dem Punkt „Links“ und im RSS-Feed finden besitzen wir keinerlei organisatorische Verbindung." Die maoistische Internetplattform enthüllt mit ihren Artikeln soziale Ungerechtigkeiten und fordert damit zum politischen Eingreifen auf. Berichtet wird täglich. "Dem Volke dienen" ist eine noch junge Plattform, die in dieser Form im letzten Jahr entstand. So sind neben der aktuellen Berichterstattung bisher nur die Rubriken "Theorie" und "Links" in Betrieb. Sollten sich die anderen mit Berichten füllen, die der Klassenkampf schreibt und an denen Maoistinnen maßgeblich beteiligt sind, dann erleben wir auch in der BRD eine Wiedergeburt des politischen Maoismus. Beim ersten Mal -abgesehen von der MLPD - endete die Sache als Selbstauflösung in die Bewegung der Grünen - sozusagen als Tragödie, hoffentlich beim zweiten Anlauf nicht als Farce. Neulich im Wald beim Lesen der Mao-Bibel *) In der ICOR sind auch nicht-maoistische Organisationen vertreten, dh. solche die wohl Mao schätzen, ihn aber nicht als Klassiker des ML anerkennen.