Staatskapitalismus und Revolution
Artikelserie zum Staatskapitalismus, Teil 3

von Siegfried Buttenmüller

02-2015

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onlinezeitung

Im ersten und im zweiten Teil wurde die Entwicklung des Staatskapitalismus und seine enge Verbindung mit der Bürokratie beschrieben.  In diesem Artikel soll erklärt werden, was aus marxistischer Sicht eine Revolution ist und wir das von statten geht. Im Umkehrschluss wird auch deutlich werden was eine Revolution nicht ist und wie es nicht gehen kann.

Dazu muss die derzeitige Klassengesellschaft analysiert werden, die aus einer Herrschenden Klasse aus Großkapitalisten besteht sowie aus der unterdrückten Klasse des Proletariates, der Arbeiterklasse oder der 99 Prozent, wie sie auch genannt wird.

Friedrich Engels nannte 3 Pfeiler dieser Klassengesellschaft, nämlich das 'Privateigentum, die Familie und den Staat'  (Friedrich Engels: 'Der Ursprung der Familie, des Privateigentumes und des Staates'). Marx analysierte mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem das eigentliche Fundament dieser Klassengesellschaft (Karl Marx: „Lohn, Preis und Profit", „Das Kapital" usw.)

Es gibt also nach marxistischer Analyse eine Herrschende Klasse der Kapitalisten in dieser Gesellschaft die alles wesentliche bestimmt und eine unterdrückte Klasse, das Proletariat. Eine Revolution ist aus marxistischer Sicht also der Sturz dieser herrschenden Klasse und die Machtübernahme des Proletariates, der großen Mehrheit der Menschen.

Damit diese Revolution Wirklichkeit werden kann, müssen das Fundament der Herrrschenden Klasse, also das kapitalistische Wirtschaftssystem sowie die darauf stehenden Pfeiler Familie, das Privateigentum und Staat ersetzt oder beseitigt sein.

Das kapitalistische Fundament ist also das wichtigste der Klassengesellschaft, die Pfeiler Staat, Privateigentum und Famile bilden den Gesellschaftlichen Überbau, der vom kapitalistischen Fundament bestimmt und stets erneuert wird.

Somit ergiebt sich eindeutig das eine Revolution am kapitalistischen Fundament beginnen muss denn so lange dieses exisistiert, wird sich der gesellschaftliche Überbau immer als klassengesellschaft neu erzzeugen. Staatskapitalisten, Reformisten und Revisionisten setzen hier falsch an, versuchen den Staat mit ihrer Bürokratie zu übernehmen und damit eine Umverteilung des Privateigentumes herbeizuführen. Die kapitalistische Wirtschaftsweise wird dadurch jedoch nicht angetastet und erzeugt den gesellschaftlichen Überbau aus Privateigentum, Staat und Familie immer wieder neu. Zudem berücksichtigen sie überhaupt nicht, das dieses Gesellschaftliche Fundament eben auch als Staatskapitalismus sehr Kriesenhaft ist und nunmehr sogar vor dem totalen Zusammenbruch steht.

Das Proletariat ist nach Marx die gesellschaftliche Klasse, die allein die Spaltung der Gesellschaft in Klassen überwinden und den Sozialismus verwirklichen kann. Das Proletariat muß vor allem für die Ersetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise durch die Sozialistische Wirtschaftsweise kämpfen, weil es nur dadurch erfolgreich sein kann. Die Enteignungen und Vertstaatlichungen allein betreffen nur das Privateigentum und ändern nichts am Fundament der Gesellschaft, den Prinzipien und Mechanismen der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Die Eroberung der Staatsmacht .betrifft ebenso nur den gesellschaftlichen Überbau da Privatkapitalisten nur durch Staatskapitalisten und Bürokraten als Herrschende Klasse ersetzt werden.

Die Sozialistische Wirtschaftsweise ist im „ABC des Kommunismus", den Leitlinien des Marxismus und Programm der Bolschewiki erläutert und ist die Alternative zum kapitalistischen Fundament der jetzigen Gesellschaft. Die sozialistische Wirtschaftsweise ist mit dem kapitalistischen Privateigentum, Staat und Familie nicht kompatibel sondern erzeugt als gesellschaftlichen Überbau die klassenlose, sozialistische und später kommunistische Gesellschaft..Der wesentliche Schritt zur Revolution ist also die Ersetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise mit Währung, Profit, Lohnarbeit, Geld, Banken usw. durch die Sozialistische Wirtschaftsweise wie sie in den Leitlinien des Marxismus beschrieben ist.

Der eigentlich zentrale Vorgang ist damit beschrieben, eine Revolution ist für Marxisten die Ersetzung des Kapitalismus durch die sozialistische Wirtschaftsweise. Weitere Vorgehensweisen und Notwendigkeiten sind nur Mittel für diesen Zweck und nicht für sich selbst ein Zweck. So müssen große Kapitalvermögen und Medien enteignet werden nicht weil der Sozialismus dann erreicht ist wenn diese durch Staatsbürokraten verwaltet werden, sondern um die neuen Medien des Proletariates und die sozialistische Wirtschaftsweise und demokratische Diskussionen in der Gesellschaft möglich zu machen. Auch die Übernahme der Staatsmacht ist keine sotialistische Revolution und sogar eine Rätedemokratie hat nur den Zweck Sozialismus möglich zu machen, ist aber noch kein Sozialismus

Das Proletariat, das Weltproletariat ist also der Träger der Sozialistischen Revolutiuon, wie Marx, Engels und Rosa Luxemburg stets hervorgehoben haben.

Der Autor hält in diesen Monaten und Jahren des weltweiten Niederganges und Zerfalles der kapitalistischen Produktion und ihren Klassengesellschaften daher eine Massenbewegung des Weltproletariates für Notwendig, Diese Bewegung. sollte auf das Proletariat orientiert sein und dieses als soziale Basis organisieren und auch für all jene Bürger offen sein, die die historische Rolle des Proletariates als verwirklicher des Sozialismus anerkennen. Diese Massenbewegung des Proletariates muss gegen das wirtschaftliche Fundament des Kapitalismus gerichtet sein und ein sozialistisches Grundeinkommen nebst radikaler Begrenzung des Privateigentumes und der Produktionsmittel enthalten.Und diese Massenbewegung des Proletariates muss einen Plan zur Versporgung aller Menschen mit allen nötigen Gütern im Rahmen der sozialistischen Wirtschaftsweise ausarbeiten und durchsetzen. Und das Proletariat braucht eine antibürokratische Stoßrichtung um stark werden zu können.

Karl Marx empfahl den Proletariern aller Länder: „Vereinigt euch !". Daran anknüpfend und numehr den Sozialismus in die Praxis umsetzend wäre auch der Name „Proletariat" für die organisierte Massenbewegung des Weltproletariates angemessen.

Der Autor beendet mit diesem dritten Teil die Artikelserie zum Staatskapitalismus und wird nun Artikel für das Proletariat schreiben, für das Proletariat als gesellschaftliche Klasse und für eine organisierte Bewegung des Proletariates sowie die Abschaffung der jetzigen Klassengesellschaft.

Angedacht sind bis jetzt folgende Artikel:

  • „Vorschläge für ein Programm und Statuten der Bewegung des Proletariates"

  • "Proletariat, Parteien und Gewerkschaften"

  • „Proletariat und Religion"

  • „Proletariat und Bürokratie"

  • „Proletariat, Staat und Kapitalismus"

  • „Proletariat und Revolution"

  • „Das Proletariat in Venezuela"

  • „Das Proletariat in Griechenland"

Verweise:
www.mlwerke.de/me/me21/me21_025.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Lohn,_Preis_und_Profit

Editorische Hinweise

Wir erhielten den Artikel vom Autor für diese Ausgabe am 7.2.15.