Kommentare zum Zeitgeschehen
Griechenland, Ukraine, Pegida oder die, die dagegen sind

von Peter D.

02-2015

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Großes scheint sich in der Welt zu bewegen, voll sind die Zeitungen und Talkshows davon. Was aber ist mit der kleinen Welt der Menschen über die da geredet wird. Ich weiß es nicht, wie es in der Ukraine ist, egal ob im Osten oder Kiew. Auch wie es sich in Griechenland bei den „normalen“ Menschen verhält, weiß ich nicht, obwohl ich Reisefreiheit „genieße“, kann ich es mir bei den Griechen nicht einmal ansehen. Es hapert nicht an meiner Neugier zu sehen wie die Menschen in der jetzigen Krise leben und versuchen ihre Not zu bewältigen, könnte ja sein, dass ich was daraus lernen kann. Ich kann nicht einmal nach Dresden fahren, um mit Menschen beider Demos zu sprechen. Ich bin Rentner und bekomme 767,23 Euro Rente.

Wenn ich lese was in der Ukraine und Griechenland mit der Versorgung der Menschen geschieht, wird mir „Angst und Bange“ denn es ist für mich nicht vorstellbar. Ich bekomme zumindest noch einen Zuschuss zur Rente vom Sozialamt und vorher hatte ich einige Zeit HartzIV. Mehr schlecht als Recht komme ich damit über die Runden.

In der Ukraine und Griechenland gibt es das nicht, wie kommen die über die Runden? Und es gibt dort keine Aufstände. Die gibt es bei Pegida und Gegenpegidas auch nicht. Soziale Fragen aus dem deutschen Sozialsystem scheinen keine Rolle zu spielen. Das scheint in Deutschland von bestimmten Kreisen mit Interesse aufgenommen zu werden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich jetzt eine Neuberechnung des Krankenversicherungsbeitrag bekommen habe.

Es wurden allgemein Beitragsbestandteile erhöht, das trifft alle. Aber obwohl ich lediglich 767,23 Euro Rente beziehe, ist die Berechnungsgrundlage 925,00 Euro gewesen. Ich zahle also für über 100 Euro, die ich nicht bekomme, Krankenversicherungsbeitrag. Das bei einem Einkommen, was kaum reicht. Diese Bemessungsgrenze ist im Zuge der Beitragserhöhungen zusätzlich heraufgesetzt worden, auf 945,00 Euro. Nicht zu vergessen, dass der Anteil bei den Medikamenten und ärztlichen Verordnungen auch privates Vergnügen in der Parität Krankenversicherung ist.

Sollte sich bei den Demos, egal auf welcher Seite, nicht eine Einheit für die Forderung nach

  • „Volle Selbstverwaltung der Sozialversicherungen durch die Versicherten“

  • „Paritätische Beiträge für Arbeitgeber und Arbeitnehmern bei allen Kosten der Sozialversicherung“

geben? Die Fragen würden auch schnell klären wer wo steht. Auseinandersetzungen um Lebensverhältnisse der Lohnabhängigen und Rentner scheinen ein Relikt aus der Vergangenheit zu sein, heute sind es moralisches Gejammer und Petitionen, die den „Klassenkampf“ bestimmen.

Editorischer Hinweis

Wir erhielten den Kommentar vom Autor für diese Ausgabe. Erstveröffentlicht wurde der Kommentar bei:

Linkes Oldenburg
Soziale Politik in und für Oldenburg

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