Betrieb & Gewerkschaft

Einstündiger selbständiger Streik bei HSP in Dortmund am 22. Januar

RF-News Korrespondenz

02-2015

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23.01.15: Die Frühschicht von HSP hat sich gestern um 10 Uhr vor dem Verwaltungsgebäude getroffen und selbständig die Arbeit niedergelegt. Der IG Metall Vertrauenskörper hat der Belegschaft als Forderungen an die Geschäftsleitung folgendes vorgeschlagen: "1. Erhalt aller Arbeits- und Ausbildungsplätze bei HSP einschließlich der AÜG-Kräfte. 2. Beibehaltung der dreischichtigen Fahrweise, weil die zweischichtige Fahrweise das Sterben auf Raten ist, was die Belegschaft nicht akzeptieren werde!"

Das seien die Forderungen der Belegschaft! Über davon nach unten abweichende Dinge, hat der BR kein Verhandlungsmandat! Die Frühschicht hat einstimmig dafür gestimmt! Der Betriebsrat hat daraufhin den Forderungskatalog an die Werkleitung weitergegeben und sie aufgefordert, gegenüber der Belegschaft Stellung zu nehmen.

Die Geschäftsführung versuchte dann gegenüber der Belegschaft die Einführung des Zweischichten-Modells zu rechtfertigen. Sie bezeichnete das Zweischichtmodell als "Verschlankung der Produktion". Wenn die HSP Geschäftsführung nichts mache, würde irgendwann HSP geschlossen werden. Mehr Spundbohlen zu produzieren würde der Markt nicht hergeben.

In Wirklichkeit wird jedoch durch die zweischichtige Fahrweise die Ausbeutung der Arbeitskraft drastisch gesteigert, weil mit nur noch Zweidrittel der Belegschaft die Anlagen immer noch 83 % der Zeit laufen sollen. Dazu werden den Kollegen 10-Stundenschichten zugemutet und 163 Kollegen werden in die Arbeitslosigkeit geschickt. Außerdem ist die Feststellung: " ... ansonsten wird HSP irgendwann geschlossen!" reine Erpressung und letztlich sowieso der langfristige Plan der Geschäftsführung. Nur soll bis dahin die Belegschaft noch mal richtig ausgepresst werden.

Angesprochen darauf, dass die Spundbohlen dringend für den Hochwasserschutz gebraucht würden, hat Herr Schäfer von der Geschäftsführung gesagt: "Da müsst ihr euch an den Hamburger Senat wenden, der bei der Hochwasservorsorge einspart. Das sei eine politische Entscheidung, da könne HSP nichts tun!"

Unter den Kollegen wächst deshalb die Meinung, dass der Weg des Kampfs um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz eingeschlagen werden muss! Kollegen sagten nach der Versammlung: "Wenn wir uns weiter hinhalten lassen, geht es uns noch wie bei OPEL in Bochum!"

Die MLPD Dortmund erklärte sich in einem Flugblatt mit dem Kampf der HSP-Kolleginnen und Kollegen solidarisch.

Die Erklärung im Wortlaut.

Editorische Hinweise

Wir spiegelten Bericht und Erklärung von der "Rote Fahne News".