Betrieb & Gewerkschaft
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Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 23.1.2014

02-2014

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Dienstplan ≠ Dienstplan

Manchmal bekommen wir fast das Gefühl, es geht bergauf mit der CFM. Im Legoland wurden beispielsweise die letzten Wochen viele KollegInnen von der Reinigung entfristet. Doch anscheinend führte dieser ungewöhnliche „Personalüberhang“ an Unbefristeten zu Problemen für die Vorarbeiter mit den Dienstplänen. Da hingen auf einmal in der Charité mal wieder andere Dienstpläne als die, welche wir mit nach Hause bekommen haben. Und so war unser bereits genehmigter Urlaub plötzlich futsch oder wir waren für einige Tage „zu viel“ auf den Stationen eingeteilt. Den letzteren Fehler könnten sie allerdings gerne wiederholen.

Sag mir wo die Wagen sind

Dass das Legoland nicht gerade einem Leben im Freigehege gleicht, weiß jeder, der schon mal mit den KollegInnen im Flur kuscheln musste. Und natürlich ist da auch kein Platz für die Reinigungswagen. Deswegen waren sie mal im Keller, mal irgendwo auf Station, im Abstellraum, dann hier, dann dort. Nun wurden sie zurück in den Keller verbannt. Und jeder, der die Fahrstühle kennt, weiß, wie lange es dauern kann, bis man den Wagen auf Station für einen Notfall hat. Und da Altes sich bewährt hat, konnten wir zumindest wieder durchsetzen, dass zwei Wagen auf Ebene Zwei und Vier durchgängig stehen bleiben.

Ab in den Urlaub!

Die Charité wird jetzt kurzerhand zum Ferienparadies. Oder ist es etwa doch eher die Hölle? Jedenfalls soll es, nach Meinung einiger Vorarbeiter der CFM, diesen Sommer Urlaub in erster Linie für KollegInnen ohne Kinder geben. Was die anderen aber mit ihren Kindern während der Schließzeiten der Kitas machen, ist offenbar egal. Das Kopfkino beginnt: wir ziehen mit den Kindern auf den Putzwagen oder in den Patientenbetten sitzend durch das Krankenhaus … Hölle, Hölle, Hölle! Wenn die Personaldecke der CFM so dünn ist, dass nicht jeder von uns mal im Sommer Urlaub haben kann, dann muss die CFM halt neue Leute einstellen und nicht auf Kosten von Eltern oder Kinderlosen ihre Pläne durchziehen.

Die Presse fragt, Einhaupl antwortet…

Presse: „Sind Sie bei der Sanierung des Bettenturms im Zeitplan?“ Einhäupl: „Wir sind noch im Zeitplan. Wir wollten im letzten Quartal 2013 mit den Bauarbeiten beginnen, aber die Ausschreibung hat länger gedauert als geplant. Nun beginnen wir in diesem Januar. Wir haben die Zeit aber gut genutzt…“ Genau. Klingt doch ganz logisch. Und so können wir, wenn wir mal 2 Stunden zu spät zur Arbeit kommen, getrost sagen: „Ich bin noch im Zeitplan. Ich wollte eigentlich um 7:30 Uhr anfangen zu arbeiten. Aber jetzt, um 9:30 Uhr, hab ich ja noch bis 16 Uhr Zeit die Arbeit zu schaffen…Schließlich habe ich die 2 Stunden ja auch gut genutzt.“ Fällt hier noch jemandem auf, dass die Logik hinkt?

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"