Es ist aber völlig unzulässig,
die Lehre von dieser oder jener Struktur der
Materie einer erkenntnistheoretischen Kategorie zu
verwechseln, die Frage nach den neuen
Eigenschaften der neuen Arten der Materie (zum Beispiel der
Elektronen) mit der alten Frage der
Erkenntnistheorie, der Frage nach den Quellen unseres Wissens,
nach der Existenz der objektiven Wahrheit
u. dgl. m. zu verwechseln, wie die Machisten dies tun. Mach hat
„die Weltelemente entdeckt“: das Rote,
Grüne, das Harte, das Weiche, das Laute, das Lange usw.,
sagt man uns. Wir fragen: Ist dem Menschen, wenn er Rote
sieht, das Harte empfindet usw., die
objektive Realität gegeben oder nicht? Diese uralte
philosophische Frage ist von Mach
verwirrt worden. Ist sie nicht gegeben, dann gleitet ihr
zusammen mit Mach unvermeidlich in den
Subjektivismus und Agnostizismus ab und liefert euch der
wohlverdienten Umarmung der
Immanenzphilosophen, d. h. der philosophischen Menschikow aus.
Ist sie aber gegeben, dann braucht man
für diese objektive Realität einen philosophischen Begriff, und
dieser Begriff ist längst, sehr langer
Zeit geschaffen worden, dieser Begriff ist die Materie.
Die Materie ist eine philosophische
Kategorie zur Bezeichnung der objektiven Realität, die dem
Menschen in seinen Empfindungen gegeben ist, die von
unseren Empfindungen kopiert,
fotografiert, abgebildet wird und unabhängig von ihnen
existiert. Davon zu reden, daß ein
solcher Begriff „veralten“ kann, ist daher kindisches
Geschwätz, eine sinnlose Wiederholung
der Argumente der reaktionären Modephilosophie. Konnte
der Kampf zwischen Idealismus und
Materialismus in den zwei Jahrtausenden der Entwicklung der
Philosophie veralten? Der Kampf zwischen
den Tendenzen oder Linien eines Plato und eines die Demokrit in
der Philosophie? Der Kampf zwischen
Religion und Wissenschaft? Zwischen der
Verneinung der und objektiven Wahrheit
und ihrer Anerkennung? Der Kampf zwischen den Anhängern eines
übersinnlichen Wissens und seinen Gegnern?
Die Frage, ob der Begriff Materie
anzuerkennen oder abzulehnen sei, ist die Frage, ob der
Mensch dem Zeugnis seiner Sinnesorgane vertrauen soll,
ist die Frage nach der Quelle unserer
Erkenntnis, eine Frage, die seit Urbeginn der Philosophie
gestellt und erörtert wurde, eine Frage,
die zwar von den Clowns im Professorenamte auf tausenderlei Art
vermummt werden, aber nicht veralten
kann, so wie die Frage nicht veralten kann, ob Gesicht und
Tastsinn, Gehör und Geruch die Quelle der menschlichen
Erkenntnis sind. Unsere Empfindungen für Abbilder der Außenwelt
halten, die objektive Wahrheit
anerkennen, auf dem Standpunkt der materialistischen
Erkenntnistheorie stehen, das ist ein und
dasselbe.