Betrieb & Gewerkschaft
Erzwingungsstreik bei "
Pflegen & Wohnen" (HH)
Infos über einen Arbeitskampf für einen Tarifvertrag

zusammengestellt von Karl Mueller

02/12

trend
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Am dritten zentralen Warnstreiktag am  24.1.2012  machten die rund 200 Streikenden von PFLEGEN & WOHNEN eine Demonstration durch die Hamburger Innenstadt. Sie informierten damit die BürgerInnen, dass sie angemessene Bezahlung und Arbeitsbedingungen verlangen, die in einem Tarifvertrag festgeschrieben sind. Das nachstehende Flugblatt wurde dort verteilt.

Mit dem Erzwingungsstreik für einen Tarifvertrag, der seit Anfang Januar 2011 läuft, wollen die Beschäftigten nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern auch an zukünftigen Gehaltssteigerungen teilhaben. Das verlautbart die Dienstleistungsgewerkschaft verdi auf ihrer Internetseite.

Die Hamburger Jour Fixe - Gruppe, ein Zusammenschluss von Gewerkschaftslinken, berichtet über diese Aktion am 24.1.2012::

Die Streikenden von Pflegen & Wohnen versammelten sich am Dienstag um 9 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus und demonstrierten zum Rathausmarkt, mit Zwischenkundgebung und dann zum Gerhart Hauptmannplatz mit
Abschlußkundgebung.

Es sprach u.a. ein Kollege von den verdi-Senioren. Der Betriebsratsvorsitzende gab seiner Meinung Ausdruck, daß der Streik noch bis mindestens zum Mai dauern würde. Die Beschäftigten machen aber auf den Streikversammlungen und auch vor der Geschäftsleitung ihren Willen klar, einen Tarifvertrag zu erzwingen, schlichtweg, weil sich ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht weiter verschlechtern dürfen. Wir von Jour Fixe unterstützen die streikenden KollegInnen auch
deshalb, weil sie nicht nur für sich kämpfen sondern in ihrem Kampf für viele stehen, deren Tarifvertrag gekündigt wurde. Sie werden - wie schon die KollegInnen von CFM (Charité Berlin) - in einen Erzwingungsstreik gezwungen, um ihre Rechte zu erkämpfen.

und über den 27.1.2012

Beim Streik von Pflegen & Wohnen Altona, Thadenstr. 118, am 27.1. standen nicht nur die Streikenden ab 6 Uhr vor ihrer Einrichtung sondern etliche UnterstützerInnen einer Altonaer Initiative (Altonaer Plattform gegen Vertreibung) und vom Jour Fixe. ... Einige hatten Kaffee mitgebracht, der etwas wärmte, während uns der Schnee etwas einschneite.

Die Jour Fixe-KollegInnen formulierten folgenden Verbesserungsvorschlag an die Streikenden:

Die KollegInnen der 13 Einrichtungen fertigen sich Schilder an mit den Namen ihrer Einrichtungen. Das macht das viel anschaulicher! Der nächste zentrale Streiktag ist am Montag, 30. Januar. Die Streikenden (und die UnterstützerInnen!) treffen sich um 8 Uhr 30 im Restaurant "Halle 13", Hellbrookstr. 2....

Die Streikmodalitäten sind ja so, daß von allen 13 Einrichtungen an einem Tag gemeinsam gestreikt wird, dann aber die Belegschaft einer Einrichtung jeweils an einem Tag. Die Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Einrichtung freuen sich sicher, wenn ihr sie an diesem Tag besucht. Das ist ja besonders praktisch, falls ihr in der Nähe dieser Einrichtung wohnt! Die Adressen der jeweils streikenden Einrichtung findet ihr am Tag vorher auf der verdi-Seite. Hier die
Einrichtungen:

Altona. Thadenstr. 118a
Alsterberg. Maienweg 145
Finkenau. Finkenau 11
Uhlenhorst. Heinrich-Hertz-Straße 90
Lutherpark. Holstenkamp 119
Farmsen. August-Krogmann-Str. 100
Heimfeld. An der Rennkoppel 1
Holstenhof. Elfsaal 20
Horn. Bauerberg 10
Husarendenkmal. Am Husarendenkmal 16
Moosberg. Moosberg 3
Öjendorf. Deelwischredder 37
Wilhelmsburg. Hermann-Westphal-Str. 9


Die Streikenden würden es sicher auch begrüßen, falls aus den jeweils umliegenden Betrieben KollegInnen vorbeikämen und ihre Solidarität zeigten!

Bei Youtube gibt es etliche Filme, die die einzelnen Streiktage dokumentieren:

http://www.youtube.com/user/Ruphuswdg

Editorische Hinweise

Quellen: http://gesundheit-soziales-hamburg.verdi.de/ ; Rundbrief vom Forum Betrieb, Gewerkschaft und Soziale Bewegung Berlin