Derzeit breitet sich,
insbesondere in der linken Szene eine Ideologie namens
„Antispeziesmus“ aus. Doch was hat es damit auf sich? Dies
möchte Ich versuchen in diesem Artikel näher zu erläutern. Das
grossartige Aufplustern der Tierrechtsbewegung zum
„Antispeziesmus“, und somit zum trendigen Vegriff von einer
ethischen Qualität eines Antirassismus oder Antisexismus, ist
für meinen Begriff schlicht gefährlicher Unsinn.
Zurück geht dieser Begriff auf
Richard D. Ryder einen britischen Psychologen der diesen Begriff
in einem selbst herausgegebenen Flugblatt , welches er 1970 in
Oxford herausgegeben hatte, zum ersten Mal verwendete.
Ryder, der im westentlichen von den Schriften Peter Singers
beeinflusst war, verstand unter ihm eine Art „Artenagoranz“.
Genauso wie die Rassisten ungerechtfertigt die Interessen ihrer
eigenen Rasse bevorzugten, würden die Anhänger der Artenarroganz
ungerechtfertigt die Interessen der Mitglieder ihrer eigenen Art
über diejenigen aller anderen Lebewesen stellen.
Wir Menschen haben es nach Jahrhunderttausenden endlich
geschafft, dass der Schutz unserer Minderheiten - Kranke,
Behinderte, Alte - zum allgemein anerkannten ethischen Gebot
werden konnte.
Die geforderte Gleichsetzung Mensch-Tier würde diese positive
Entwicklung wieder zunichte machen.
Vor allem würde angewandter Speziesmus zu einer völlig
unübersichtlich verzweigten Nischen Gesellschaft zahlloser
gleichberechtigter Minderheiten führen, in der unsere
menschlichen Minderheiten nur einige unter sehr vielen wären.
Unsere Alten, Kranken, Behinderten und anderen Minoritäten
würden sang- und klanglos untergehen zwischen den Interessen all
der Orang-Utans, der Bonobos, der Delphine, Ameisen,
Schildkröten….. etc. etc. Alles Gattungen, denen eine wahrhaft
antispeziestische Gesellschaftsform mit keinem Argument eine
ebenso bemühte und intensive Förderung wie der unseren
vorenthalten könnte.
Wozu dies in der Praxis führt, hat vor Jahren schon mal der
-„Philosoph“ und Euthanasie Befürworter Peter Singer angedeutet,
als er laut darüber nachdachte wieso eigentlich Behinderte oder
Kranke oder Säuglinge mehr Rechte haben sollten als gesunde
Säugetiere wie Affen, Pferde oder Hunde. Ein konkretes Beispiel:
Wieso eine Million € für ein Heim für ein oder zwei Dutzend
menschlicher Behinderter ausgeben, wenn ich für die gleiche
Summe hundert oder zweihundert Berggorillas ein sicheres,
artgerechtes Biotop verschaffen kann? Für einen „normalen“
Menschen keine Frage, für einen praktizierenden Antispeziesisten
aber ein Problem, dass er aus Antispeziesistischer Sicht nur
abwägend – nur auf Kosten der Menschen lösen könnte.
Die Welt des Menschen und die des Tieres lassen sich nicht
miteinander vermischen. Dies würde entweder den Untergang der
Tiere bedeuten, oder aber die Übernahme „eiskalter“
evolutionärer Kriterien auf den Menschen. Eugenik, Zuchtauslese
und am Ende auch Auschwitz liessen mal wieder grüssen.
Diese menschenverachtenden Denkweisen manistifzieren sich in der
Praxis von Antispeziesten Tierhaltungsbetriebe mit
Konzentrationslagern gleich zu setzen und somit auf unsägliche
Weise den Holocaust zu relativieren.
Vollkommen unausgegoren auch die Tragweite des formulierten
Gesellschafts-Ideals. Welche Tiere sollten dem Menschen
rechtlich-ethisch gleich gesetzt werden? Nur höhere Säugetiere?
Alle Wirbeltiere? Oder gar überhaupt alles Lebendige? Das
Dilemma: Die geringste Einschränkung würde von Anfang an die
Bankrotterklärung des eigenen, ach so hohen Ideals bedeuten,
während keinerlei Einschränkung nur das Chaos noch
unübersichtlicher machen und das Ende jedweder lebensfähigen
Gesellschaft nur um so schneller und unausweichlicher mit sich
bringen müsste.
Linke, die sich als „Antispeziesten begreifen machen, verstehen
die klassische Triple Oppression als verkürzt und sehen den
Speziesmus als in einem Atemzug Kapitalismus, Rassismus und
Patriarchat.
Dies bedeutet in der Praxis das ein Mensch, der auf welche Weise
auch immer, antispeziestisch handelt, gleich zu setzten ist mit
Nazis und Sexisten.
In der Praxis sieht man das daran, das Antispeziesten die Fahne
der Antifaschistischen Aktion verwenden. Diese war ein
Teilbereich des Roten Frontkämpferbundes der, 1923 erstmals in
Erscheinung getreten, es sich zur Aufgabe gemacht hatten den
aufstrebenden Faschismus zu bekämpfen.
Was bleibt ist eine sehr fragwürdige Ideologie,
der einen Ansatz bietet die Linke Szene in Deutschland noch
weiter zu spalten. Der Verfassungsschutz hätte es nicht besser
erfinden können.
Editorische
Anmerkungen
Wir spiegelten
den Artikel von Indymedia, wo er am 28.01.2010 erschien.
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