1,2 Millionen Jugendliche sind abhängig von Hartz IV
Aktuelles Zahlenmaterial aus einer DGB-Studie

von
Reinhold Schramm

02/09

trend
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Noch Mitte 2008 waren es rund eine Million Jugendliche.  Der DGB-Studie zufolge erhielten im Juni 2008 bundesweit 974.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 bis 25 Jahren Hartz-IV, und 1,8 Millionen Kinder unter 15 Jahren.

Der Autor der DGB-Studie Wilhelm Adamy sagte: "Diese Jugendlichen wachsen im Hinterhof der Wohlstandsgesellschaft auf" - und: ""Auf drei erwerbstätige Jugendlichen kommt [...] einer, der von Arbeitsagenturen oder den Trägern des Hartz-IV-Systems betreut wird".

Vor allem in Ostdeutschland ist das Risiko hoch, schon als Jugendlicher arm zu werden: Von den eine Millionen Hartz-IV-Beziehern zwischen 15 und 24 Jahren wohnt ein Drittel in den neuen Bundesländern. In Ostdeutschland ist jeder sechste Jugendliche auf Sozialleistungen angewiesen; das Verarmungsrisiko ist mit 17,4 Prozent doppelt so hoch wie für die Gleichaltrigen in den alten Bundesländern (8,4 Prozent).  Das Verarmungsrisiko von Jugendlichen ist besonders hoch in der Bundeshauptstadt Berlin: Hier waren im Juni 2008 ca. 22 Prozent der Altersgruppe (15 bis 24 Jährige) Hartz-IV-Bezieher.

Jeder sechste Hilfeempfänger unter 25 Jahren sei erwerbstätig, doch sei das Einkommen so niedrig, dass es zum Leben nicht reiche. Besonders groß sei das Armutsrisiko bei allein erziehenden Müttern und Jugendlichen ohne Schulabschluss.

  Die ganze Studie lesen.


Anmerkung:
Der DGB berichtete bereits am 19.05 2008:  "Die Dimension des Armutsproblems wird umso deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass die Armutsschwelle [...] von 2003 bis heute (von 938 auf 781 Euro) abgesenkt wurde."  Vgl. auch: "Der Armutsbericht der Bundesregierung ist ein Schwindel nach unten!",
 Internet: http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/allg/schramm.pdf .

Editorische Anmerkungen

Text und Infos wurden uns vom Autor zur Veröffentlichung gegeben. Die DGB-Studien ist eine Spiegelung von http://www.dgb.de