„Fazit: Funktionierende Finanzmärkte
sind für den Wohlstand entwickelter Volkswirtschaften eine
wesentliche Voraussetzung. Sie erlauben eine optimale Kapital-
und Risikoallokation, Englisch: Risk
Allocation Definition: Zuordnung
des Risikos auf dasjenige Wirtschaftssubjekt mit der geringsten
Risikoaversion und mit der besten Möglichkeit, mit dem Risiko
umzugehen. Die Zuordnung geschieht vielfach mittels Derivaten,
wobei der Käufer zusätzliches Risiko eingeht und der Verkäufer
sein Risiko verringert. Verwandte
Begriffe: Derivat, Risikoaversion durch
die Menge der möglichen Investitionen und damit kann auch der
Wohlstand einer Gesellschaft gesteigert werden. Allerdings ist
das Misstrauen den Finanzmärkten gegenüber groß, da Störungen
des Marktprozesses gravierende Auswirkungen haben können – z. B.
Verlust von (Vorsorge-)Vermögen oder real wirtschaftliche
Kontraktionen. Es liegt daher im Interesse aller Bürger, die
Vorteile von Finanzmärkten möglichst weit auszuschöpfen und
gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Dazu
bedarf es jedoch wohl überlegter Regulierungen des
Finanzmarktes, da andernfalls die Gefahr besteht, dass die
Regulierungsmaßnahmen selbst zur Destabilisierung beitragen.
Auch wenn in der gegenwärtigen Lage auf den internationalen
Finanzmärkten ordnungspolitische Argumente in der allgemeinen
Aufregung untergehen, bleibt dennoch zu hoffen, dass die Politik
auch die Nebenwirkungen ihrer Interventionen bedenkt.
Grundsätzlich positiv zu bewerten ist, dass die
Finanzmarktstabilität als internationale Aufgabe wahrgenommen
wird. Insofern bietet auch diese Krise eine Chance – die Chance
international sinnvolle Regeln zu implementieren, die zu einer
Stärkung der Finanzmarktstabilität beitragen.“
Der obige Text wurde so übernommen
aus einem Aufsatz „Finanzmarktregulierung -notwendig oder Übel?“
von Oliver Arentz, November 2008, Otto-Wolff-Institut Discussion
Paper 7/2008
Was hier durch dem Autor Oliver Arentz als Fazit seines
Beitrages zur Diskussion der Re -oder Deregulierung der
Finanzmärkte dargestellt wird, ist im Kern die auch immer wieder
durch die deutsche Bundesregierung und ihren Auftraggebern aus
der nationalen und internationalen Finanzwirtschaft gemachte
Darstellung, für einen Neuanfang aus der gegenwärtigen Krise,
eine vorsichtige Regulierung der globalen Finanzmärkte
durchsetzen zu wollen, ohne dabei, auch nicht im geringsten die
Freiheit des Finanzmarktes selbst und seines globalen Handelns
auch nur antasten zu wollen.
Interessanter ist ein im Team
geschriebener Artikel vom 02.12.2008, an dem Oliver Arentz als
Mitautor genannt ist und der sich betitelt „Reflexion zu sechzig
Jahren Soziale Marktwirtschaft“.
Hier werden die Fragen der Zusammenhänge zwischen der
persönlichen Freiheit der Individuen, der Sozialen
Marktwirtschaft und des Staates als Sachwalter seiner Bürger
relativ gut, sachlich und, wie es die Autoren mit dieser Arbeit
scheinbar ausdrücken wollten, mit keynesianischen Grundlagen ins
Licht gesetzt, ohne allerdings die wirtschaftliche Situation der
letzten Jahre, auch nach den Grundsätzen einer „sozialen
Marktwirtschaft“, gegenüber zu stellen oder dazu überhaupt
Stellung zu beziehen.
Ein Manko, dass wohl eher einer devoten Verbeugung der Autoren
zur gegenwärtigen neoliberalen Gesellschaftsordnung in einer
globalen Welt der absoluten und freien Herrschaft des nationalen
und internationalen Kapitals geschuldet sein dürfte.
Richtig ist allerdings, dass eine funktionierende
Geldwirtschaft, also die nationale und internationale
Finanzwirtschaft, eine wesentliche Voraussetzung für eine
nationale sowie internationale menschliche Gesellschaft ist, die
für all ihre Mitglieder die Möglichkeiten bietet, ihr ganz
individuelles Leben nach eigenem Wollen und in guter
ökonomischer Sicherheit gestalten und in allen Lebenslagen
führen zu können.
Dabei ist der Markt zunächst der eigentliche Mittler zwischen
den Konsumenten und den Produzenten in einer Wirtschaftsordnung,
in der Art und Umfang der Gütererzeugung, ihre Verteilung und
ihr Verbrauch durch die sich am Markt bildenden Angebote und
ihren Nachfragen und mit zu diesen Erfordernissen sich
herausbildenden Preisen.
Ein so genannter „FREIER MARKT“, wie ihn eindeutig die „SOZIALE
MARKTWIRTSCHAFT“ als absolutistisch voraussetzt, in dem
keinerlei staatliche, gesellschaftliche oder gesetzliche
Regulierungen geduldet werden, hat bereits von dem eigentlichen
gewollten Grundlagen her, nichts, aber auch absolut nichts mit
dem aus dem Lateinischen kommenden Wort „sozial“ zu tun, im
Gegenteil, dieser FREIE MARKT“ schließt eigentlich kategorisch
eine soziale Komponente eines solchen „freien Marktes“ geradezu
aus.
Hinzu kommt noch in der Jetztzeit
der kapitalistischen Wirtschaft, dass sie in einer globalen
neoliberalen menschlichen Gesellschaft handelnd, immer
deutlicher ihre allseitige Handlungsmotivation zur Erreichung
des immer auf höherer Stufe möglichen Profits zeigend,
kennzeichnet ist und damit die motivierten Grundlagen bildet, um
mit immer größeren Warenströmen, technisch-wissenschaftlich
angewandter Innovationen in der Güterherstellung, eine riesige
„Überproduktionslawine“ auslösen, die im besonderen auf den
Binnenmärkten zu Zeiten größerer Krisenerscheinungen nicht nur
zu „Waren-Bestandsblasen“ führt, sondern die Realisierung
produktiver Wertschöpfung stark einzuschränken in der Lage ist.
Da dies aber auch und trotzdem die Güterherstellung und ihre
Realisierung auf dem Markt erfordert und im ständigen
kapitalistischen Konkurrenzkampfes um Marktanteile und um den zu
erzielenden Profit auch begrenzt ist, wurde die PROFITGIER
dieser Wirtschaft insgesamt durch neue und andere Arten der
Profitmaximierung, den Maximalprofit allseitig und immer
erreichen zu können, in der Finanzwirtschaft gesichert. Die
neuen Investmentstrategien der weltweiten FINANZWIRTSCHAFT mit
ihren ständigen Transfer von riesenhaften Geldströmen wurden
damit zu einer „unbegrenzten“ Geldmaschine entwickelt und damit
zu einer fast „unbegrenzten“ Wachstumsmaschinerie des damit zu
erreichenden Profits ausgebaut.
Die Folgen einer solchen Entwicklung
sind beileibe nicht unbekannt und schon seit Jahrhunderten
bekannt und nachgewiesen, wurden aber gerade in der globalen
Wirtschaft und im globalen Finanzwesen dieser Erde von den daran
immer dreister partizipierenden Herrschenden aus den Chefetagen
des Bankwesens, des Investmentbankings und der Großwirtschaft
nicht nur ignoriert, sondern sogar zum virtuellen
„Wertschöpfungsprozess“ bewusst genutzt.
Während im ausgehenden 19. Jahrhundert und im frühen 20.
Jahrhundert das Geldvermögen der Wirtschaft, als Wert des
produktiven Vermögens einer Volkswirtschaft, aus der realen
Wertschöpfung durch Güterherstellung und ihrer Realisierung auf
dem Markt fast lückenlos geschaffen wurde und die an den Börsen
gehandelten Derivate als Aktien auch in den meisten Fällen den
jeweiligen realen Wert ihrer Wirtschaftseinheiten
repräsentierten, hat sich diese, auch in der Finanzwirtschaft
reale Wertschöpfung, in der jetzigen Phase dieses Kapitalismus
fast ins Gegenteil verkehrt.
Es ist keine Einmaligkeit aber auch
für einen pragmatisch denkenden Menschen auch nicht
nachvollziehbar, dass es in der Jetztzeit möglich oder sogar
fast üblich ist, dass Wirtschaftseinheiten an den Börsen dieser
Erde mit Werten gehandelt werden, die schon im dreistelligen
Prozentbereich über die realen Werte liegen können und so im AUF
und AB der virtuellen Geldströme vollkommen unabhängig von ihren
realen Wertveränderungen auch riesenhafte Profite im luftleeren
Raum, wie auch natürlich riesenhafte Verlust innerhalb wenigen
Stunden zu schaffen in der Lage sind.
Während dabei bis zum frühen 20.
Jahrhundert die jeweiligen Rendite aus dem eingesetzten Kapital
einmal voll der Notwendigkeit für die Wirtschaftseinheiten in
Maschinen, Anlagen und Arbeit zu investieren, entsprachen, sind
es heute Rendite, die zu einem Großteil eigentlich nur
„spekulatives Kapital oder Geld“ sind und nur in der globalen
Finanzwirtschaft zu spekulativen Handeln eingesetzt sind. Aber
das sind inzwischen nicht mehr nur „MILLIARDEN“, sondern heute
muss man schon und fast nur noch von „BILLIONEN“ sprechen, die
tagtäglich im globalen Finanztransfer im virtuellen Geldstrom
rund um diese unsere Erde geschickt werden und immer in der
Absicht, daraus binnen Kurzen immer mehr machen zu können.
Dränge sich dabei nicht ganz von
alleine die Frage auf: „WAS IST GELD EIGENLICH HEUTE NOCH WERT
?“
Große, neue „Finanzdienstleister“, die Großbanken alter Herkunft
und das Versicherungswesen schafften immer neue Möglichkeiten
der regellosen Kreditvergabe, schafften immer neuer Derivate,
die mit großer Risikobereitschaft verbunden sind, aber den neuen
Herren der Finanzwirtschaft auch immer größere Profitchancen
eröffneten.
Riesige neue Investmentstrusts, Hedgefonds, Mutual Fonds als
neue Finanzinvestoren treten auf dem globalen Finanzmarkt auf
und bestimmen heute mit einer relativ kleinen Führungsriege und
in einer noch nie gekannten Konzentration die weltweite
Finanzwirtschaft. Über 80 Prozent der nicht über Börsen
abgewickelten Derivatgeschäfte werden von diesen so genannten „Finanzdienstleistern
gemanagt, wobei über 70 Prozent der risikoreichen Hedgefonds
dabei gehandelt werden und die Möglichkeit der Profitgier mit
der Wettleidenschaft der Geldeliten zu vereinen. So werden fast
im luftleeren Raum riesenhafte Spekulationsgewinne eingefahren,
aber auch Zusammenbrüche mit riesenhaften Verlusten sind, wie
bei französischen Société Générale, die allein durch
Fehlspekulationen fast 7 Milliarden Euro so einfach dann
„abschreiben“ musste, erleben musste. Dabei sind die Hedgefonds
wohl die widerwärtigsten und spekulationswütigsten Derivate der
„neuen Finanzdienstleister“ in der globalen Finanzwirtschaft.
Sie haben Anlagegelder gesammelt, wie andere Briefmarken und
allein im Jahre 2007 war ihr dadurch geschaffenes vermögen
bereits über 3 Billionen Dollar angewachsen und hat sich seitdem
weiter vermehrt. Der wettwütige Handel mit derlei Derivaten wird
von etwa 9000 professionellen „Wettbuden“ überall auf dieser
Erde getragen, wobei ständig diese Szene in Bewegung ist, neue
Dienstleister hinzukommen und andere dagegen von Pleite
überzogen aufgeben müssen. So muss dann insgesamt festgestellt
werden, dass bis zu 60 Prozent dieser so genannten Wertanlagen
zyklisch innerhalb von 3 Jahren verschwinden , um wieder durch
neue ersetzt zu werden. Im Grunde genommen sind jedoch fast alle
diese „Fonds“ weiter mit überhöhten Kreditaufnahmen überschuldet
und das Verhältnis zwischen Fremd-und Eigenkapital beträgt sogar
oftmals 1 : 40, wobei in der Realität in den meisten Fällen aus
1 Dollar Eigenkapital mindesten 30 Dollar Fremdkapital durch
aufgenommene Kredite kommen können.
Das alles und noch viel mehr, was heute noch gar nicht im vollen
Umfang abzusehen oder auch bekannt ist, war und ist die Folge
der mit allen Mitteln durchgesetzten „Deregulierungspolitik“ der
im Auftrage und unter Kontrolle des nationalen und
internationalen Kapitals ins Amt berufenen Regierungen, die, die
in Großbritannien und in den USA traditionell vorhandenen
gesetzlichen Trennungen zwischen den Investment – und
Geschäftsbanken zum Schutze der kleinen privaten Kunden und
ihrer Einlagen, aufhob und so erst die zügellose
Finanzwirtschaft mit ihren jetzt sehr sichtbaren Folgen
ermöglichte. In Deutschland hat man natürlich nach dem Muster
des besonderen imperialen Freundes USA und ihrer politischen und
ökonomischen Machthaber diese Trennung erst gar nicht fest
installieren wollen. So aber brachte die gegenwärtige
Finanzkrise nicht nur den Zusammenbruch führender
US-Investmentbanken, sondern auch die Erkenntnis, zumindest in
den USA, dass das weltweite Finanzsystem besser an die „Kette“
zu legen sei, um durch regulierende Maßnahmen und weltweit
verbindlicher Gesetze, solche Bankencrashs weitgehend vermieden
werden können. Es wird abzuwarten sein, was wirklich daraus
werden kann, denn, wenn schon diese Merkel lauthals verkündet,
dass die „Freie Marktwirtschaft“ und der „Kapitalismus“ als
Wirtschaftsform nicht angetastet werden sollen, wird es sicher
auch fraglich sein, ob überhaupt gegen den Willen der
machtvollen Finanzlobbys etwas zu ihrer eigenen und von ihnen
immer wieder abgelehnten „Regulierung“ getan werden kann. Denn
es ist doch auch jetzt in den Folgen der Wirtschafts-und
Finanzkrisen klar abzusehen, dass nicht die Großen und
Herrschenden dieser schon mehr mafiösen feinen Gesellschaft der
weltweiten Finanzwirtschaft sie sind, die die Zeche zu bezahlen
haben werden, sondern die vielen Millionen gutmütiger
Steuerzahler, die mit ihren Steuergroschen herhalten müssen, um
die angeschlagenen Banken und die humpelnde Wirtschaft, vor dem
schlimmsten zu bewahren. Die schon insgesamt in die Billionen
gehenden und geschnürten „Hilfspakete“ für die Not leidenden,
sind dafür der Ausdruck, dass diese Gesellschaft eindeutig eine
„STAATSMONOPOLISTISCHE ZWEIKLASSENGESELLSCHAFT“ geworden
ist und schon deshalb der „alte Karl Marx“ in seinen
Ausführungen (KAPITAL) gar nicht unrecht hatte und auch heute
noch sehr ernst genommen werden sollte.
Der wohl als der widerwärtigste
Banker unserer Zeit empfundene „Josef Ackermann als
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank“ tritt wieder einmal an
die Mikrophone der Öffentlichkeit und verkündet, dass sein
Institut sich jetzt mehr um die Privatkunden kümmern werde und
so wissentlich zurück ruderte, von seinen jahrelang betriebenen
Geschäften mit den neuen Finanzdienstleistungsmechanismen, wo er
viele Milliarden an Profiten zu scheffeln in der Lage war, so
viel, dass es die Deutsche Bank war, die die gesamte Postbank in
folge der allgemeinen Finanzkrise sich auch noch einverleiben
konnte. Dabei hat es dieser Mann in seiner eiskalten
kapitalistischen Haltung gegenüber jeder Menschlichkeit
einerseits und der Haltung gegenüber dem Bankwesen überhaupt, zu
verantworten, dass es seine Bank war, deren Trader der
ehemaligen deutschen Mittelstandsbank IKB den Schrott der „Asset
Backed Securities“ auf schwatzen konnten und sie damit ins
finanzielle Trudeln und schließlich ins AUS brachte.
Eine wahre Geschichte aus dem
Horrorszenarium der kapitalistischen Wirtschaftskriege im
inneren des Machtpoker der „Wirtschaftsführer“ dieser unseren
Zeit.
So war es eben auch die Deutsche Bank eines Herren Ackermann,
die mit geholfen hat, dass die internationalen
Spekulationsblasen der virtuellen Finanzwirtschaft letztlich
doch zum platzen kamen und die nunmehr weiter gehenden Folgen
der allgemeinen kapitalistischen Wirtschafts- und Finanzkrisen
mit zu verantworten haben wird.
Heute kann man damit auch feststellen, dass es die bisher größte
„Geldvernichtungsmaschinerie“ in der Geschichte des Kapitalismus
gegeben hat, die bis jetzt und soweit öffentlich gemacht,
immerhin mindestens 116 Milliarden Dollar in den Abguss des
Vergessens gespült hat, so ganz einfach in der Öffentlichkeit
als „abgeschriebene Verluste“ hingestellt. Dabei ist es aber
ebenso interessant zu wissen, dass Insider des deutschen
Finanzwesens auch noch davon ausgehen, dass in deutschen
Großbanken noch um die 300 Milliarden Euro an faulen und nicht
mehr realisierbaren Krediten in den Büchern schlummern, die
natürlich auch irgendwann in den Strudel des allgemeinen
Geldvernichtens eingeschleust sein wollen und die Krise nur noch
weiter zu verschärfen in der Lage sein werden, wenn sie nicht
bereits für die nächsten Jahren schon eine neue zyklische Krise
programmieren werden.
Noch ein letzter Aspekt zu
dieser Problematik.
Die inzwischen fast vollendete
Privatisierung und die damit natürlich auch beabsichtigte
Deregulierungen in der „Altersversorgung“ auch in diesem
Deutschland hat wiederum eine neue „Finanzdienstleistung“, die
so genannten „PENSIONSFONDS“ hervorgebracht, die es zukünftig
sehr leicht ermöglichen werden, die zukünftigen Renten der
gesetzlich Versicherten so zu gestalten, dass sie ausschließlich
den Stimmungen der Finanzmärkte zu folgen haben, mit Folgen für
die Millionen zukünftiger Altersrentner, dass sie zu Zeiten, in
die sie in ihre Altersversorgung einzahlen, bis zum Eintritt des
Rentenalters nicht kalkulieren können, in welche tatsächlichen
Höhen sie die persönliche Rente eigentlich erhalten können. Eine
Rentenpolitik, die zweifellos diesem Staat der Reichen und
Schönen alle Ehre zu machen in der Lage ist und die These von
der staatsmonopolkapitalistischen Zweiklassengesellschaft nur
noch deutlicher werden lässt. Allein diese „Pensionskassen“
verfügten schon im Jahre 2005 über Einlagen in Höhe von über 17
Billionen Dollar, wobei die wirklichen Zahlen aber auch
unterschiedlich interpretiert sind und von unterschiedlichen
Größen ausgehen. Jedenfalls stecken in diesen Gesamtzahlen
allein mindestens 10 Billionen Dollar aus den US-amerikanischen
und britischen Pensionsfonds.
So geht der TANZ AUF DEM VULKAN in dieser neoliberalen
Gesellschaftsordnung ums „Goldene Kalb“, dem Geld und dem
Profit, auch in diesem neuen, noch jungem Jahr mit
unverminderter und ständig weiter ausgebauten Horrormeldungen
einerseits und andererseits mit immer neuen Durchhalteparolen
und Schönquatschereien der verantwortlichen Politiker und ihrer
Auftraggeber aus der herrschenden Wirtschaft weiter und die
Menschen merken eigentlich in dem so fein gesponnenen Netz an
psychologischer Verdummungs- und Ablenkungsmaschinerie gar nicht
mehr, wie sie tagtäglich über den Tisch gezogen werden, um
dieser Gesellschaft auch noch mit ihren gefragten Stimmen im
„Superwahljahr 2009“ so genannte demokratische Bestätigungen zu
liefern und die Herrschaft der Minderheit der Besitzenden über
die große Mehrheit der Nichtbesitzenden weiter scheinbar mit
einem „Volkswillen“ zu legitimieren.
Ein ganz neuer Aspekt in der Regierung der Bundesrepublik
Deutschland, in dem zu Ende gegangenen Jahr 2008 und dem neuen
Jahr 2009, ist nicht nur die allgemeine Nervosität des meist
überstürzten Handelns mit Auswirkungen auf bisherigen
Lebensgestaltungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, ihrer
weitgehenden Einschränkungen, wie im
Zweiklassen-Gesundheitswesen und in der allseitigen Überwachung
der Bürger und Mitarbeiter der Konzerne, mehr als nur deutlich
geworden ist, sondern auch die Tatsache, dass ein
Wirtschaftsminister, der Herr Glose, der mit Elan abgetreten
war, diese neoliberale Gesellschaft mit seinen Ministerium
weiter politisch und wirtschaftlich in das Leben der Menschen zu
integrieren, jetzt plötzlich kalte Füße bekommt und zurücktreten
will, weil er angeblich keine „Lust“ mehr hat.
Ein klarer und direkter Einblick in den eigentlichen Zustand
dieser Regierung von Personen, die es nur ihrem Parteibuch und
nicht ihrer wirklichen Sachkompetenz zu verdanken haben, dass
sie dieser Regierung einer Frau Merkel als besondere
Karrieristen angehören können.
Zur Wirkungsweise der weltweiten Krisenerscheinungen im Jahre
2009 dürfte die Wertung der bisherigen Entwicklungen im realen
Wertzuwachs des globalen Sozialproduktes zu den Entwicklungen
der Finanzmärkte von einiger Bedeutung sein und sollten nicht
vernachlässigt werden, etwa durch die „Schönrederei“, der
Merkel, dass Deutschland schon ganz andere Schwierigkeiten
gemeistert hätte, oder durch die „Verniedlichungen“ so genannter
Wirtschaftsexperten oder solche , die sich dafür halten mögen,
dass die Krisen gar nicht so schlimm und zu überwinden seien.
Deshalb sollten die eigenen öffentlichen Daten der
Entwicklungen von 1990 an bis zur Jetztzeit nicht nur sehr ernst
genommen werden, sondern auch klare Rückschlüsse für die
kommenden Zeiten möglich machen.
Die globalen Finanzmärkte haben besonders in den 90er Jahren des
vorigen Jahrhunderts enorme Zuwächse melden können, während die
Realzuwächse des Sozialproduktes im Durchschnitt immer bei 3 – 4
Prozent lagen. Die Finanzmärkte dagegen haben Zuwachsraten von
bis zu 25 Prozent erreicht. Fast alle gehandelten Derivate haben
sich in dieser Zeit fast verdoppelt, wobei sich die „blasenbehafte
Kluft“ zwischen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft immer weiter
vergrößerte , die auch nach der Jahrtausendwende lustig weiter
ging. In den Jahren 2004 bis 2007 stiegen die Umsätze am
globalen Devisenmarkt z.B. auch noch einmal um weitere 70
Prozent. Der in den Börsen dieser Welt gehandelte
Derivatenhandel ist dabei auch von täglich 2-3 Billionen Dollar
im Jahre 2001 auf über 6 Billionen Dollar täglich im Jahre 2007
explodiert.
Das sind Zahlen, die eine absolute Schieflage der Weltwirtschaft
zu der tatsächlich vorhandenen Wertschöpfung in der wirklich
vorhandenen Güterproduktion nicht nur zeigen, sondern damit auch
eindeutig den eigentlichen Wertverfall, hektische inflationäre
Entwicklungen, Deflationen, Preisexplosionen und Preisverfall,
sowie auch den absoluten Geldverfall prognostizieren.
Sollte global hier ohne klare
Regulierungen nicht konsequent entgegen gesteuert werden – und
das sieht tatsächlich genau so aus -, dann werden diese
schwelenden Wirtschafts – und Finanzkrisen ein neues Szenarium
des weltweiten Zusammenbruchs der Wirtschaft und des
Finanzwesens schon in ihrem Bauch großziehen.
Man darf deshalb sehr gespannt sein, was den Menschen dieser
unseren Erde das JAHR 2009 noch zu bringen in der Lage sein
wird, wenn diese Krisen und ihre noch gar nicht mal geplatzten
Blasen in der globalen Finanzwelt sich weiter entwickeln und
bestimmt keine „friedliche“ Beilegung der vielen Unstimmigkeiten
in dieser staatsmonopolistischen Wirtschaft der kapitalistischen
Gegenwart zu erwarten sein dürften.
ESA, den 10. 02. 2009
Editorische Anmerkungen
Den Text erhielten wir vom Autor
zur Veröffentlichung.
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