AUFRUF
An die Bundesregierung, sowie an die Bundesvorstandsvorsitzenden von SPD, Grünen und PDS
An die Länderregierungen, sowie an die Ländervorstandsvorsitzenden von SPD, Grünen und PDS

02/04

trend
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Nein zum Kopftuch-Verbot!

Kein Berufsverbot für Frauen

Ein Kopftuchverbot in der Schule oder im öffentlichen Dienst wird viele Frauen in die finanzielle Abhängigkeit von ihren Familien drängen oder zur Annahme von Billigjobs zwingen. Wir widersprechen der Behauptung, dass ein Kopftuchverbot einen Beitrag zur Gleichberechtigung von muslimischen Frauen leistet. Dass jede Kopftuch tragende Muslimin von männlichen Familienmitgliedern dazu gezwungen wird, ist eine Unterstellung, die Frauen entmündigt. Ein Kopftuchverbot erkennt Frauen das Recht ab, selbst zu entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen wollen oder nicht.

Jede Frau muss das Recht haben, einen Beruf ihrer Wahl auszuüben – unabhängig von ihrer Kleidung und Religionszugehörigkeit.

Jede Muslimin muss das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob sie das Kopftuch tragen will!

Dass sich unter jedem Kopftuch ein Opfer ihrer männlichen Familienangehörigen oder eine demokratiefeindliche Terroristin verbirgt, sind Vorurteile, die ein gesellschaftliches Klima von Angst und Feindseligkeit gegenüber Muslimen schüren. Wie das Zentrum für Christlich-Islamische Studien in Wien feststellte, hat der so genannte „Krieg gegen den Terror" seit dem 11. September 2001 zu einer Zunahme von antiislamischem Rassismus und gewalttätigen Übergriffen auf Muslime in der gesamten EU geführt. Die Hysterie über die angebliche Gefahr eines islamischen Terrorismus in Deutschland entbehrt jeglicher Realität und bekommt durch die Debatte über ein Kopftuchverbot neuen Stoff.

Kein Mensch darf wegen seiner Religionszugehörigkeit kriminalisiert werden.

Jeder Mensch hat das Recht auf freie und öffentliche Ausübung seiner Religion (Grundgesetz der

Bundesrepublik Deutschland, Art. 4, 137 und Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art. 18).

Erstunterzeichner (Stand 24.2.2004)

Christel Nadler, Lehrerin in Berlin -Kreuzberg; Irene Eckert, Women's International League for Peace and Freedom (WILPF), Studienrätin, Berlin; Jürn-Hinrich Volkmann, Historiker und Waldorflehrer, Berlin; Gerhard Dürr, Pfarrer und Studiendirektor a.D., Vorstandsmitglied der CIBZ Stuttgart (Gesellschaft für christlich-islamische Begegnung und Zusammenarbeit); Elke Zwinge-Makamizile, GEW Berlin/AG Frieden; Harry Siegert, DGB-Gewerkschaftssekretär, Heidelberg; Arslan Yilmaz, IG Metall Berlin ; Mag Wompel, labournet germany; Rain er Maria Kalitzky, Ver.di, Offenbach am Main; Alexander Kauz, Betriebsrat, Waldkirch; Andreas Lüdecke, Vorsitzender der PDS Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin ; Volkmar Wölk, Pressesprecher PDS Muldentalkreis, Grimma; Musa Özdemir, Bezirksverordneter für die PDS in Friedrichshain/Kreuzberg, Berlin ; Figen Izgin, Landesvorstandsmitglied PDS Berlin; Kadriye Karci, Migrationspolitische Sprecherin des Landesvorstandes PDS Berlin ; Michael Gläser, [’solid], stellvertretender PDS -Fraktionsvorsitzender in der SVVAltlandsberg; Jochen Dürr, Landessprecher der AG Betrieb & Gewerkschaft in der PDS Baden-Württemberg, Schwäbisch Hall; Ahmad Ali (Arne) List, PDS Kiel; Peter Franz, ev.-luth. Theologe, Weimar; Dr. Franz Segbers, katholischer Pfarrer und Privatdozent an der Universität Marburg; M. Riad Ghalaini, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Baden-Württemberg e.V., Stuttgart ; Samina Khan für die Islamische Religionsgemeinschaft Hessen; Marlies Wehner für den Vorstand des Forums Unabhängiger Muslime e.V., Bonn; Muslimischer Frauenkreis Alzenau; Sascha Kimpel, Attac Berlin ; Olaf Klenke, Attac Berlin (AG gegen den Krieg); Majida Shehadeh, Attac Hanau; Alex Harstall, Attac Bonn; Nahid Jafarpour für das Iran Socialforum in Deutschland; Joachim Guilliard, Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg; Nabil Rachid für die Palästinensische Gesellschaft für Menschenrechte e.V., Berlin; Brigitte Queck, Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg; Viviane Flügge, Demokratische Linke Humboldt -Uni, Berlin ; Anne Kempe, JungdemokratInnen/Junge Linke Berlin; Irmgard Wurdack für Linksruck; Dr. Ilja Seifert, Vorsitzender Berliner Behindertenverband; Jetty Sabandar für den Ausländerbeirat Karben; Dr. Wilfried Reckert, Gelsenkirchen; Dr. Anja Weiß, Sozialwissenschaftlerin, München; Viktoria Binschtok, Künstlerin Compact Space, Berlin ; Irmgard Pinn, Soziologin, Aachen; Bernhard Schmid, Journalist, Paris


Einzelpersonen, Gemeinden und Organisationen, die hier als Unterstützer genannt werden wollen, bitte mit Email an kein-berufsverbot@gmx.de

Ausgefüllte Listen bitte an: PF 44 03 46, 12003 Berlin oder Fax: 63 22 56 20

V.i.S.d.P.: S.Kimpel, 10965 Berlin