Im
Jahr 2020 haben sich alle
Widersprüche innerhalb des
herrschenden Systems verschärft.
Allerdings sind diese Widersprüche
nicht neu. Sie sind alt bekannt und
gehören zu diesem System wie der
Teufel zum Weihwasser!
Krise, Arbeitslosigkeit,
Rassismus, Faschismus, Kriege,
Ausbeutung, weltweites Elend, Hunger,
Flucht und Vertreibung, Zerstörung der
Umwelt, besondere Unterdrückung der
Frauen – das gehört zum System des
Kapitalismus seit seiner Entstehung.
In 2020 jedoch ging es
schlimmer weiter. Und zwar in allen
Bereichen:
-
Autoindustrie und
Zulieferer
Das Jahr begann mit
Entlassungen und endete mit
Entlassungen. Mit Corona hatte das
nichts zu tun. Denn bereits 2019 ging es
in diesem Bereich bergab und gab es
Massenentlassungen. Beispielsweise VW
hatte bereits 30.000 Stellenstreichungen
verkündet, „sozialverträglich“
mit dem Betriebsrat vereinbart und
erhöhte diese in 2020 um mehrere
Tausend. Corona war ein Vorwand, um den
Druck auf die Beschäftigten zu erhöhen.
Mehr Arbeit, Lohnverzicht, Sozialabbau,
Angst und Druck!

BMW hat 1,64 Milliarden
Euro Dividende ausgeschüttet. Zugleich
hat BMW für 20.000 Kolleg/innen
staatliches Kurzarbeitergeld gefordert.
Daimler machte im dritten
Quartal 2020 mit 2,2 Mrd. Euro mehr
Gewinn als im dritten Quartal 2019 mit
1,8 Mrd. Euro und das obwohl die Zahl
der verkauften Autos von 839.300
Einheiten auf 772.700 sank! Zugleich
gibt es ein „Sparprogramm“ bei dem über
20.000 Stellen wegfallen.
War bei Bosch in 2019
sowohl Umsatz als auch Gewinn gesunken,
hat der Konzern für 2020 bei
fortlaufendem Stellenabbau die Aussicht
auf einen guten Gewinn. Auch bei Bosch
ist alles „sozialverträglich“ mit
dem Betriebsrat geregelt.
Wir wissen, was
„sozialverträglich“ bedeutet:
Offiziell ist alles gut. In der Realität
werden die Kolleg/innen unter Druck
gesetzt. Vorgesetzte kneten sie weich,
bis sie ihr „freiwilliges“ Ausscheiden
unterschreiben. Gegen eine Abfindung ist
der Arbeitsplatz futsch, auch und gerade
für die nachfolgende Generation!
2020 sank die Zahl der
Ausbildungsplätze um 9%! 2021 sollen das
noch stärker abnehmen!
Um wie viel schlimmer
sieht es in Bereichen aus, die nicht so
gut organisiert sind, in denen es
oftmals keine Tarifverträge gibt oder
diese mit allen möglichen Methoden
unterlaufen werden. Gastronomie,
Tourismus und Hotels, Transport,
Versand, Kleingewerbe, Einzelhandel,
Kunst und Kultur – hier haben viele
ihren Job, ihre Existenz verloren, die
oftmals sowieso schon prekär war.
Besonders extrem hat sich in
Großschlachtereien wie bei Tönnies
gezeigt, was Mensch und Tier in diesem
kapitalistischen System wert sind:
Nichts!
Die Krise und auch Corona
– beides in Kombination haben
überdeutlich gezeigt, was die
arbeitenden Menschen in dieser
Gesellschaft sind: Ware Arbeitskraft!
Sie müssen ihre Ware Arbeitskraft auf
dem Markt anbieten und einen Käufer
finden.
Und das hat die
Arbeiter/innen und Angestellten, auch
wenn sie sich dessen noch nicht bewusst
sind, 2020 in immer mehr Kämpfe
geführt. Auch wenn
Gewerkschaftsführer oft als Bremser und
Co-Manager des Kapitals auftraten,
konnten sie nicht verhindern, dass es an
vielen Stellen zu Kämpfen kam. Immer
mehr organisieren sich in den
Gewerkschaften und fordern aber auch
eine aktive und kämpferische
Gewerkschaftspolitik!
-
Gesundheitswesen
und Altenpflege
In mehrfacher Weise wurde
hier dem kapitalistischen System die
Maske der Menschenfreundlichkeit
heruntergerissen.
Corona hat gezeigt, wie
weit unser Gesundheitssystem kaputt
gespart wurde. Man hat zwar Betten und
Ausrüstung. Daran verdient die
Industrie. Dafür fehlt es an
ausgebildetem, qualifiziertem Personal.
Da die Behandlung schwerer
Covid-19-Erkrankter sehr
personalintensiv ist, kam es zu der
paradoxen Situation, dass zwar
Intensivbetten frei waren, aber nicht
ausreichend Ärzte, Krankenschwestern und
Krankenpfleger vorhanden waren, die mit
den Geräten umgehen konnten. Zum „Dank“
wurde das Arbeitszeitgesetz geändert und
12-Stunden-Schichten ermöglicht.
Mitten in der Pandemie wurden in
Deutschland 20 Krankenhäuser geschlossen.
Krankenpflegeschulen wurden geschlossen.
Dazu kehren immer mehr ausgebildete
Pflegekräfte den unmenschlichen
Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen
den Rücken.
Die Ankündigungen, das
Gesundheitswesen zu stärken, für mehr
Personal zu sorgen, sind nichts weiter
als rhetorische Luftblasen. In der
Realität ist das Gesundheitswesen
gnadenlos dem Profitprinzip unterworfen.
Nicht umsonst kündigte
Minister Spahn weitere Schließungen von
Krankenhäusern an! Angeblich soll damit
die Versorgung „verbessert“ werden.
Zugunsten der privaten Klinikkonzerne
werden die Reste von Kliniken in
öffentlicher Hand zerstört.
Im Bereich der
Altenpflege sah es ähnlich katastrophal
aus – ohne Aussicht auf Verbesserungen.
FFP2-Masken zum Schutz der Bewohner, der
Besucher und der Pflegekräfte?
Fehlanzeige! Es dauerte lange, bis
wenigstens eine Minimalausstattung
vorhanden war. Die Bundesregierung hatte
die frühere Vorratshaltung für
Katastrophenfälle im Rahmen der
neoliberalen Reformen weitgehend
aufgelöst, weil das zu teuer war.
All diese Sparmaßnahmen,
die einigen wenigen Klinik- und
Pharmakonzernen große Profite
bescherten, sind nicht neu. Sie finden
seit Jahrzehnten statt. Und das
Verbrecherische: Sie sollen auch jetzt
fortgesetzt werden.
Wer profitiert?
Nun, wir haben schon
dargestellt, wer nicht profitiert: Die
Arbeiterklasse, kleine Selbständige, die
Jugend usw. Da gibt es kleine
Trostpflaster wie das Kurzarbeitergeld,
schmale Überbrückungshilfen.
Deutlich schneller gibt
es Milliardenhilfen für Großkonzerne.
Beispiel Lufthansa: Bei
einem Börsenwert von 3,5 Mrd. Euro
erhielt sie vom Staat 9 Mrd. Euro und
dieser dafür 20% der Anteile. Mit der
Staatshilfe hätte man die Lufthansa
zweieinhalb Mal kaufen können. Bedingung
für die Staatshilfe war ein dramatisches
Sparprogramm zu Lasten der
Beschäftigten. 26.000 verlieren ihre
Arbeit. Die Übriggebliebenen mussten mit
drastischem Lohnverzicht ihre
Arbeitsplätze „retten“.
Bei der Deutschen Bahn
das gleiche Spiel: Die Bahn hat 4,5
Milliarden Euro „Soforthilfe“ vom Bund
erhalten und will dafür ein Sparprogramm
bei den Beschäftigten von 2 Milliarden
Euro auflegen. 10.000 Stellen sollen
weg.
Oben haben wir schon
gesehen, wie Daimler, BMW, Bosch
Staatshilfen kassieren und zugleich ihre
Aktionäre mit Milliarden die Taschen
füllen.
Hier noch einige Zahlen,
wie sich deutsche Kapitalisten in der
Krise bereichert haben, während
Hunderttausende, ja Millionen um ihre
Existenz bangen:
Wenn man die Tabelle
liest, dann ist die neue Nationalhymne
klar:
Profit, Profit – über
alles, über alles in der Welt!
-
Fortschreitende
Vernichtung der Umwelt
In Worten ist die
Bundesregierung „Vorreiter“ beim
Umweltschutz. In der Realität geht es
fast ungebremst weiter mit der
Vernichtung unserer Lebensgrundlagen.
Die Klimaerwärmung nimmt beängstigende
Ausmaße an. Dafür wurde im Frühjahr das
neue Steinkohlekraftwerk Datteln 3 in
Betrieb genommen. Der Hambacher Forst
wurde weiter für den Braunkohletagebau
zerstört. In Hessen wird für die
Autobahn A49 der Dannenröder Forst
vernichtet. Bei besseren
Umweltschutzstandards gehört die
Bundesregierung in der EU im Interesse
der Industrie, insbesondere der
Autoindustrie zu den stärksten Bremsern.
Weltweit schreitet die
Vernichtung unserer Lebensgrundlagen für
den Profit rasant voran. Das hat
Millionen Menschen in die Flucht
getrieben. Das
Profitsystem zerstört Natur und Mensch!
-
Abbau
demokratischer Rechte und
Faschisierung
Das Jahr 2020 war ein
Jahr des Abbaus demokratischer Rechte:
In mehreren Bundesländern
wurden oder sollen demnächst erneut die
Polizeigesetze verschärft werden:
Bayern, NRW, Baden Württemberg, Bremen,
Sachsen, Hessen, Niedersachsen,
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Hamburg, Berlin, Saarland sowie
Schleswig-Holstein. Mehr Überwachung,
mehr Kontrolle, mehr Unterdrückung der
Bevölkerung wird durch diese Gesetze
ermöglicht.
Auch mit dem
Infektionsschutzgesetz wurden der
Bundesregierung weitgehende Vollmachten
gegeben. Zwar gab es ähnliche
Vollmachten zuvor schon in Verordnungen.
Aber Verordnungen können leichter
geändert werden als Gesetze.
Wir haben noch keinen
Faschismus, aber die Faschisierung ist
sichtbar vorangeschritten:
– Wahl von FDP-Kemmerich
am 5.2.20 mit den Stimmen von CDU, AfD
und FDP zum Ministerpräsidenten von
Thüringen.
– Faschistischer
Terroranschlag in Hanau am 19.2.20 mit
10 Ermordeten. Er steht in einer langen
Kette von rechtem Terror!
– Kooperation von CDU,
AfD im Dezember 20 in Sachsen-Anhalt
gegen eine Erhöhung der Rundfunkgebühr.
– Allein viele hundert
„Einzelfälle“ von Polizisten,
Bundeswehrsoldaten in rechten
Netzwerken. Da wurden Hitlerbilder
ausgetauscht, Waffen und Sprengstoff aus
Beständen der Bundeswehr oder der
Polizei gestohlen und gehortet. Das gibt
es ja nicht erst seit 2020, sondern seit
vielen Jahren, ohne dass wirklich etwas
ernsthaftes geschieht. Oft wird
vertuscht und verharmlost. Als Ausreden
gibt es „Dumme-Jungen-Streiche“,
psychische Störungen, Einzeltäter,
„einmaliges Fehlverhalten“.
Es ist bedrohlich, was
sich da zusammenbraut. Der Staat bekommt
immer mehr Machtbefugnisse, und
gleichzeitig wächst und radikalisiert
sich die braune, faschistische Brut.
Offensichtlich will dieser Staat diese
Entwicklung nicht ernsthaft bremsen. Da
wird einmal kosmetisch eine Gruppe
verboten und stolz damit vor der Presse
geprahlt, während an anderer Stelle fünf
neue gegründet werden.
Ein Verbot aller
faschistischer Organisationen und
Propaganda wird abgelehnt. Stattdessen
wird die Arbeit der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes nach Kräften
behindert.
Der Weg nach rechts ist
so offensichtlich!
Ermutigend war der
steigende Kampf gegen Polizeistaat,
Rassismus und Faschismus. Den stärksten
Ausdruck fand dies unter anderem in der
Black lives matter-Bewegung, wo
bundesweit hunderttausende auf die
Straße gingen, um gegen Rassismus und
Polizeigewalt aufzustehen.
-
Aufrüstung und
Kriegseinsätze
Trotz Krise und Corona
sind die Militärausgaben der
Bundesrepublik 2020 um 6% gestiegen,
deutlich stärker als der Bundeshaushalt
insgesamt. Mittlerweile werden rund 50
Mrd. Euro im Jahr ausgegeben. Auch 2021
ist eine Steigerung um 6% geplant.
Das zeigt, welche
Prioritäten in diesem System gesetzt
werden: Während 100 Euro Zuschlag für
Hartz-IV-Empfänger von einer Mehrheit
aus CDU/CSU, SPD, FDP und AfD abgelehnt
wurde, ist für Rüstung und Krieg immer
Geld da.
Zugleich hören wir fast
täglich die Leier, „Deutschland muss
mehr Verantwortung übernehmen“.
Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer, CDU,
Außenminister Heiko Maas, SPD werden
nicht müde, dies zu fordern. Das
bedeutet real: Noch mehr Aufrüstung,
noch mehr Kriegseinsätze der Bundeswehr,
noch mehr internationale Spannungen und
steigende Gefahr eines Krieges der
Großmächte.
Denn auch die USA, China,
Russland, Frankreich, Großbritannien
usw. geben immer mehr Geld für Kriege
aus.
Die Zahl der lokalen und
regionalen Konflikte auf der Welt hat
nicht abgenommen: Afghanistan, Syrien,
Irak, Jemen, Mali und Sahel-Zone,
Westsahara, Libyen. Immer mehr Menschen
sind auf der Flucht, weil ihnen ihre
Lebensgrundlage regelrecht weggebombt
wird. Zugleich steigen die Profite der
Rüstungsindustrie. Die deutsche
Rüstungsindustrie hatte – wie übrigens
die gesamte Industrie – nie einen
Lockdown, sondern hat munter ihre
todbringenden Produkte weiter exportiert
– und die Exporte sogar gesteigert.
Weltweit wurden in diesem
Jahr rund 2 Billionen US-Dollar für
Rüstung und Krieg ausgegeben! Mit
dieser Summe ließe sich problemlos der
Hunger beseitigen. Alle Menschen könnten
eine gute Bildung erhalten. Im
Kapitalismus geht das nicht, denn das
einzige Ziel dieser Gesellschaftsordnung
ist Profit und immer mehr Profit.
Dazu gehört auch der
immer schärfer werdende Konkurrenzkampf
zwischen den Großmächten. Jeder will
mehr Macht, mehr Kontrolle, die besten
Geschäftsmöglichkeiten für sich. Dadurch
wächst die Kriegsgefahr beständig an.
Ein mörderisches
System!
Traurige Rekorde wurden
2020 bei Flucht und Vertreibung erzielt.
Kriege, zerstörte Umwelt haben die Zahl
der Flüchtlinge hochgetrieben. Ende 2019
waren weltweit fast 80 Millionen
Menschen auf der Flucht. Rund 9
Millionen mehr als ein Jahr zuvor. 26
Millionen davon wegen Krieg und
Verfolgung. Die übrigen wegen Hunger und
Elend. 2020 sollen es noch mehr sein.
Deutschland nimmt immer
weniger Flüchtlinge auf. 85% der
Flüchtlinge finden Zuflucht in Ländern,
die selbst arm sind. Die reichen Länder,
die mit ihren Waffenlieferungen und
ihren Kriegseinsätzen, mit ihrem Raubbau
an den Ressourcen der Länder viele
Fluchtgründe schaffen, schotten sich
immer mehr ab.
Die Bundesregierung
versucht, sämtliche Fluchtwege
abzuschneiden. Die Schließung der
Balkanroute, das Flüchtlingsabkommen mit
Diktator Erdogan, die Unterstützung
libyscher Banden – das alles macht es
immer schwerer, nach Europa und
Deutschland zu kommen. So hat das kleine
Zypern pro 1 Million Einwohner rund
14.500 Flüchtlinge aufgenommen,
Deutschland dagegen nur ca. 1.700!
Laut der offiziellen
Statistik sind seit 2014 ca. 21.000
Menschen im Mittelmeer umgekommen, real
sicher mehr. Das zeigt das
unmenschliche Gesicht des Kapitalismus!
Erst zerstört man die Heimat der
Menschen durch Waffenlieferungen und
Kriege, plündert die Ressourcen – und
dann lässt man die Menschen lieber
ersaufen, als ihnen zu helfen.
Ein unmenschliches,
mörderisches System – ist nicht unser
System!
Niemand sollte sich der
Illusion hingeben, dass sich ein solches
System aus sich selbst heraus verändert!
Die Herrschenden kennen all die Zahlen
und Tatsachen. Sie schaffen ja aktiv die
Situation, wo Hunderttausende entlassen
werden, wo die Umwelt zerstört wird, wo
demokratische Rechte abgebaut werden und
Faschisten immer mehr Raum erhalten, wo
Kriege und Rüstung zunehmen, wo Hunger
und Elend rasant wachsen. Sie
profitieren davon! Warum sollten sie das
abschaffen?
Wenn sich etwas ändern
soll, dann müssen das die arbeitenden
Menschen selbst in die Hand nehmen! Sie
müssen aktiv für ihre Interessen
kämpfen, statt auf Kompromisse
abzuzielen. Die werden einem sowieso oft
genug durch die Kräfteverhältnisse
abverlangt. Daher müssen wir alle
gemeinsam gegen Co-Management und
„sozialverträgliche“ Lösungen kämpfen.
Und wir müssen unter unseren Kolleginnen
und Kollegen klar machen: ein System,
dass uns keine sichere und gute Existenz
bieten kann – ist nicht unser System!
Wir brauchen eine andere, menschliche
Gesellschaft: den Sozialismus! Wir
brauchen einen Sozialismus, der aus
Fehlern und Mängeln der Vergangenheit
gelernt hat.
Wie geht es weiter in
2021?
Die Krise wird weiter
gehen. Wie schlimm es noch wird, können
wir nicht vorhersehen. Wir sind keine
Astrologen! Selbstverständlich wird auch
die Rechnung für all die
Milliardenhilfen auf den Tisch kommen.
Und wer soll das bezahlen?
Schon jetzt ist klar,
dass die Arbeiterklasse und das Volk
diese Rechnung bezahlen sollen.
2021 wird daher noch
schlimmer werden. Wir werden gegen die
Krise und zugleich gegen die Abwälzung
der Krisenlasten auf die arbeitenden
Menschen kämpfen müssen. Dazu müssen wir
jeden noch so kleinen Kampfschritt, jede
Gegenwehr unterstützen.
Die tiefe Krise des
kapitalistischen Systems, die 2020
schlaglichtartig beleuchtet wurde,
sodass sich die Schwachstellen und
Verbrechen offen zeigten, hat etwas in
der Arbeiterklasse verändert. Haben
zuerst kleinbürgerliche Kräfte mit ihren
Anti-Corona-Protesten die Szene
dominiert, ist zunehmend die
Arbeiterklasse aufgrund der Angriffe des
Kapitals in Bewegung geraten. Noch
zögerlich, musste sie kämpfen und sie
wird weiter kämpfen müssen. In diesem
Kampf werden Illusionen vom
Co-Management, von der
Klassenzusammenarbeit schrittweise
zerstört. Die Arbeiterklasse wird sich
daher auch in 2021 entwickeln, ihr
Bewusstsein für ihre Lage wird steigen.
Ihr Kampf ist unvermeidlich.
Auch unsere Organisation
ist im positiven Sinne in Bewegung
geraten. Wir waren aktiver als je zuvor.
Wir müssen weiterhin alles tun, um
unsere revolutionäre Organisation zu
stärken und zu entwickeln. Wie lange
wollen wir noch die Verbrechen des
Kapitalismus beklagen, zugleich aber in
unserer Schwäche zum Zusehen gezwungen
sein? Wer nicht nur hier und da um ein
paar Cent kämpfen will, sondern wirklich
dazu beitragen will, dieses mörderische,
menschenfeindliche System zu beseitigen,
der muss das auch anpacken. Das kann man
nicht einzeln, sondern nur organisiert!
Natürlich kann man beklagen, dass die
revolutionäre Organisation so schwach
ist. Das ändert allerdings nichts! Wenn
man etwas ändern will, dann muss man
anpacken; dann muss man mitmachen!
So wird das Jahr 2021 zu
einem Jahr des verschärften
Klassenkampfes! Immer mehr Arbeiter und
Angestellte werden, ob sie wollen oder
nicht, ob sie bewusst sind oder nicht,
in diesen Kampf hineingezogen werden.
Das wird sich das Klassenbewusstsein
Schritt für Schritt entwickeln. Im Kampf
werden diese Kolleg/innen ihren Gegner
besser kennenlernen und verstehen, dass
mit dem nicht zu spaßen ist. Zugleich
bedeutet das, dass alle, die sich
bewusst sind, die ernsthaft eine andere,
sozialistische Gesellschaft wollen, auch
die revolutionäre Organisation in
Deutschland stärken und mitmachen
müssen. Nur wenn wir eine starke
revolutionäre Organisation schaffen,
können wir auch an diesen Kämpfen
teilnehmen, Bewusstsein in sie
hineintragen, den Kampf entwickeln und
immer stärker gegen das Kapital richten!
Alle gemeinsam gegen
das Kapital!
Quelle:
https://www.arbeit-zukunft.de/2021/01/01/bilanz-2020-trotz-krise-werden-die-reichen-reicher-die-arbeiterklasse-und-das-volk-muessen-kaempfen/

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