Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen

RSO-Betriebsflugblatt

"Zugfunke" (DB-Region und S-Bahn) vom
20. Dezember 2018

01/2019

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Es gibt sie doch, die Streiks…
…. und die haben Folgen! Der Streikaufruf der EVG kam überraschend „von oben“, aber dann standen die Züge. Und selbst nach den vier Stunden dauerte es eine Weile, bis alles wieder startete. Streiks können Wirkung haben!

Die gute Seite des Streiks
Manch einer hat nicht erwartet, dass der Warnstreik große Folgen haben könnte. Die Gewerkschaftschefs rufen auch selten zu Streiks auf. Aber streiken die Kollegen in den Stellwerken, bei der Transportplanung, in den Werkstätten…. kommt niemand mehr weiter. Das ist eine gute Erinnerung an die Macht, die wir haben können. Und ein Streik ist auch eine Gelegenheit, mal wieder gut zu quatschen und hilft damit gegen die Vereinzelung, um die die DB immer sehr bemüht ist. Dabei kann man so einiges ganz nebenbei erfahren… zum Beispiel von der Lohnerhöhung der Sicherheitsleute bei der S-Bahn dieses Frühjahr von sage und schreibe 30 Cent. Nicht auszuhalten!

Nach den Streik ist vor dem Streik?
Der Appetit kommt beim Essen… wann sind die Fahrpersonale mit Streiken dran? Schichten, Vorbereitungszeiten, Urlaub, Überstunden, Teilzeit... das Geschimpfe in den Meldestellen reicht locker für einen ordentlichen Streik.

Was bringt der Tarifvertrag der EVG?
Sowohl die EVG-Verhandlungsführer als auch die DB feiern den Abschluss. Aber wie oft ist der Abschluss so kompliziert, dass man kaum was versteht. Jedenfalls sollen alle 1.000 EUR bekommen, dann ab 1. Juli 2019 3,5 % mehr und ab 1. Juli 2020 nochmal 2,6 %. Statt der zweiten Stufe können die Kollegen auch 6 Tage mehr Urlaub bekommen. 1.000 EUR klingen nach viel, aber was bleibt vom brutto? Außerdem ist die letzte Lohnerhöhung eine Weile her, vor allem, wenn man letztens mehr Urlaub statt Geld gewählt hatte. Und die nächste Stufe wird erst nächsten Sommer kommen. Die Mieten steigen aber schneller. Und allgemein wird eine höhere Inflation prognostiziert. Dazu ist die Laufzeit des Tarifvertrages mit 29 Monaten enorm lang. Was kann nicht alles in der Zwischenzeit passieren? Das kann schnell eine Lohnsenkung bedeuten. Die DB freut sich jedenfalls, weil sie auf 2 ½ Jahre „Frieden“ hofft. Das kann man nicht feiern.

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Editorische Hinweise

Wir veröffentlichen das Betriebsflugblatt zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Revolutionär Sozialistische Organisation"