Der
Studentenführer Arlind Qori aus Tirana schreibt
auf Facebook: „Ohne die Abschaffung der
Hochschulgesetze wird es keine Ruhe geben .
Qori meinte dazu gestern: „Morgen wird eine
Plenarsitzung des albanischen Parlaments
einberufen. Daher fordern wir alle Schüler und
Studenten auf dem Parlament zu blockieren. „Das
Hochschulgesetz muss bedingungslos abgeschafft
werden. „ Zur Stunde findet wieder eine
Massendemonstration in Tirana statt. Die
Proteste werden im ganzen Land seit dem 5.
Dezember immer massiver. Arbeiter und
Arbeiterinnen beginnen sich den Protesten
anzuschließen.
Was sind
die konkreten Forderungen der Studenten?
1. Die
Halbierung der Studiengebühren
2. Die
Studentenstimmen für die Wahl von Dekanen und
Rektoren müssen von 10% auf 50% erhöht
werden.
3. Verdoppelung
des in die Hochschulbildung investierten
Budgets.
4. Hochwertige
Studentenwohnheime für jedermann zugänglich
5.
Bereitstellung angemessener Forschungsgelder
für Doktoranden
6. Einbeziehung
von Studentenvertretern in allen
Entscheidungsgremien von
Hochschuleinrichtungen.
Die Regierung
dagegen wird die Universitäten weitgehend
privatisieren. Damit wird die Bildung teuer und
zum Privileg der Kinder der herrschenden
Klasse. Die Studenten lehnen alle Verhandlungen
mit der Regierung unter Edi Rama ab. Die
Studenten werden von den rechten Kräften im
Land massiv publizistisch angegriffen. Die
Mitglieder der linken Organisation „Organizata
Politike“ sind angeblich Anhänger von Enver
Hoxhas oder "Agenten von Georg Soros". Die
Angriffe sind extrem personifiziert von Leka
und Arlind Qori stehen im Mittelpunkt der
Diffamierungskampagne. Aber das kann die
Studenten nicht aufhalten. Im Gegenteil, das
Schulsystem in Albanien wird bestreikt. Private
Investoren denken daran sich zurückziehen.
Bedingungslos wird der Kampf der Studenten in
Albanien von der „Bewegung für
Selbstbestimmung“ VV in Kosova unterstützt.
Ehemalige
Mitglieder von VV, die jetzt in der PSD sitzen,
drucken Erklärungen von Edi Rama
(Ministerpräsident und Vorsitzender der SP -
Sozialistische Partei Albaniens) auf ihren
Facebook-Seiten ab. Die Studenten Albaniens
dagegen schlugen bereits Polizeieinheiten
zurück. Es gibt keine Verhandlungen mit Rama.
Die Studenten bestehen auf die bedingungslose
Umsetzung ihrer Forderungen.
Die italienische
Presse berichtet bereits über die Proteste.
Gestern hat sich die Europäische Studentenunion
in Albanien solidarisiert. Auf der anderen
Seite finden gerade Betriebsversammlungen in
vielen Betrieben Albaniens statt. Die
Arbeiterinnen und Arbeiter in der Ölindustrie
und im Bergbau beraten über eigene
Demonstrationen und Proteste gegen die
neoliberal kapitalistische Regierung Rama. Für
viele Studenten in Albanien sind die Gelbwesten
in Frankreich eine wichtige Inspiration. Das
kommt in fast jeder Rede zum Ausdruck.
Übersetzung Max Brym

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