trend spezial:  Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Die Praktiken von Viva Fresh Store in Kosova

Von Max Brym

01/2019

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Die Marktkette Viva Fresh Store beutet die Arbeiter in den Filialen in Kosova extrem aus. Damit ist die Firma nicht alleine.

Aber ihre Praktiken zum Jahresende symbolisieren die Lage der Arbeiterklasse in ganz Kosova. Willkürlich erhöhte die Firma zu den Feiertagen, die Arbeitszeit von 7 Stunden auf 15 Stunden. Die Überstunden werden nicht bezahlt. Eine Gewerkschaft und Betriebsräte existieren in der Firma nicht. Außerdem bedrohte die Geschäftsleitung die Arbeiter mit Entlassung. Dennoch haben Duzende von Angestellten, die Medien in Kosova informiert. Daraufhin erhöht das Management den Druck auf die Arbeiter. Statt das Arbeitsgesetz zu respektieren, droht die Geschäftsleitung intensiver mit Entlassungen. Die Angestellten sollten bezüglich der Arbeitszeit lügen.

In der Realität arbeiten die Angestellten 15 Stunden statt 7 Stunden. Der Firmengeheimdienst versucht verzweifelt herauszubekommen, wer die Öffentlichkeit informierte. Es liegen jedoch die Zeitpläne bezüglich der Arbeitszeit vor. Die Attacken von Viva Fresh Store gegen Arbeiterrechte sind in Kosova kein Einzelfall. Speziell in den Marktketten wird willkürlich mit der Arbeitszeit umgegangen. Auf dem Bau und im Strassenbau ebenfalls. Außerdem kommt es in den zuletzt genannten Segmenten aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen und langer Arbeitszeiten zu vielen Arbeitsunfällen.

Kosova hat nicht nur die höchste Arbeitslosigkeit in Europa, sondern auch die höchste Zahl an tödlichen Arbeitsunfällen. Nur die „Bewegung für Selbstbestimmung“ VV steht an der Seite der Arbeiter, neben dem Gewerkschaftsbund BSPK nach dem Abgang des langjährigen Vorsitzenden Haxhi Arifi.