Stadtumbau & Stadtteilkämpfe
Gegen die Stadt der Reichen
Bekanntmachung zu Neubau in Berlin-Neukölln

von AnarchIstInnen

01/2017

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onlinezeitung

Nordneukölln und im speziellen die an Kreuzberg angrenzenden Kieze zwischen Landwehrkanal und Sonnenallee sind seit vielen Jahren von rasant steigenden Mieten, Aufwertung und Verdrängung betroffen. Die Bewohnerschaft hat sich bereits stark verändert und die, die zwischen Ferienwohnungen, Hipster-Kneipen und Bio-Bäckerei noch übrig geblieben sind, müssen oft um ihre Zukunft fürchten. Lange ist es her, dass die dunklen Ecken Neuköllns einen schlechten Ruf hatten. Es ist attraktiv geworden, hier zu investieren und verspricht der Immobilien-Branche lukrative Geschäfte.

Doch dem Druck dieser Entwicklungen wollen nicht alle einfach so klein bei geben. Immer wieder hört man von Menschen und Initiativen, die sich dagegen zur Wehr setzen, wie z.B. die Friedel 54 und den dortigen Kiezladen, dem nächstes Jahr die Räumung droht oder „Unser Block bleibt“ zwischen Nansen- und Panierstraße. Aber auch die Problematik der Ferienwohnungen im Kiez, hat schon GegnerInnen auf den Plan gerufen, welche im Sommer kurzzeitig eine Ferienwohnung am Maybachufer besetzt hatten.

Den Stein ins Rollen bringen

Am Maybachufer, zwischen Lidl und Nansenstraße soll nun ein weiterer „Wohnungsbau in höchster Qualität, vom Microapartment bis zur zweigeschossigen Penthouse Wohnung“ entstehen.

Das Projekt, unter der Planung von „Patzschke Schwebel Architekten“ lässt nichts Gutes ahnen. Ist doch mittlerweile allen aufmerksamen Bewohner_Innen dieser Stadt und vor allem in den Innenstadtbezirken klar, was der Bau von Eigentumswohnungen in „höchster Qualität“ für die Umgebung bedeutet und das dies zu weiteren Spannungen auf dem Wohnungsmarkt führen wird. Keineswegs aber den Bedürfnissen der Menschen hier im Kiez entspricht. Deswegen sagen wir: Wir brauchen eure teuren Appartements nicht. das „Wertvolle vergangener Epochen“ geht den meisten Menschen am Arsch vorbei, solange sie nicht wissen, wie sie nächsten Monat ihre Miete bezahlen können. Um auf dieses Bauvorhaben aufmerksam zu machen, haben wir am Samstag Nachmittag an dem Bauzaun des Geländes die Schriftzügen: „Niemand hat die Absicht, Eigentumswohnungen zu errichten“ und „Gegen die Stadt der Reichen“ angebracht.

Lasst uns zusammen kommen und die Vereinzelung durchbrechen. Lasst uns Widerstand gegen solche Bauprojekte organisieren. Unser Block bleibt! Friedel 54 bleibt! Wir bleiben Alle!

Lasst uns den Stein ins Rollen bringen – Gegen Patzschke und Konsorten – Gegen die Stadt der Reichen.  

Grüße in die Rigaer Straße wo ein Millionen-Projekt der CG-Gruppe schon seit längerem die Wut der Anwohner_Innen zu spüren kriegt.

Quelle: linksunten.indymedia.org