Nur
wer seine Rechte kennt kann sie auch durchsetzen. Um
uns besser gegen die Zumutungen unseres Jobs/unserer
Chefs/unseres Berufszweigs wehren zu können
und uns dabei auch gegenseitig zu unterstützen,
müssen wir uns zuallererst einmal kennenlernen.
Deshalb: Offener Gärtner_innentreff am Donnerstag,
den 16.01.2014 um 19 Uhr im
AKU-Wiesbaden, Rüdesheimer Str.19,
Rheingauviertel.
Wer in den
letzten Jahren im Gartenbau beschäftigt war weiß, dass die
glücklichen Tage unseres Berufszweiges – sollte es sie je
gegeben haben – lange vorbei sind. Oftmals lange unbezahlte An-
und Abfahrtszeiten zur Baustelle, mangelhafter oder gleich ganz
fehlender Arbeitsschutz, die Hälfte des Jahres in Kälte, Regen
und Schlamm schuften, gesteigerte Arbeitshetze und das alles
immer öfter zu Niedriglöhnen. Im Winter wird ein Teil der
Belegschaft mangels Arbeit ganz entlassen und ist nach
erlittener Arbeitsamtsschikane froh, ab April wieder ran zu
dürfen. An Urlaubs- oder Weihnachtsgeld ist nicht zu denken und
Bildungsurlaub wird aus Angst vorm Chef schon gar nicht
beantragt. So sieht`s für die meisten von uns aus - Besserung
nicht in Sicht.
Im
Gegenteil!
Durch die
komplette Durchkapitalisierung der Gesellschaft und die so
genannte Schuldenbremse, beginnen zunehmend auch Städte,
Gemeinden und stadteigene Gesellschaften an der Preisschraube zu
drehen. Pflegeaufträge für städtische Liegenschaften und die
Gärten von Wohnanlagen gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften
werden neu ausgeschrieben und an Billiganbieter vergeben. Diese
beauftragen in der Folge Subunternehmen, die die Angestellten zu
Dumpinglöhnen schuften lassen. Auch Ein-Euro-Jobber wurden schon
in städtischen Anlagen gesichtet. Gartenbauunternehmen, die noch
- den sowieso zu niedrigen - Tariflohn zahlen, können mit den
Preisen der Billiganbieter oftmals nicht konkurrieren und
verlieren Aufträge. Den Preis dafür bezahlen letztendlich wir,
die angestellten Gärtner und Gärtnerinnen. Denn für uns führt
der zunehmende Preisdruck der Unternehmen untereinander zu
gesteigerter Arbeitshetze und Stress. So wird fachgerechter
Handschnitt an Gehölzen zunehmend durch den immer gleichen,
hässlichen Maschinenschnitt ersetzt, was auch mit ständigem Lärm
und dem Einatmen der Abgase verbunden ist. Beides macht auf
Dauer krank! Gehen größere Aufträge nach Neuausschreibungen
verloren, werden entweder die Löhne gekürzt oder wir werden
gleich ganz entlassen.
Ob
Gartenlandschaftsbau, Baumschule, Gartenpflege oder
Friedhofsgärtnerei, ob Gemüse- oder Zierpflanzenbau, die
Probleme unserer Berufssparte sind vielfältig. Da die meisten
Kolleginnen und Kollegen im Gartenbau nicht gewerkschaftlich
organisiert sind und viele noch nicht einmal über ihre
grundlegendsten Rechte als Arbeitnehmer_innen informiert sind,
fällt die Gegenwehr im Betrieb oft schwer. Das soll sich ändern!
Denn wir
denken es reicht!
Schluss mit den Niedriglöhnen im Gartenbau! Nur wer seine Rechte
kennt kann sie auch durchsetzen. Um uns besser gegen die
Zumutungen unseres Jobs/unserer Chefs/unseres Berufszweigs
wehren zu können und uns dabei auch gegenseitig zu unterstützen,
müssen wir uns zuallererst einmal kennenlernen.
Deshalb: Offener Gärtner_innentreff
am Donnerstag, den 16. Januar 2014 um 19 Uhr
in den Räumen des AKU (Arbeitskreis Umwelt) Wiesbaden
Rüdesheimer Straße 19 im Rheingauviertel
Und ab dann jeden 2. und 4.
Donnerstag im Monat (13.02./27.02./13.03./27.03.)
- Austausch
über unsere Arbeitsbedingungen
- Was sagen
die unterschiedlichen Tarifverträge im Gartenbau
-
Rechtshilfetipps - Wie kann ich mich wehren? Was steht mir zu?
Gemeinsam
sind wir stark. Gute Löhne für gute Arbeit - nein zu Ausbeutung
und Niedriglohn. Für glückliche Gärtner_innen!
Editorische Hinweise
Wir
spiegeln den Aufruf von Indymedia zu dokumentarischen Zwecken. Für
die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine
Gewähr.
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