Betrieb & Gewerkschaft
Gärtner_innen Offensive 2020
Schluss mit den Niedriglöhnen im Gartenbau!

von "Gärtner"

01-2014

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onlinezeitung

Nur wer seine Rechte kennt kann sie auch durchsetzen. Um uns besser gegen die Zumutungen unseres Jobs/unserer Chefs/unseres  Berufszweigs wehren zu können und uns dabei auch gegenseitig zu unterstützen, müssen wir uns zuallererst einmal kennenlernen. Deshalb: Offener Gärtner_innentreff am Donnerstag, den 16.01.2014 um 19 Uhr im AKU-Wiesbaden, Rüdesheimer Str.19, Rheingauviertel.

Wer in den letzten Jahren im Gartenbau beschäftigt war weiß, dass die glücklichen Tage unseres Berufszweiges – sollte es sie je gegeben haben – lange vorbei sind. Oftmals lange unbezahlte An- und Abfahrtszeiten zur Baustelle, mangelhafter oder gleich ganz fehlender Arbeitsschutz, die Hälfte des Jahres in Kälte, Regen und Schlamm schuften, gesteigerte Arbeitshetze und das alles immer öfter zu Niedriglöhnen. Im Winter wird ein Teil der Belegschaft mangels Arbeit ganz entlassen und ist nach erlittener Arbeitsamtsschikane froh, ab April wieder ran zu dürfen. An Urlaubs- oder Weihnachtsgeld ist nicht zu denken und Bildungsurlaub wird aus Angst vorm Chef schon gar nicht beantragt. So sieht`s für die meisten von uns aus - Besserung nicht in Sicht.

Im Gegenteil!

Durch die komplette Durchkapitalisierung der Gesellschaft und die so genannte Schuldenbremse, beginnen zunehmend auch Städte, Gemeinden und stadteigene Gesellschaften an der Preisschraube zu drehen. Pflegeaufträge für städtische Liegenschaften und die Gärten von Wohnanlagen gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften werden neu ausgeschrieben und an Billiganbieter vergeben. Diese beauftragen in der Folge Subunternehmen, die die Angestellten zu Dumpinglöhnen schuften lassen. Auch Ein-Euro-Jobber wurden schon in städtischen Anlagen gesichtet. Gartenbauunternehmen, die noch - den sowieso zu niedrigen - Tariflohn zahlen, können mit den Preisen der Billiganbieter oftmals nicht konkurrieren und verlieren Aufträge. Den Preis dafür bezahlen letztendlich wir, die angestellten Gärtner und Gärtnerinnen. Denn für uns führt der zunehmende Preisdruck der Unternehmen untereinander zu gesteigerter Arbeitshetze und Stress. So wird fachgerechter Handschnitt an Gehölzen zunehmend durch den immer gleichen, hässlichen Maschinenschnitt ersetzt, was auch mit ständigem Lärm und dem Einatmen der Abgase verbunden ist. Beides macht auf Dauer krank! Gehen größere Aufträge nach Neuausschreibungen verloren, werden entweder die Löhne gekürzt oder wir werden gleich ganz entlassen.

Ob Gartenlandschaftsbau, Baumschule, Gartenpflege oder Friedhofsgärtnerei, ob Gemüse- oder Zierpflanzenbau, die Probleme unserer Berufssparte sind vielfältig. Da die meisten Kolleginnen und Kollegen im Gartenbau nicht gewerkschaftlich organisiert sind und viele noch nicht einmal über ihre grundlegendsten Rechte als Arbeitnehmer_innen informiert sind, fällt die Gegenwehr im Betrieb oft schwer. Das soll sich ändern!

Denn wir denken es reicht!

Schluss mit den Niedriglöhnen im Gartenbau! Nur wer seine Rechte kennt kann sie auch durchsetzen. Um uns besser gegen die Zumutungen unseres Jobs/unserer Chefs/unseres  Berufszweigs wehren zu können und uns dabei auch gegenseitig zu unterstützen, müssen wir uns zuallererst einmal kennenlernen.

Deshalb: Offener Gärtner_innentreff
am Donnerstag, den 16. Januar 2014  um 19 Uhr
in den Räumen des AKU (Arbeitskreis Umwelt) Wiesbaden
Rüdesheimer Straße 19 im Rheingauviertel
Und ab dann jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat (13.02./27.02./13.03./27.03.)

  • Austausch über unsere Arbeitsbedingungen
  • Was sagen die unterschiedlichen Tarifverträge im Gartenbau
  • Rechtshilfetipps - Wie kann ich mich wehren? Was steht mir zu?

Gemeinsam sind wir stark. Gute Löhne für gute Arbeit - nein zu Ausbeutung und Niedriglohn. Für glückliche Gärtner_innen!

Editorische Hinweise

Wir spiegeln den Aufruf von Indymedia zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.