Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 19.12.2013

01-2014

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Geldsegen

Wer gedacht hat, dass ihn eine unerwartete Prämie der Charité getroffen hat, der irrt. Die großzügige Summe von einem Cent war am Ende leider doch nur der Testlauf für die SEPA-Umstellung. Hoffen kann man ja Mal.

Charité Luxury Resort ?

Speisekarte gefällig? Oder etwa ein neues Handtuch? Oder eine Zeitung? Oder neue Bettwäsche? Oder, oder, oder? Wir sind zu Kellnern und Hausmädchen aufgestiegen und sollen die Privatpatienten wie Fünfsternegäste bedienen. Den billigen Kassenpatienten lassen wir am Besten links liegen. Wenn’s ihm nicht passt, soll er doch ins Hostel gehen!

Rücken krumm- Tasche leer! CFM- danke sehr!

Damit hatten wir doch wohl mehr als Recht während unseres Streiks:

Noch immer keinen Tarifvertrag und die Rente weit entfernt. Der Weg bis dahin wird steinig, denn jeder von uns kennt es, je mehr sich der Arbeitstag dem Ende neigt, desto stärker die Schmerzen in Rücken und Beinen. Die CFM treibt uns an, schneller und härter zu arbeiten. Doch ihrer Pflicht, unsere Arbeitsplätze so zu gestalten, dass die Arbeit ohne gesundheitliche Gefahren zu schaffen ist, kommt sie nicht nach. Für die Kollegen der Charité wird dies zumindest in den schönen Reden auf Kongressen oder im Aufsichtsrat als Aufgabe des Unternehmens benannt. Doch für uns in der Tochterfirma gilt das anscheinend nicht. Da greift eine andere

Logik:

Die Charité vergibt ihre Aufträge im Rahmen des Facility-Managements an die CFM und möchte dafür möglichst wenig zahlen. An den Löhnen ist nicht mehr nach unten zu drehen. Bleibt also nur die Erhöhung der Produktivität. Was nun mal nichts anderes heißt als schneller und schwerer arbeiten. Die Folgen davon kennen wir alle, die lange genug dabei sind. Wir werden krank. Und immer häufiger auch richtig krank, ob körperlich oder psychisch. Dann bringen wir als Patienten der Charité wieder Umsätze und, wenn wir uns schnell wieder aus dem Patientenbett raus werfen lassen, sogar Gewinne. Da schließt sich der Kreis.

WEITERLESEN  das komplette Flugblatt als PdF

 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"