Das
nachstehende Manifest wurde von der
Trotzkistischen Fraktion – Vierte Internationale auf
ihrer VIII. internationalen Konferenz im August 2013
in Buenos Aires beschlossen.
Das weltweite
kapitalistische System geht durch das sechste Jahr einer
wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise
historischen Ausmaßes. Unter den Schlägen der Krise und den
Angriffen der Regierungen und der KapitalistInnen kehrt der
Kampf der Ausgebeuteten zurück auf die politische Bühne.
Der „arabische Frühling“
öffnete einen neuen Zyklus des ansteigenden Klassenkampfes
nach Jahrzehnten des Rückgangs unter dem Zeichen der
bürgerlichen Offensive. Der Widerstand der ArbeiterInnen,
Jugendlichen und Massen durchzieht die Zentren des
weltweiten Kapitalismus, vor allem die Länder der
Europäischen Union, die von den Kürzungsplänen der „Troika“
betroffen sind, wie Griechenland, der Spanische Staat oder
Portugal.
Von den Erhebungen in der
arabischen Welt bis zu den Kämpfen der Jugend in Chile, über
die „indignados“ im Spanischen Staat, die Jugendlichen von
“#yosoy132” in Mexiko, die Occupy-Bewegung in den USA, die
Jugendlichen auf dem Taksim-Platz in der Türkei, auf dem
Tahrir-Platz in Ägypten, und bis zu den Hunderttausenden,
die die Städte Brasiliens überschwemmten, stellt die Jugend
einen Resonanzkörper für die sozialen Widersprüche dar und
hat in vielen Fällen Klassenkonflikte vorweggenommen. |
Den
kompletten Text runterladen |
Die ArbeiterInnen stehen immer
stärker im Mittelpunkt der Kämpfe, wie wir es in den
Arbeitsniederlegungen und Generalstreiks in Griechenland und
Portugal sehen, in dem Widerstand der ArbeiterInnen gegen
Entlassungen in Frankreich, in den Konflikten bei den
multinationalen Konzernen in China, in dem Ausbruch der Wut der
ArbeiterInnen nach dem Tod von hunderten TextilarbeiterInnen in
Bangladesch (die meisten von ihnen Frauen) als Ergebnis der
Nachlässigkeit der KapitalistInnen, in dem Generalstreik in
Indien, dem mehr als 100 Millionen ArbeiterInnen folgten, in den
großen Streiks der MinenarbeiterInnen in Südafrika und dem Bruch
von Teilen der ArbeiterInnenbewegung mit dem Afrikanischen
Nationalkongress und der Führung der COSATU (Congress of South
African Trade Unions).
Auch wenn die Krise noch nicht
mit voller Wucht in Lateinamerika zugeschlagen hat, hat sich
auch diese Region in eine Bühne historischer Mobilisierungen von
Jugendlichen und Studierenden verwandelt, wie Brasilien und
Chile zeigen. In der ArbeiterInnenbewegung sehen wir die ersten
Etappen der Entwicklung gewerkschaftlicher und politischer
Phänomene, mit unterschiedlichen Rhythmen und Ausmaß in
verschiedenen Ländern. Dies ergibt sich im Rahmen einer
fortschreitenden Erschöpfung der “postneoliberalen” Regierungen
wie der von Evo Morales, der von Cristina Fernández de Kirchner,
oder noch schärfer des Chavismus’ ohne Chávez von Maduro. Diese
sich neu eröffnende Situation stellt die Frage der Krise der
Führung des Proletariats auf einer neuen Ebene, während sie
gleichzeitig enorme Möglichkeiten zum Voranschreiten im Aufbau
revolutionärer ArbeiterInnenparteien und einer revolutionären
Internationale eröffnet, was für uns die Wiedergründung der IV.
Internationale auf einer revolutionären Grundlage bedeutet. Das
vorliegende Manifest steht vollständig im Dienst dieser
Perspektive.
Quelle:
http://www.klassegegenklasse.org/ |