Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...

Berliner Betriebsflugblätter
Diesmal: Charité: "Vitamin C" vom 20.12.2012

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

01-2013

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Es weihnachtet sehr
bei der CFM. Man traut seinen Augen nicht, in Mitte gibt es nun endlich einen Pausenraum für die Reinigung. Man läuft zwar fünf Minuten durch die Kellergänge bis zu einem Kabuff in einer Größe von gefühlten 8 qm, aber immerhin: Es gibt ein kleines Fenster, einen neuen Teppich, Stühle, Tische, Licht und Heizung. Nur die Steckdosen fehlen, um sich wenigstens mal einen Kaffee zu machen. Aber die bringt vielleicht dann der Osterhase.

Kleine Geschenke erhalten die Wut.
Was haben wir uns nicht gefreut wie die Schneekönige, als wir unsere Weihnachts-Sachwerte von der CFM entgegen nehmen durften. Für den Krankentransport gab es zum Nikolaus Stollen, für die Reinigung brachte der CFM-Weihnachtsmann sogar Pralinen, eine Tasse, einen Brief und nicht zu vergessen ein kleines Paket Waschmittel. Als hätten wir damit nicht schon genug das ganze Jahr zu tun! Manch einer suchte den ganzen Brief nach etwas Sinnvollem ab, aber es war wie eh und je nur ein Nullachtfuffzehn-Dankeschönbrief, von dem man sich nichts kaufen kann. Da hätten wir lieber ein bisschen Bares gehabt und uns dafür einen Kasten Bier gekauft, um die ganze Sch= hier mal für kurze Zeit zu vergessen.

Limbo für Anfänger
Ja, da hat der Charité Aufsichtsrat dem neuen alten CFM Konsortium die Latte ja mal so richtig hoch gehängt. Voraussetzung für den neuen Vertrag war eine
„flächendeckende Umsetzung des Mindestlohns von 8,50 Euro und die Aufnahme von Verhandlungen zum Manteltarifvertrag“. Na, wie gut, dass sich die streikenden CFMler das alles schon letztes Jahr selbst erkämpft haben.

Alles vergiftet
Vor allem die Stimmung auf Station und bei der Reinigung. Das Konzept hat Methode und passt den Verantwortlichen recht gut in den Kram. So müssen immer mehr Reinigungskräfte im CBF von Station zu Station wechseln, um sich bloß nicht zu gut mit den Stationskollegen zu verstehen. Bei den Pflegekräften ist es genau dasselbe. So reißt man uns immer wieder aus unserem Umfeld raus und wir müssen uns jedes Mal neu umgewöhnen. So kann keine Solidarität untereinander aufkommen und ein jeder fühlt sich nur noch für seinen Kram zuständig. Na dann, frohes Fest.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"