Energiegenossen
Eine Energie-Genossenschaft soll es sein, die die Netze von der EWE Netz GmbH übernehmen soll, wenn die Politik sie hergibt.

von
Peter Djordjevic

01/12

trend
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Genossenschaften wurden immer dann gegründet wenn sich die Menschen individuell vor den Unbilden des Lebens zu schützen hatten. So waren die ersten Beerdigungszusammenschlüsse oder Deichbauten Genossenschaften. Robert Owen, als "Gründer" der modernen Genossenschaftsbewegung, engagierte sich für menschenwürdigere Arbeits- und Lebensbedingungen.

Somit eine Bewegung, die sich aus der Not und den Notwendigkeiten des Volkes entwickelt hat und auch aus der Mitte des Volkes getragen wurde. So sind auch die Vorläufer und die EWE AG selbst entstanden. Die Verfügungsgewalt liegt bei den Städten und Kommunen, obwohl durch das Konstrukt Aktiengesellschaft, der Einfluss auf das laufende Geschäft gering bis gar nicht vorhanden ist. ist. Die Vertreter der Eigner die Politiker interessiert auch kaum noch was die EWE AG macht, Hauptsache sie bekommt einen Haufen Geld um den Schuldendienst in den Haushalte zu bedienen.

Dennoch stellt sich die Frage, wenn jetzt eine Energiegenossenschaft gegründet wird um die Energienetze zu "Übernehmen" und zu betreiben muss sich doch gegen das bestehende Verfahren der EWE Netz GmbH Kritik geben. Was ist es das an der bisherigen Praxis der EWE Netz GmbH nicht hinnehmbar ist? Aus den Faltblättern die zur Mitgliedschaft an der Energiegenossenschaft aufrufen, ist nicht zu ersehen was es an Kritik gibt und den Bürger Genossenschaftsanteile kaufen lassen soll. Leider ist auch nicht zu erfahren wie das Prozedere zur Gründung  der Energiegenossenschaft vonstatten ging. Für das "Maximum an Demokratie" wäre das ein guter Anfang. Wo die Grenzen, "der Maximalen Transparenz" liegen, müsste noch geklärt werden."Wenn sich die Politik entschließt...werden vor allem Oldenburgerinnen und Oldenburger profitieren, denn die Genossenschaft wird konsequent in die Beschleunigung der Energiewende Investieren," Woher wissen die Schreiber das? Die Genossen haben doch noch gar nicht entschieden, was ist wenn die Genossen entscheiden alles als Dividende auszuzahlen? Selbst wenn Dinge oder Ideen positiv besetzt sind und auch richtig, so bedarf es, gerade auch in Genossenschaften, den Akt der Demokratie, darüber abzustimmen.

Es ist immer bedenklich wenn Begriffe wie "profitieren" "investieren" "erwirtschaften" "Arbeitsplätze" "regionale Wertschöpfung" benutzt werden, es sind Begriffe der Großen Monopole und Banken. Da bleibt kein Platz für den "kleinen Bürger" vor allem nicht für den armen "kleinen Bürger." Die Begriffe als Vorgabe machen eine freie Entscheidung für die zukünftigen Genossen fast unmöglich. Von Intelligenten Stromnetze keine Anmerkung, allerdings von energetischer Gebäudesanierung. Wessen Genossen soll das Haus denn saniert werden?  Wie viel Geld wird es da brauchen, um was zu erreichen. Wie ist es da mit der Gats bestellt, das ab einer gewissen Summe Europaweit ausgeschrieben werden muss. Auf ein Gutachten wird Bezug genommen, das Gutachten sagt aus, das mit den Netzen eine erkleckliche Summe Geld zu machen ist. Die Gründe, wie auch die obigen, die sich daraus ergeben zählt für jedes Unternehmen, vor allem wenn sie Kapital investieren sollen. So wird ja auch die ganze EWE AG betrieben, nach Profitinteressen. Wo handelt die EWE Netz GmbH nicht so wie es die Stadt will? Zahlt sie nicht wie es die Energiegenossenschaft will "die Konzessionsabgabe an die Stadt in gesetzlich festgelegter Höhe"? Es ist schwer zu überschauen weshalb die Politik der Stadt Oldenburg "den Betrieb des Strom und Gasnetzes in die Hände der Oldenburger Energiegenossenschaft" legen soll. Nur weil mehr als ein Bewerber die Energienetze will, heißt das doch nicht das es der andere ohne einen Grund den Zuschlag bekommt. Wenn auch der EWE AG etliche dubiose Handlungen nachgesagt werden können, so doch nicht das sie die "höchstmögliche Versorgungssicherheit" nicht gewährleistet hätte. Was die EWE AG verspricht und das was sie hält sind nicht dasselbe. Aber Ewige Energie ist ihr Anliegen, da muss sie keinerlei Kosten zusetzen, Wind kostet nichts. Sie will es auch, Offshore Energie abzapfen, da sind nur Kapitalkräftige Investoren gefragt, der Mittelstand und kleinere Firmen haben da keine Chance. 

Zum "Vorgehen" der Energiegenossen. "in der ersten Phase mit einem seit Jahrzehnten am Markt agierenden Netzbetreiber zu kooperieren, um von dessen Wissen und Erfahrungen zu profitieren"  Es kann doch ohne böse zu sein, gesagt werden, das die Aussage bedeutet das die "Katze im Sack" gekauft werden soll. Wenn es böse sein soll, so ist der Ausdruck "profitieren", nicht etwa, lernen, doch das was das EWE AG vorzuwerfen ist, es geht nur noch um den Profit und nicht um die Eigner, die Bürger der Städte und Kommunen. Dann zu schreiben "Unterstützen sie uns in dieser Phase bei dem Ziel, die Konzession in Oldenburg zu übernehmen. Es soll doch eine Genossenschaft sein, wo ist da das uns? Ein Genossenschaftsanteil kostet 100 Euro" Und, das es bei Profit Dividende gibt. Was hat das alles mit Genossen zu tun? Das alles sind keine Gründe die Energiegenossenschaft zu unterstützen. Es wir nirgends an die soziale Verantwortung erinnert, die auch und gerade ein Energie-Genossenschaft haben sollte. Was ist mit den ökonomisch armen Menschen in Oldenburg, wird da eine Verantwortung gesehen? Oder bleiben die da wo sie die EWE AG auch lässt, zum teil in einer kalten Wohnung? HartzIV Empfänger bekommen seit dem 1.1.2011 28,12 Euro im Monat für Strom. Was hat die Genossenschaft da anzubieten um die Menschen "mitzunehmen". Die Armen der Gesellschaft haben keine Stimme um der sogenannten Energiewende eine Stimme zu geben. Sie können keinen Anteil kaufen, selbst wenn, wie könnte ein Sozialtarif Aussehen den immer eine Minderheit fordern würde? Um die Linken im Rat der Stadt zu gewinnen sollte ihr Schritt 5 aus "Atomausstieg- sofort und sozial gerecht" Stromsperren verbieten und verbindliche Stromsozialtarife einführen. unterstützt werden.

Einen Grund gibt es für alle Bürger die Genossenschaft zu unterstützen, wenn sie den Zerfall der öffentlichen Daseinsvorsorge auf ihre Fahnen schreiben würde. Vom Stadtwerk zum Großkonzern   Seite 18  "Die kommerzielle Orientierung steht dabei in direktem Widerspruch zur Gemeinwohlorientierung." dazu muss sich eine Genossenschaft verhalten. Auch dazu wie sich die Großstromproduzenten immer mehr das Fell des Schafes überlegen um ihre Profite weiter zu generieren. Viel Öko-Stromanbieter sind Eon und Konsorten. Auch die EWE AG verkauft immer mehr ÖKO Strom. Da erstaunt es dann das die Kraft-Wärme-Kopplung nur in Klammern erwähnt wird. In der Broschüre alle AKW sofort stilllegen! wird ausführlich die Effizienz der KWK erläutert. Auch das es vorerst nicht die riesigen Überlandleitungen braucht, die brauchen nur die Großkonzerne für ihre Offshore Windparks.

Die GSG in Oldenburg plant schon mit KWK und die Schule in der Stadt, wie sich mit der neuen Weser Ems Halle verhalten wird ist noch nicht ermittelt. das könnte das Geld zum Schornstein heraus geblasen werden.

Editorische Hinweise

Wir erhielten diesen Text vom Autor zur Zweitveröffentlichung in dieser TREND-Ausgabe.
Erstveröffentlicht wurde er auf dessen Website: LINKES OLDENBURG