22.01.2011
Mit Ausstellungstafeln und Flugblättern informierten heute etwa
20 AntifaschistInnen des Soli-Komitee gegen Rechts und des
Antifaschistischen Aktionsbündnis (AAB) vor der Nürnberger
Lorenzkirche über den anstehenden Prozess gegen den
Nazi-Schläger Peter Rausch im Schwurgerichtssaal 600. Die
Anwesenden riefen zu einer kritischen Prozessbeobachtung auf.
Im April 2010 prügelte der Nazi-Schläger Peter Rausch im
U-Bahnhof Plärrer einen 17jährigen halb tot. Vom 17. Februar bis
Anfang März 2011 findet vor dem Nürnberger Landgericht der
Prozess gegen Rausch statt.
Sogar Tage nach dem Vorfall verschwieg die Polizei den
politischen Hintergrund des Täters sowie den
Migrationshintergrund des Opfers. In ihrer Pressearbeit haben
Polizei und Staatsanwaltschaft die Tat verharmlost und
relativiert, ja sogar versucht, dem Opfer – das im künstlichen
Koma lag – eine Schuld zuzuweisen.
Peter Rausch war, wie mehrere weitere Nazis aus dem Umfeld des
„Freien Netz Süd“ an Angriffen auf hiesige NazigegnerInnen
beteiligt. Mehrmals wurde er in diesem Zusammenhang zu
auffallend milden Strafen verurteilt.
Bei Betrachtung der letzten Jahre markiert der Angriff vom 28.
April 2010 ohne Zweifel den Höhepunkt brutaler rechter Gewalt in
Nürnberg. Er steht beispielhaft für die Umtriebe einer äußerst
gewalttätigen Naziszene, die sich in der Region etabliert hat
und sich weiter auszubreiten droht.
Die Verhandlungen wegen versuchten Totschlags gegen Peter Rausch
sollen ab Mitte Februar im Saal 600 des Nürnberger Landgerichts
stattfinden. Wir fordern, dass gerade in diesem Saal der
faschistische Hintergrund des Täters gründlich beleuchtet wird
und viele solidarische MitbürgerInnen durch ihre Anwesenheit im
Gerichtssaal verhindern, dass Neo-Nazis im Zuschauerraum
anwesend sind. Es darf nicht sein, dass nun auch noch der
Schwurgerichtssaal 600 Peter Rausch und seinen Kameraden des
Freien Netz Süd zur Einschüchterung und Propaganda zur Verfügung
gestellt wird.
Bitte sorgen auch Sie mit Ihrer Anwesenheit und anschließenden
Berichterstattung für eine kritische Beobachtung des
Prozessgeschehens am 17. Februar 2011 ab 09.00h
Bisher bekannte weitere Prozesstermine: 22.2., 24.2., 1.3.,
3.3.
Mit der Bitte um Veröffentlichung
Susanne Roth, GEW KV Nürnberg und Klara Weinberg, Sprecherin
AAB
für das Soli-Komitee gegen Rechts
Editorische Anmerkungen
Wir erhielten die PM vom Solikomitee