Betrieb und Gewerkschaft

Hochtief/IGBAU: Es geht auf Karneval zu, die Kollegen sollen die Narren sein.

von Peter
Djordjevic

01/11

trend
onlinezeitung

In der Hoffnung den Profit für sich zu steigern hat der spanische ACS-Konzern es sich in den Kopf gesetzt sich Hochtief einzuverleiben. Sie kaufen kräftig Aktien und habe schon weit über 25% zusammen. Gerade hat die Finanzaufsicht BaFin die Rechtmäßigkeit des Aktientausch bestätigt.
Die Geschäftsleitung ist gegen den Tausch aus Kostengründen, der Betriebsrat ist auch dagegen und mobilisiert die Mitarbeiter.
 
Aufsichtsrat, hier insbesondere die Arbeitnehmervertreter von der IGBAU kugelten schon Verträge mit der spanischen ACS aus, gegen die Vertretung der Kollegen dem Betriebsratschef Siegfried Müller. Solch handeln ist man von Wiesehuegel gewohnt [siehe: http://www.wiesehuegel.de] Er behauptet:  Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hat von ACS verbindliche Zusagen für den Erhalt der rund 11 000 deutschen Arbeitsplätze bei Hochtief erhalten. Der Vereinbarung waren intensive Verhandlungen zwischen der IG BAU und dem spanischen Konzern in Frankfurt am Main und Madrid vorausgegangen, nachdem die Finanzaufsicht BaFin das Übernahmeangebot von ACS genehmigt hatte. In der Vereinbarung sichert ACS der IG BAU unter anderem zu, als Mehrheitsaktionär seinen Einfluss nicht dahingehend geltend zu machen, dass in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden. …
….Damit sind die Bedenken der IG BAU gegen eine Übernahme von Hochtief durch ACS ausgeräumt. „Mit der Vereinbarung ist sichergestellt, dass die Übernahme nicht auf dem Rücken der Hochtief-Beschäftigten ausgetragen wird“, sagte Wiesehügel.
 
Nett, auf wessen Rücken soll es denn ausgetragen werden? Die Beschäftigten von Hochtief  erarbeiten doch den Mehrwert den sich ACS aneignen will, sollte es eine neue Geschäftsleitung geben wird die alte großzügig in Rente geschickt, der Aufsichtsrat wird auch nicht "bluten" wollen. Siehe IGBAU. Sollte es den Aktionären, die ja genau das Profitable Unternehmen haben wollen , an Profit nicht reichen, wessen Rücken wird dann herhalten müssen. Wen will Wiesehuegel hier "Honig ums Maul schmieren?"
 
Um die „Pfründe“ der IGBAU, vertreten durch Wiesehuegel, zu retten unterwirft sie sich dem Kapital lässt sich benutzen um gegen den Betriebsart und die Kollegen einen besänftigende Wirkung zu erzielen.
 
Der Betriebsrat sagt: "Wir sind bestürzt und müssen überdenken, wie die Zusammenarbeit mit der IG Bau weitergeht", sagte Siegfried Müller, Betriebsratschef von Hochtief am Donnerstag (23.12.10). Die Aussagen seien fast schon geschäftsschädigend. Hintergrund ist eine Vereinbarung zwischen ACS und der Gewerkschaft für den Fall der Übernahme durch die Spanier.

Eventuell kennt der Betriebsrat die Vereinbarung nicht: zu finden auf der Website der IG Bau
 
Auf alle Fälle sollte klar sein das die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat nicht mehr gegen eine Übernahme durch die spanische ACS sein wird, das Gesäusel der ACS lässt auch den Schluss zu wie der nächste Aufsichtsrat von der Arbeitnehmerseite aussehen wird.(Punkt 8 und 9)
Wie sehr sich um die Beschäftigten in dem Konzern Hochtief bisher gekümmert wurde ist zu betrachten um zu wissen wohin ACS gehen kann. Ab 2013 macht es ACS alleine.
IGBAU Wiesehügel soll doch einmal belegen wo er die Beschäftigtenzahl 11000 her hat.
 
Der Zwischenbericht Jan/Sept 2010 weist aus:

 
Mitarbeiter 7 463 (Stichtag 30.09.2010)
Mitarbeiter 9 045 (Stichtag 30.09.2009) –17,5

 
Leistung 4.874 (Stichtag 30.09.2010)
Leistung 5.230 (Stichtag 30.09.2009) – 06,8

 
Nettovermögen 597,9 (Stichtag 30.09.2010)
Nettovermögen 499,1 (Stichtag 30.09.2009) + 19,8

 
Das ist doch mal was 17,5% Leute raus geschmissen, Leistung nur um 6,8% herunter dafür das Nettovermögen um 19,8 % gesteigert.
Das alles war schon mit der IGBAU von Wiesehuegel möglich, warum sollte den die ACS mit denen keine Abmachung treffen, die Ihnen alles offen lässt. Auch wenn immer wieder an den „Geist“ appelliert wird und die „unwesentlichen“ Abmachungen nicht Vertraglich festgehalten wurden.
Am 31. Dezember 2013 tritt alles außer Kraft, von daher hat es mit Kündigungsschutz nichts zu tun, da sagt Betriebsratchef Siegfried Müller : „Es herrsche kein Vertrauen mehr zur IG Bau..... Kündigungen seien ohnehin bis 2012 nicht möglich.“ Aus der Vereinbarung IGBAU/ACS
Als Mehrheitsgesellschafter der HOCHTIEF AG wird ACS, unbeschadet der nach deutschem Aktiengesetz zwingenden und ausschließlichen Geschäftsführungsbefugnis des Vorstandes der Gesellschaft, das Folgende unterstützen, vorausgesetzt, es treten keine HOCHTIEF betreffenden wesentlichen nachteiligen Veränderungen der Umstände auf:

 
Wenn da nicht Geißler her soll, sollte erläutert werde was da mehr als nichts ist?
1. Die HOCHTIEF AG bleibt eine eigenständige und mitbestimmte, selbst oder über Tochtergesellschaften operativ tätige Gesellschaft. Eine Umwandlung in eine Gesellschaft Europäischen Rechts (z.B. SE) ist ausgeschlossen.
 
2. Die Hauptverwaltung der HOCHTIEF AG verbleibt in Essen.
 
3. Der Vorstand der HOCHTIEF AG wird für das operative Geschäft der Gesellschaft verantwortlich bleiben. ACS strebt nicht den Abschluss eines Beherrschungsvertrages an und wird sich als Gesellschafter nicht in operative Entscheidungen des Managements einmischen.
 
4. ACS respektiert die Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen von HOCHTIEF und beabsichtigt nicht, Änderungen der Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern und der Mitbestimmung im Betrieb oder im Aufsichtsrat herbeizuführen.
 
5. ACS wird seinen Einfluss nicht dahingehend ausüben, dass die gegenwärtige Zahl der Arbeitnehmer des HOCHTIEF-Konzerns, deren Arbeitsverhältnisse deutschem Recht unterstehen, durch betriebsbedingte Kündigungen vermindert wird, die während der Dauer dieser Absprachen ausgesprochen werden. ACS würde den Vorstand von HOCHTIEF unterstützen, wenn er entscheidet, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.
 
6. ACS wird eine Strategie von HOCHTIEF unterstützen, nationale Märkte - insbesondere den deutschen Markt - nachhaltig und mit angemessener Profitabilität zu entwickeln, um Arbeitsplätze zu sichern und zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.
 
7. Die Zusammenarbeit zwischen allen Geschäftsbereichen des HOCHTIEF- Konzerns soll ausgebaut werden. Die Strategie der Geschäftsbereiche soll in höherem Maße darauf ausgerichtet werden, Aufträge für die jeweils anderen  Geschäftsbereiche des Konzerns zu generieren.
 
8. Die IG BAU ist und bleibt alleiniger Sozialpartner im HOCHTIEF-Konzern für Deutschland und alle Arbeitsverhältnisse nach deutschem Recht.
 
9. Die Arbeitsdirektoren in den mitbestimmten Gesellschaften des HOCHTIEF- Konzerns werden nur im Benehmen mit den Gewerkschaftsvertretern in den jeweiligen Aufsichtsräten vorgeschlagen. Die IG BAU ist davon überzeugt, dass die  vorstehenden Absprachen nunmehr eine konstruktive Beziehung zwischen HOCHTIEF, seinen Arbeitnehmern und ACS ermöglichen.
Als wenn IGBAU Wiesehuegel nicht weis wie lange ein „lumpiger“ Tarifvertrag dauert, meint er hier für drei Jahre was „gelandet“ zu haben, selbst sollte es da ein „gutes“ Haar zu finden sein. Den Betriebsrat und somit die Belegschaft hat er gegen die IGBAU aufgebracht. Sollte es so weitergehen wie bei Hochtief (Geschäftsbericht 2009  wird der Widerstand Quantitativ geringer werden. Die Gewerkschaftsmitglieder sowieso.
 
Zum Schluss sei noch angemerkt: Wie „toll“ die IGBAU mit Baufirmen umgehen kann, haben wir gesehen bei der „Neuen Heimat“ die etliche Gewerkschaftsbeiträge gekostet hat.

Editorische Anmerkungen

Den Artikel erhielten wir vom Autor. Er wurde erstveröffentlicht auf den Website "Linkes Oldenburg".