„Krach schlagen“ ?
Eine Polemik
von Peter Djordjevic01/11
trend
onlinezeitungSoweit möglich, flatterte mir eine Mail über „Krach schlagen“ ins Haus. http://www.krach-statt-kohldampf.de/sites/index.html ins Haus. Es geht darum, am 22.Januar 2011 in Berlin an der DEMO „Wir haben es satt“ teilzunehmen.
Vom Sprachgebrauch her passen die „Gruppen“ zusammen. Wir betrachten allerdings nur „Krach schlagen“ und Ihre Begründung, um am 22.Januar nach Berlin zu ziehen. Auch wollen wir ausdrücklich feststellen das wir jegliche Bewegung die gegen die bürgerliche Politik und ihre Auswirkungen gehen unterstützen.
Wir meinen das einige Begriffe und Zusammenhänge nicht klar dargestellt werden, ja sogar Schaden weil sie der bürgerlichen Politik ein Mäntelchen der Verschleierung umhängen.
Es geht in der Kapitalistischen Gesellschaft alles „mit rechten Dingen zu“ die Arbeitskraftbesitzer verkaufen ihre Arbeitskraft. Das ist Konsens in der Gesellschaft und ist im Grundgesetz so festgelegt. Auch die Transferleistungen werden durch Gesetze festgelegt und sind „Rechtens“ hier geht also auch alles fair zu.
Allerdings wenn so getan wird, als wenn „Einkommen“ unisono das gleiche sind, dann ist das falsch „(seien es Sozialleistungen, seien es Arbeitseinkommen) „ alleine die Wortwahl ist schon verschleiernd, was soll das für ein Arbeitseinkommen sein? Wir nehmen einmal an es ist von Lohnarbeit die Rede, vor allem auch weil „untere Einkommen“ angesprochen worden sind. Nun könnte man sagen das alles „Einkommen“ sind und alle für die Reproduktion nötig sind. Wenn es sich um Lohnarbeit handelt so ist hier ein anderer Adressat als bei „Sozialleistungen“ zu benennen.
Für die Lohnarbeit sind es die Kapitalisten, denen es der Staat ermöglicht die Löhne unter die Reproduktionkosten der Arbeitskraft zu senken, weil der Lohn von der ARGE „aufgestockt“ wird und der Kapitalist somit aufgefordert ist den Lohn weiter zu senken, es erhöht sich dann eben die „Aufstockung“. Das die LohnarbeiterInnen gegen ihren Kapitalisten vorgehen wird von der Forderung nach „80 Euro mehr“ abgestumpft wenn nicht verhindert.
Das führt zu den Forderungen nach „fair produzierten und gehandelten Nahrungsmittel“. Wir hoffen es falsch zu verstehen, das es „80 Euro mehr für Lebensmittel“ geben soll um die Qualität der Nahrungsmittel zu verändern und nicht erst einmal die Quantität zu sichern. Das „Einkommen“ einer HartzIV EmpfängerIn reicht nicht einmal für die Quantität der Lebensmittel. Hierzu bei den „Tafeln“ nachfragen. http://www.trend.infopartisan.net/trd0910/t080910.html
Auch gibt Klartext Auskunft http://www.500-euro-eckregelsatz.de/27-2009082761.html
Nun ist der Bauer da, zumindest als Produzent von Lebensmittel. Die Interessenlage des Bauern liegt auch woanders als die des HartzIV Empfängers oder die des Proletariers. Der Bauer will das seine Scholle frei von Schulden ist und er will Großbauer werden, umso größer umso besser. Die Konkurrenz treibt ihn dazu. Es gibt hier keinen freien Willen.
Vor nicht einmal 150 Jahren konnte ein Bauer gerade seine Familie ernähren; heute kann er 300 und mehr Menschen ernähren.
Die Fleischproduktion vernichtet vielen Menschen ihre Lebensgrundlage, indem Sojaanbau ganze Landstriche in Monokulturen verwandelt. Im übrigen auch die Kraftstoffindustrie mit Zuckerpflanzen.
Wie mag da wohl Fairness aussehen und aus welchen Augen?
Behauptungen wie „nur fair produzierte Nahrungsmittel sichern den Erzeugern und den Beschäftigten in der Verarbeitung und im Handel ein für ein menschenwürdiges Leben ausreichendes Einkommen“ dem ist schwer zu widersprechen, menschenwürdig ist nicht definiert.
Auf alle Fälle scheint es was anderes zu sein, wenn sich ein HartzIV Empfänger eine Flasche Bier kauft und trinkt, oder ob sich ein Kapitalist ein Flasche Campus in Monaco schmecken lässt.
Beide gehen keiner Lohnarbeit nach. Ist es da nicht fair, dass sich der Kapitalist auch mal was gönnt?
Vor zwei Monaten stritten HarzIV Empfänger und Bauern noch für 40 Cent für den Liter Milch, jetzt sind die Bauern mit einem Cent mehr zufrieden.und haben nichts gegen die Kapitalistischen Lebensmittelveredelung.
Die Forderung nach „fair produzierten und gehandelten Nahrungsmittel“ spielt da keine Rolle, da zählt der Cent und nicht der Angestellte.
Soll jetzt der Angestellte von Hansano oder Müllermilch zu seinem Kapitalisten gehen und ihn animieren einen fairen Lohn zu zahlen mit dem Hinweis das doch 80 Euro mehr für HartzIV Empfänger und AufstockerInnen gezahlt wird.
Wie immer, da wird der Kapitalisten freudig erregt zustimmen mit der kleinen Einschränkung das doch seine Mehrwertrate nicht verkürzt werden darf und die Konkurrenzfähigkeit auch nicht leiden darf. http://www.trend.infopartisan.net/trd1210/t131210.html
Da ist doch 10 Euro Mindestlohn von den Bauern, gefordert für die Angestellten in den Vertrag nicht zu viel verlangt. Es sichert auch den Molkereiabsatz und ist fairer. http://www.boeckler-boxen.de/1920.htm
Zum Ende
„Und wir sagen auch: Wir sollten gerade die Parlamentarier und Parteien auch bei der politischen Beteiligung von Menschen mit geringem Einkommen nicht aus der Pflicht lassen. Bei rund 20 Euro für die Mobilität in der Regelleistung eines/r Alleinstehenden ist die Fahrt nach Berlin nicht einfach so aus unserer Tasche zu finanzieren. “
Das ist ein Stumpfes Schwert, die Kapitalisten Knechte die das Elend der breiten Bevölkerungsschichten vorantreiben für die Mehrwertrate des Kapitals, sollen hier, noch als heilige dargestellt werden und sich mit einem Ablass für eine Busfahrt frei kaufen können.
So zu tun als hätte die eine Verpflichtung dem Volk gegenüber ist schlicht unmoralisch. Es suggeriert auch als sein alles böser Wille von „falschen“ Politikern. Es ist das System das übel ist.
„Die politische Entscheidung über die neue Höhe der Hartz IV- und Sozialhilferegelsätze ist noch nicht getroffen.“
Wer das glaubt lebt in einer anderen Welt, der wird als nächstes behaupten das Systemimmanente Gerichte die „Sache“ in die Hand nehmen werden, obwohl die Höhe der HartzIV Sätze nie beanstandet wurde.
Die Kommunen sollen 10 Milliarden Schulden haben, die Energieversorger Milliarden Profite, alles fair entstanden durch Gesetze und Verordnungen oder direkte Überweisung von Geld ans Kapital.
Wenn das Geld nicht durch Sammlungen aus Solidarität zusammenkommt, kann auch in näherer Umgebung was organisieren. Tulip hat sich gerade aus dem Staub gemacht dennoch beuten Sie weiter fair aus, sonst wäre der Betrieb doch geschlossen worden.
Editorische Anmerkungen
Wir erhielten den Artikel von Autor. Er betreibt die Website: Linkes Oldenburg.