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Web-Interview mit Ulli Meybohm
Ein Lob der Freeware

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Ulli Meybohm ist 22 und schenkt seit 4 Jahren dem Netz seinen erstklassigen "HTML Editor". Er erzählt über die Vorteile kostenloser Angebote, über die Bedeutung der Aufmerksamkeit als wertvolles Gut im Zeitalter der Medien sowie über den Erfolg seiner Software.

KriT: Du hast den "HTML Editor" programmiert und verschenkst ihn, Du betreibst eine engagierte Website, bietest dort Support und stellst nützliche Software vor. Warum?

Ulli: Das ist keine einfache Frage. Ich habe sie mir schon oft selbst gestellt. Die einfachste Antwort ist: »Es hat sich so ergeben«. Aber da würde ich mir die Sache ein bisschen zu einfach machen. Ich muss dazu ein bisschen weiter ausholen.

Warum immer noch kostenlos? Viele Freeware-Projekte werden im Laufe der Zeit zu Shareware. Das wollte ich nicht. Es gibt schon so viele miserable Shareware-HTML-Editoren, einer mehr oder weniger, wen hätte das interessiert! Ausserdem begeisterte mich die Freeware-Gemeinschaft und ich wollte auch den Usern nicht in den Rücken fallen, die mit dem Programm arbeiten und mir mit ihrem Feedback stark weitergeholfen und mich immer unterstützt haben. Einer sagte mal: »Mach das Ding bloss nicht zu Shareware, wir vertrauen und verlassen uns auf dich!«.

Was für ein Arsch muss man sein, um den Leuten in den Rücken zu fallen, die einen gross gemacht haben. Ich könnte nie sagen: Hey Leute, schön dass ihr mein Programm benutzt habt und dass es jetzt bekannt und anerkannt ist, aber jetzt ist Schluss mit lustig, registriert euch gefälligst für DM XX,-. Ich hasse das, wenn Freeware-Programme, mit denen man lange gearbeitet hat, und auf die man sich verlässt, plötzlich zu Shareware werden. Shareware kam für mich nie in Frage. Soviel zur ideelen Sicht der Dinge.

»Was für ein Arsch muss man sein, um den Leuten in den Rücken zu fallen, die einen gross gemacht haben.«

Ich wollte einen anderen Weg gehen. Und es heisst ja nicht, dass Freeware-Programme für den Autor keinen Gewinn darstellen. Stefan Münz, der Autor der grossartigen HTML-Dokumentation SelfHTML, hat mich dabei auch sehr inspiriert - wen wohl nicht! Er stellte seine Dokumentation kostenlos ins Netz. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich wollte auch etwas an die Netzgemeinde zurückgeben, von der ich soviel erhalten und gelernt hatte.

Das Netz war ein neues Werkzeug und Münz war wohl einer der Prototypen des ·Aufmerksamkeits- und Geschenk-Ökonoms«. Wenn jemand behauptet, Stefan Münz mit SelfHTML, du mit KriT, Webwunder oder ich mit meinem Editor hätten nur Arbeit und würden nichts zurückbekommen, der irrt sich. Ich denke, dass wir alle durch die Arbeit, die wir leisten und kostenlos zur Verfügung stellen, mehr zurückbekommen als irgendwelche Standard-Ökonomen, die versuchen, aus Scheisse Geld zu machen und nur nach der schnellen Mark schielen.

Das, was wir zurückbekommen ist vielschichtiger und intensiver als die schnelle Mark bei Sharewareautoren und ändert sich mit der Komplexität und dem Fortschritt des Projektes an dem man arbeitet.

»Am Anfang suchen alle "ehrenamtlichen Netzarbeiter" Respekt und Anerkennung für ihre Arbeit.«

Was ist nun die treibende Kraft hinter unseren Aktivitäten? Am Anfang ist man unbekannt, man startet ein Projekt und stellt es zur Verfügung. Am Anfang suchen alle »ehrenamtlichen Netzarbeiter« Respekt und Anerkennung für ihre Arbeit. Für mich war das wichtig, sehr wichtig. Ich habe gerade nochmal das KriT-Interview mit Münz gelesen, ihm schien das auch so zu gehen.

Der konservative Ökonom wird sagen, für Respekt und Anerkennung kann man sich nichts kaufen. Ich denke aber, wer das Leben nur auf Geld reduziert, ist ein armer Mensch und hat eigentlich nicht verstanden, worum es im Leben wirklich geht. Man kann Reichtümer anhäufen soviel man will, glücklich wird man dadurch bestimmt nicht. Es gibt immaterielle Dinge, die sind wichtiger als die schnelle Mark. Aber bevor mich jetzt irgendjemand für einen weltfremden Spinner hält, will ich sagen, dass man durch kostenlose Programme oder gute Websites auch materielle Vorteile gewinnen kann und wird, wenn man seine Sache gut macht.

Welche materiellen Vorteile bekommt man also? Im Netz herrscht zur Zeit die Aufmerksamkeitsökonomie. Was bedeutet das? Aufmerksamkeit ist in der heutigen Medienwelt und vor allem im Netz das wohl kostbarste Gut überhaupt. Wer Aufmerksamkeit auf sich und seine Seiten lenkt, hat dadurch auch kommerzielle Vorteile. Man kann zum Beispiel durch Bannerwerbung Geld verdienen. Je mehr User man hat, desto mehr Geld wird man bekommen.

»Wenn ein Produkt kostenlos ist, heisst das nicht, dass man damit kein Geld verdienen kann.«

Ich habe zum Beispiel früh einen kostenlosen Webserver mit eigener Domain gesponsort bekommen. Peanuts, werden manche heute denken, aber das war für mich ein grosses Ding damals. Bannerwerbung habe ich zwar keine gemacht (ausser für den Domain-Sponsor), weil die Dinger mich auch immer nerven, aber früher oder später werde ich in dem Punkt wohl auch nachziehen. Der Trend geht immer mehr in die Richtung, dass man kostenlose Produkte oder Internetseiten durch Werbung finanziert. Der kostenlose Downloadmanager Gozilla oder ein bekanntes E-Mailprogramm haben in den Light-Versionen Werbe-Einblendungen. Also kurz gesagt, wenn ein Produkt kostenlos ist, heisst das nicht, dass man damit kein Geld verdienen kann.

Ich mache es wie Münz und rufe die Benutzer auf, das Projekt freiwillig zu unterstützen, mit einem Betrag ihrer Wahl. Das funktioniert besser als ich anfangs erwartet habe. Es kamen Geschenke von den unterschiedlichsten Leuten. Von zehn bis hundert Mark war alles dabei. Ein anderer Freewareprogrammierer, dem mein Programm gefiel, hat zum Beispiel die neue Editorkomponente eingekauft, die 100 Dollar gekostet hat und mich auch bei der Programmierarbeit unterstützt. Ich konnte mir von den Geldgeschenken Lehrbücher kaufen und Onlinegebühren bezahlen und hatte auch noch ein paar Mark für mich übrig, die meine knappe Studentenkasse aufgebessert haben.

»Ich konnte mir von den Geldgeschenken Lehrbücher kaufen und Onlinegebühren bezahlen...«

Mir war es wichtig, dass das Programm weiterhin frei eingesetzt werden konnte. Die Hauptuser des Programms sind wahrscheinlich junge Leute, Schüler oder Studenten, die sowieso nicht viel Geld übrig haben. Warum sollte man denen Geld abknöpfen? Trotzdem unterstützten mich auch einige Leute, die nur wenig Geld übrig hatten, denen aber das Programm und das freie Konzept gefiel, wahrscheinlich auch einige, die noch nie eine Mark für Shareware ausgegeben haben. Das war ein guter Kompromiss zwischen Kommerz und Freiheit.

Das Programm kann, was mir sehr wichtig ist, zur Lehre in Schulen und Hochschulen frei eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil den Freewareprogramme haben, ist, dass sie sich viel schneller verbreiten und bekannt werden als Shareware (was ja im Interesse der Autoren ist). Freeware kann auf FTP-Servern, Freeware-Verzeichnissen, Homepages und auf Computerheft- oder Buch-CD verteilt werden, und wird so schneller bekannt und beliebt.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Sache ist das sogenannte »Reputation Game«. Eric S. Raymond, ein Unix-Hacker (GNU OpenSource Programme) der alten Garde hat den Begriff geprägt und näher erläutert: In dem Aufsatz »Die Kathedrale und der Bazar«, in dem es um die Open Source Philosophie geht - Eric S. Raymonds Writings : Open Source an Hacker Antrophology. Dort heisst es, dass man durch (gute) freie Software auch an Reputation gewinnt und wichtige Kontakte zu anderen (teilweise einflussreichen) Leuten bekommt. Man wird bekannt, bekommt Jobangebote und wird als Berater gefragt. So geht es Münz, dir und mir auch.

Ich bekomme oft Angebote für Programmierprojekte, Münz für Buchprojekte und du wohl für Webdesign-Aufgaben. Engagement und kostenlose Projekte können und werden meistens als Sprungbrett dienen für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Für alle, die das näher interessiert, seien die obengenannten Essays von Raymond empfohlen. Die drei Aufsätze sind insgesamt ungefähr 60 Seiten lang und sehr interessant geschrieben. Das ganze ist auch als Buch erschienen. In dem Netzmagazin Telepolis finden sich auch einige Essays über Aufmerksamkeitsökonomie, die auch gut zu lesen sind.

»Engagement und kostenlose Projekte können und werden meistens als Sprungbrett dienen für eine erfolgreiche berufliche Karriere.«

Übrigens, Raymond ist gerade Multimillionär geworden. Er arbeitet bei VA-Linux und ist im Zuge des Börsengangs der Firma von einem Tag auf den anderen Millionär geworden. Die Aktien sind am ersten Tag von, ich glaube, 20 auf über 200 Punkte gestiegen. Er ist ein einfacher Mensch, dem Geld nie viel bedeutet hat und der sein Leben lang für die Hacker-Kultur gelebt hat. Jetzt sage einer, das hat sich nicht gelohnt :-)

KriT: Wie lange hat es gedauert, den HTML Editor bis zur aktuellen Version 5 zu entwickeln und wie hoch ist der Zeitaufwand gegenwärtig?

Ulli: 1996 hatte ich meinen ersten Internetzugang, das war die Zeit, als ich Abitur gemacht habe. Dieses »neue· Kommunikationssystem hat mich sehr fasziniert. Die Möglichkeit, dass jeder, der will, praktisch ohne Kosten publizieren kann, hat mich begeistert. Ich hatte natürlich keine Ahnung von der ganzen Sache, wollte aber lernen wie das alles funktioniert. Ich bin dann nach einigem Suchen auf SelfHTML von Stefan Münz gestossen. Das war auch mit ein Schlüsselerlebnis für mich gewesen. So eine grossartige Dokumentation, kostenlos im Netz, das hat mich sehr begeistert.

Ich lernte also die grundlegenden Dinge über HTML und sah, das es gar nicht so kompliziert war - damals gab es noch kein XML, CSS, DHTML usw. Einfach ein paar Beschreibungsbefehle und fertig war die erste Homepage. Da ich sowieso auf der Suche nach einem geeigneten Programmierprojekt war, um die Windows-Programmierung zu lernen, entschloss ich mich, einen HTML-Editor zu machen. Damals gab es keinen wirklich brauchbaren Freeware HTML-Editor - bis auf Homesite 1.2 vielleicht -, und mit seinen eigenen Programmen zu arbeiten, macht ja sowieso mehr Spass. Deswegen habe ich getreu nach der alten Hacker-Devise »Necessity is the mother of invention« mit der Programmierung angefangen. Ich kam mit der Entwicklungsumgebung »Delphi« schnell zurecht, und hatte bald einen kleinen Texteditor à la Notepad zusammengeschustert, der die wichtigsten HTML-Befehle beherrscht. Das Programm habe ich an ein paar Freunde weitergegeben, die es auch benutzt haben. Nach dem Abitur habe ich ein Jahr Zivildienst geleistet und viel Zeit gehabt, das Programm weiterzuentwickeln. Mir war klar, dass ich nach dem Zivildienst Informatik studieren werde, deshalb kam mir die Gelegenheit gerade recht, meine Programmierkenntnisse an einem »echten« Projekt zu verbessern.

1997 habe ich angefangen, Informatik an der FH-Giessen zu studieren, und mit den Sachen, die ich dort dazulernte, verbesserte sich auch der HTML-Editor mit der Zeit sehr stark. Gegenwärtig habe ich nicht mehr soviel Zeit, um an dem Editor weiterzuarbeiten, weil ich in der heissen Phase des Studiums bin, aber ich finde ab und zu einen paar Abende, wo ich mich dransetze, um ihn weiterzuentwickeln. Aber der HTML-Editor ist schon fast so, wie ich ihn immer haben wollte, also gibt es da nicht mehr so viel zu tun.

»Microsoft wird es in 5 Jahren schwer haben, gegen Linux zu konkurrieren.«

Die nächste grosse Sache, die noch fehlt, ist die XML-Unterstützung. Ich habe auch vor, wenn der Delphi-Kompiler für Linux fertig ist, das Programm auf Unix-Systeme zu portieren. Das ist auch momentan mein Arbeitsschwerpunkt. Ich beschäftige mich mit der Linux-Programmierung und kehre so zu den eigentlichen Wurzeln der Freeware- und Hackerbewegung zurück, nämlich der Open-Source Programmierung für Unix-Systeme. Das Hacker-System Linux ist nun aus den Kinderschuhen heraus und entwickelt sich zu dem neuen Standard-Betriebssystem, das die Unix-Welt vereinen wird. Microsoft wird es in 5 Jahren schwer haben, dagegen zu konkurieren.

KriT: Was schätzt Du: Wieviele Netizens nutzen Deinen HTML Editor? Wie ist das Feedback im Rückblick und Aktuell? Hast Du eine Dich ständig auf Trab haltende Fangemeinde? Ich weiss, Fragen über Fragen, aber wir sind halt neugierig. ;-)

Ulli: Der Editor wird täglich ungefähr 100 - 1000 mal runtergeladen. Die Zahlen sind natürlich kurz nach einem Update höher als sonst. Einmal hat mich Compuserve und eine Suchmaschine auf der Startseite verlinkt, da gingen die Downloadzahlen an den Tagen kräftig in die Höhe (gutes Beispiel für Aufmerksamkeitsökonomie).

Meine Webstatistik - www.meybohm.de/usage/ - registriert monatlich 100000 - 200000 Hits aus allen Teilen der Erde. Meistens im deutsprachigen Raum und aus der europäischen Union, aber ich habe auch Zugriffe aus Ländern in Asien, Nord- und Südamerika, Osteuropa, Russland und aus dem Nahen Osten. Auch von US-Military-Domains wurden Zugriffe registriert, was ich sehr lustig fand. Es tauchen auch ganz kuriose Namen auf wie Zimbabwe, Paraguay oder Costa Rica.

Ich bekomme täglich circa 15 - 20 Mails im Bezug auf dem Editor. Es ist schon eine Menge Arbeit, die immer pünktlich zu beantworten. Manchmal schaffe ich das aber zeitlich nicht, was für einige sicher enttäuschend ist. Ausserdem kommen immer mehr Fragen wie: »wie funktioniert den das und das bei JavaScript« oder ähnliche Sachen. Diese Fragen, die eigentlich nichts mit dem Editor zu tun haben, finde ich schon etwas nervig, weil ich meine Zeit dringend brauche, um die Fragen zum Editor zu beantworten. Da kann ich dann nur auf Dokumentationen im Netz verweisen. Stefan Münz scheint ähnliche Probleme zu haben, er schreibt in SelfHTML: »Ich bin nicht der Beratungsonkel in Internet« - oder so in der Art. Mir geht es teilweise genauso.

Ich will es noch einmal sagen: Fragen bezüglich HTML oder Scriptsprachen, die nichts mit dem Editor zu tun haben, versuche man sich selbst zu beantworten, in dem man in den unzähligen Dokumentationen im Netz nachliest. Fragen zum HTML-Editor beantworte ich weiterhin sehr gerne.

KriT: Was hältst Du von Macromedia Flash?

Ulli: Ehrlich gesagt, halte ich nicht viel von diesen Ansätzen. Das ist unnützer Spielkram. Was mich an Internetseiten interessiert, ist Aktualität und vor allem die Qualität der Informationen, die die Seite enthält. Die Seite kann noch so gut gestaltet sein, wenn der Inhalt uninteressant ist, hilft auch das tollste Plugin nichts.

Andersherum, wenn eine Seite gut strukturiert, aktuell und informativ ist, braucht sie solche Spielereien nicht, sie lenken eher von dem eigentlichen Inhalt ab. Gutes funktionales Webdesign ist schon wichtig, aber es ist kein Selbstzweck und sollte dem dienen, wozu es da ist: einfache Navigation. Ausserdem sind die Plugins nicht auf jedem Rechner installiert, und tragen damit nicht gerade zur Kompatibilität des Webs bei, was eine seiner wichtigsten Eigenschaften war und was im Moment zunehmend gefährdet wird. Wen meine Meinung dazu näher interessiert, der kann sie auf meiner Homepage lesen.

KriT: Was machst Du, wenn Du nicht gerade Software verschenkst, privat und beruflich?

Ulli: Ich bin zur Zeit (Stand: Jan. 2000) Informatik-Student im 5. Semester. Habe also mit dem Studium schon gut zu tun. Beruflich mache ich ab und zu Webdesign und kleinere Programmierprojekte. Obwohl meine Programme Freeware sind, kann man das auch als »Beruf« bezeichnen. Das alte Schema, in dem Beruf und Freizeit streng getrennt sind, funktioniert in der Welt der modernen Informatik nicht mehr.

»Das alte Schema, in dem Beruf und Freizeit streng getrennt sind, funktioniert in der Welt der modernen Informatik nicht mehr.«

Wenn ich nicht studiere oder am Computer sitze, verbringe ich viel Zeit mit meinen Freunden und gehe oft ins Kino, in Studenten-Kneipen oder zu Uni-Partys. Ein Hobby von mir ist, Gitarre zu spielen. Ich lese ausserdem sehr viel und gerne in Zeitungen, Büchern und im Netz.

KriT: Du triffst einen netten Menschen, der nur ein paar Minuten Zeit hat, Dich kennenzulernen. Was erzählst Du über Dich persönlich?

Ulli: Ach Gott, was soll ich ihm schon erzählen? Ich bin nicht der Typ, der gleich viel über sich persönlich erzählt. Auf jeden Fall langweile ich ihn nicht mit irgendwelchen Computerstories, wenn du das meinst. :-)

Ich würde wahrscheinlich der Person eine Gauloises anbieten und über Parties, Musik oder Kinofilme sprechen oder über Politiker herziehen, den üblichen Smalltalk halt. Ich glaube nicht, dass man sich in ein paar Minuten vernünftig kennenlernen kann. Was soll man in der Zeit schon grossartig von sich erzählen? Student in Giessen, lebt in Hungen, 22 Jahre, Gauloises-Raucher, hört Rockmusik, spielt Gitarre und gammelt gerne mit seinen Freunden rum, feiert gerne, liebt es in der Welt herumzureisen und leidet an Schlafmangel :-) Halt das übliche Studentenleben.

KriT: Hast Du ein paar Surftips parat, die Du dringend ans Herz legst?

Ulli: Die Seiten die ich am häufigsten besuche, sind irgendwelche Newsticker. Ich mag gerne slashdot.org, www.port1.de, den Heise Newsticker, linuxtoday.com und die Linux-Weekly News. Weiterhin besuche ich die ganzen Freeware-Archive z.B. freewarewizard.de für Windows oder Linuxberg oder freshmeat.net für Linux. Film- und Kino-Fans kann ich filmfacts.de empfehlen. Meine ganzen anderen Lieblingslinks sind übrigens auf meiner Homepage zu begutachten.

KriT: Zuguterletzt noch einmal zurück zum HTML Editor. Ich habe bisher nur einen Änderungswunsch: Das Register »Browser« sollte sich verstecken lassen. Ich arbeite zur Zeit als Dozent in einem Bildungswerk, das Mediengestalter ausbildet, und ich muss unerwartet starke Kräfte aufbringen, damit die 23 Teilnehmer einen »echten« Browser zur Vorschau nutzen. ;-) Die Vorschau zeigt eingie Fehler im Code nicht an. - Wann ist eigentlich mit einem Update zu rechnen und was ist Neues geplant?

Ulli: Wenn das mal Microsoft hören sollte, dass der eingekapselte Internet Explorer 4.0 kein »echter« Browser ist, wären die wirklich beleidigt, glaube ich. Die interne Vorschau ist, wie ich meine, eines der nützlichsten Features des HTML-Editors, dessen Implementierung mich einige Nächte gekostet hat. Ich will das Feature jedenfalls nicht mehr missen. Vielleicht kann man ja für die interne Vorschau in Zukunft auch Mozilla verwenden, ich habe gehört, die Render-Engine wäre schon fast fertig.

Im Moment arbeite ich daran, dass die Vorschau auch über einen lokalen Webserver funktioniert, dass also auch Skripte und Server-Side-Inlcudes abgearbeitet werden. Das ist eines der wichtigen neuen Features des nächsten Updates.

Es ist jetzt der 21. Januar 2000, das aktuellst Update ist heute ins Netz gestellt worden. Ausserdem wurde die Editorkomponente überarbeitet und einige lästige Fehler ausgemerzt. Es gibt auch einige neue Plugins, die von anderen Programmierern geschrieben wurden. Die Plugins sind über meiner Homepage erhältlich.

KriT: Ups, ich wußte gar nicht, dass der MSIE 4 implementiert ist <schäm> - Vielen Dank für die frischen Antworten und weiterhin viel Erfolg. :-)

Ulli Meybohms Homepage