Geschichte der bürgerlichen politischen Ökonomie
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Karl Marx zu den von Ricardo nicht voll erfaßten Lohn-Profit-Relationen

Marx:

„Wenn man eine gegebne Größe nimmt und sie in zwei Teile teilt, so ist klar, daß der eine Teil nur zunehmen kann, soweit der andre abnimmt und vice versa. Aber bei wachsenden Größen (Fluxionen) ist dies keineswegs der Fall. Und der Arbeitstag ist solche wachsende Größe (solange kein Normalarbeitstag erkämpft ist). Bei solchen Größen können beide Teile wachsen, sei es gleichmäßig, sei es ungleichmäßig. Das Wachsen des einen ist nicht bedingt durch das Abnehmen des ändern und vice versa. Dies ist denn auch der einzige Fall, wo Salair und Mehrwert beide wachsen können, auch möglicherweise gleichmäßig wachsen können dem Tauschwert nach. Dem Gebrauchswert nach versteht sich das von selbst; dieser kann zunehmen, obgleich Wert der labour z. B. abnimmt . . .

Ric|ardo| hat dies gar nicht berücksichtigt, da er weder den Ursprung des Mehrwerts, noch den absoluten Mehrwert untersucht, daher den Arbeitstag als eine gegebne Größe betrachtet. Für diesen Fall ist also sein Gesetz falsch, daß Mehrwert und Salair (er sagt fälschlich Profit und Salair) nur in umgekehrtem Verhältnis — dem Tauschwert nach betrachtet - steigen oder fallen können." (MEW, Bd. 26.2, S. 410 f.)

 

Editorische Anmerkungen

Günter Fabiunke, Geschichte der bürgerlichen politischen Ökonomie  Berlin DDR 1975, S.143/4

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