„Theoretisch unterliegt es keinem Zweifel,
daß zwischen dem Kapitalismus und dem Kommunismus eine gewisse
Übergangsperiode liegt, die unbedingt Merkmale oder
Eigenschaften dieser beiden sozialökonomischen Formationen in
sich vereinen muß. Diese Übergangsperiode kann nur eine Periode
des Kampfes zwischen dem sterbenden Kapitalismus und dem
entstehenden Kommunismus oder, mit anderen Worten, zwischen dem
besiegten, aber nicht vernichteten Kapitalismus und dem
geborenen, aber noch ganz schwachen Kommunismus sein... Diese
Hauptformen der gesellschaftlichen Wirtschaft sind: der
Kapitalismus, die kleine Warenproduktion, der Kommunismus. Die
Hauptkräfte sind: die Bourgeoisie, das Kleinbürgertum
(besonders die Bauernschaft), das Proletariat." (Ökonomik und
Politik in der Epoche der Diktatur des Proletariats/30. Oktober
1919, in: LW, Bd.30, S. 91 f.)
„Was aber bedeutet das Wort
Übergang? Bedeutet es nicht in Anwendung auf die Wirtschaft, daß
in der betreffenden Gesellschaftsordnung Elemente, Teilchen,
Stückchen des Kapitalismus und des Sozialismus vorhanden sind?
Jeder wird zugeben, daß dem so ist. Aber nicht jeder, der das
zugibt, macht sich Gedanken darüber, welches denn nun die
Elemente der verschiedenen gesellschaftlichen Wirtschaftsformen
sind, die es in Rußland gibt... Zählen wir diese Elemente auf:
1. Die patriarchalische Bauernwirtschaft,
die in hohem Grade Naturalwirtschaft ist;
2. die kleine Warenproduktion (hierher
gehört die Mehrzahl der Bauern, die Getreide verkaufen);
3. der privatwirtschaftiiche Kapitalismus;
4. der Staatskapitalismus;
5. der Sozialismus.
Rußland ist so groß und so bunt, daß sich
alle diese verschiedenen Typen ökonomischer
Gesellschaftsstruktur in ihm verflechten."
(Über die Naturalsteuer/21.April 1921, in:
LW, Bd.32, S. 342 f.)