„Für den alten Kapitalismus, mit der vollen Herrschaft der
freien Konkurrenz, war der Export von Waren
kennzeichnend. Für den neuesten Kapitalismus, mit der
Herrschaft der Monopole, ist der Export
von Kapital kennzeichnend geworden." (LW, Bd. 22, S.
244)
„Es entstand ein ungeheurer ,Kapitalüberschuß'
in den fortgeschrittenen Ländern...
Solange der Kapitalismus Kapitalismus bleibt, wird der
Kapitalüberschuß nicht zur Hebung der Lebenshaltung der Massen
in dem betreffenden Lande verwendet - denn das würde eine
Verminderung der Profite der Kapitalisten bedeuten -, sondern
zur Steigerung der Profite durch Kapitalexport ins Ausland, in
rückständige Länder. In diesen rückständigen Ländern ist der
Profit gewöhnlich hoch, denn es gibt dort wenig Kapital, die
Bodenpreise sind verhältnismäßig nicht hoch, die Löhne niedrig
und die Rohstoffe billig." (LW, Bd. 22, S. 245)
„Der Kapitalexport beeinflußt in den Ländern, in die er
sich ergießt, die kapitalistische
Entwicklung, die er außerordentlich beschleunigt." (Ebenda, S.
247)
„Bei einer Anleihe wird zur Bedingung gemacht, daß ein Teil
der Anleihe zum Kauf von Erzeugnissen des kreditgebenden
Landes, vor allem von Waffen, Schiffen usw. verausgabt wird...
Auf diese Weise wirft das Finanzkapital im buchstäblichen
Sinne des Wortes seine Netze über alle Länder der Welt aus...
Die kapitalexportierenden Länder haben, im übertragenen Sinne,
die Welt unter sich verteilt." (Ebenda, S. 248 f.)
„Konzentration der Produktion, daraus erwachsende Monopole,
Verschmelzung oder Verwachsen der Banken mit der Industrie -
das ist die Entstehungsgeschichte des Finanzkapitals und der
Inhalt dieses Begriffs." (Ebenda, S. 230) „Das 20. Jahrhundert
ist also der Wendepunkt vom alten zum neuen Kapitalismus, von
der Herrschaft des Kapitals schlechthin zu der Herrschaft des
Finanzkapitals." (Ebenda, S.229)
Editorische
Anmerkungen
1978/79
erschienen in der DDR zwei Bände mit Anschauungsmaterialien zur "Geschichte
der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus", bearbeitet und
zusammengestellt von Günter Fabiunke. Unbeschadet der darin enthaltenen
Mängel stellen beide Bände ein lehrreiches Hilfsmittel zur selbständigen
Aneignung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie dar.
Günter Fabiunke, Geschichte der politischen
Ökonomie des Marxismus-Leninismus, Band 1( 1978), Band 2 (1979), Berlin
DDR