„Wenn die Bank die Wechsel irgendeines Unternehmers
diskontiert, ihm ein Kontokorrent eröffnet usw., so vermindern
diese Operationen, einzeln betrachtet, die Selbständigkeit
dieses Unternehmers um keinen Deut, und die Bank bleibt in der
bescheidenen Rolle eines Vermittlers. Sobald aber diese
Operationen sich häufen und zu einer ständigen Einrichtung
werden, sobald die Bank Kapitalien von ungeheuren Dimensionen
in ihrer Hand ,ansammelt', sobald die Führung des
Kontokorrents eines Unternehmens die Bank in die Lage versetzt
- und das ist ja der Fall -, die wirtschaftliche Lage ihres
Kunden immer genauer und vollständiger kennenzulernen, ergibt
sich eine immer vollständigere Abhängigkeit des
Industriekapitals von der Bank." (LW, Bd. 22, S. 224)
„Konzentration der Produktion, daraus erwachsende Monopole,
Verschmelzung oder Verwachsen der Banken mit der Industrie -
das ist die Entstehungsgeschichte des Finanzkapitals und der
Inhalt dieses Begriffs." (Ebenda, S. 230) „Das 20. Jahrhundert
ist also der Wendepunkt vom alten zum neuen Kapitalismus, von
der Herrschaft des Kapitals schlechthin zu der Herrschaft des
Finanzkapitals." (Ebenda, S.229)
Editorische
Anmerkungen
1978/79
erschienen in der DDR zwei Bände mit Anschauungsmaterialien zur "Geschichte
der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus", bearbeitet und
zusammengestellt von Günter Fabiunke. Unbeschadet der darin enthaltenen
Mängel stellen beide Bände ein lehrreiches Hilfsmittel zur selbständigen
Aneignung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie dar.
Günter Fabiunke, Geschichte der politischen
Ökonomie des Marxismus-Leninismus, Band 1( 1978), Band 2 (1979), Berlin
DDR