„Geht man zur politischen Ökonomie über, so ist vor allem
zu bemerken, daß auf diesem Gebiet die .Korrekturen' der
Revisionisten noch weitaus vielseitiger und tiefgehender
waren; man suchte durch .neues Material über die
Wirtschaftsentwicklung' auf das Publikum Eindruck zu machen.
Man erklärte, in der Landwirtschaft vollziehe sich überhaupt
keine Konzentration und keine Verdrängung des Kleinbetriebes
durch den Großbetrieb, und auf dem Gebiet des Handels und der
Industrie gehe sie nur äußerst langsam vor
sich. Man erklärte, die Krisen seien jetzt seltener und
schwächer geworden, und die Trusts und Kartelle würden es
wahrscheinlich dem Kapital ermöglichen, die Krisen gänzlich zu
beseitigen. Man erklärte, die .Theorie des Zusammenbruchs',
dem der Kapitalismus entgegengehe, sei unhaltbar, denn es
trete eine Tendenz zur Abstumpfung und Milderung der
Klassengegensätze zutage. Man erklärte schließlich, daß es
nicht schaden könne, auch die Marxsche Werttheorie nach
Böhm-Bawerk zu korrigieren. Der Kampf gegen die Revisionisten
in diesen Fragen führte zu einer ebenso fruchtbaren Belebung
des theoretischen Denkens des internationalen Sozialismus wie
zwanzig Jahre zuvor die Polemik Engels' gegen Dühring. Die
Beweisgründe der Revisionisten wurden an Hand von Zahlen und
Tatsachen widerlegt." (LW, Bd. 15, S. 22 f.)
Editorische
Anmerkungen
1978/79
erschienen in der DDR zwei Bände mit Anschauungsmaterialien zur "Geschichte
der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus", bearbeitet und
zusammengestellt von Günter Fabiunke. Unbeschadet der darin enthaltenen
Mängel stellen beide Bände ein lehrreiches Hilfsmittel zur selbständigen
Aneignung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie dar.
Günter Fabiunke, Geschichte der politischen
Ökonomie des Marxismus-Leninismus, Band 1( 1978), Band 2 (1979), Berlin
DDR