„Die Überreste der Fronwirtschaft können sowohl durch
Umgestaltung der Gutswirtschaften als auch durch Liquidierung
der grundherrlichen Latifundien, d. h. auf dem Wege der Reform
oder auf dem Wege der Revolution, beseitigt werden. Die
bürgerliche Entwicklung kann in der Weise vor sich gehen, daß
an ihrer Spitze die großen Gutsbesitzerwirtschaften stehen,
die allmählich immer mehr bürgerlich werden und allmählich die
fronherrlichen Ausbeutungsmethoden durch bürgerliche ersetzen;
sie kann auch in der Weise vor sich gehen, daß an ihrer Spitze
die kleinen Bauernwirtschaften stehen, die auf revolutionärem
Wege aus dem sozialen Organismus den ,Auswuchs' der
fronherrlichen Latifundien entfernen und sich dann, ohne sie,
frei in den Bahnen des kapitalistischen Farmertums entwickeln.
Ich würde diese zwei Wege objektiv möglicher bürgerlicher
Entwicklung als den preußischen und den amerikanischen Weg
bezeichnen." (LW, Bd. 13, S. 235f.)
„Doch der bürgerliche Charakter beider Möglichkeiten
des Ausgangs der Agrarumwälzung bedeutet keinesfalls, daß die
Sozialdemokraten dem Kampf für den einen oder den anderen
Ausgang gleichgültig gegenüberstehen können.
Die Interessen der Arbeiterklasse verlangen unbedingt,
daß sie die Bauernrevolution aufs energischste unterstütze -
ja noch mehr: daß sie die führende Rolle in der
Bauernrevolution spiele." (Ebenda, S. 349)
Editorische
Anmerkungen
1978/79
erschienen in der DDR zwei Bände mit Anschauungsmaterialien zur "Geschichte
der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus", bearbeitet und
zusammengestellt von Günter Fabiunke. Unbeschadet der darin enthaltenen
Mängel stellen beide Bände ein lehrreiches Hilfsmittel zur selbständigen
Aneignung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie dar.
Günter Fabiunke, Geschichte der politischen
Ökonomie des Marxismus-Leninismus, Band 1( 1978), Band 2 (1979), Berlin
DDR