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Politische Ökonomie des Kapitalismus

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08) Das Nationaleinkommen im Kapitalismus

Aus der Einleitung

In der marxistisch-leninistischen Theorie des Nationaleinkommens wird die Entstehung, die Verteilung und die Verwendung des Nationaleinkommens im Kapitalismus im Zusammenhang, als widerspruchsvolles Ganzes untersucht. Karl Marx behandelt diese Probleme am Ende des dritten Bandes des „Kapitals". Im ersten Band wird der Produktionsprozeß, im zweiten der Zirkulationsprozeß des Kapitals und im dritten Band der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion kritisch analysiert.(1) Ausführlich befaßt sich Marx ferner in den „Theorien über den Mehrwert" mit den Problemen des Nationaleinkommens sowie mit der produktiven und unproduktiven Arbeit.(2) Marx betont dabei stets die entscheidende Rolle der Produktion, denn die Schaffung des Nationaleinkommens wie überhaupt des gesellschaftlichen Gesamtprodukts ist Existenzbedingung jeder menschlichen Gesellschaft.

Erst nachdem das Nationaleinkommen produziert worden ist, kann es auf die einzelnen Gesellschaftsmitglieder beziehungsweise - bei Existenz von Klassen - auf die verschiedenen Klassen und Schichten der Gesellschaft verteilt und danach verwendet werden. In allen Produktionsweisen schafft die produktive Arbeit der im materiellen Bereich Tätigen das Nationaleinkommen und das gesellschaftliche Gesamtprodukt.

Auf jeder historischen Entwicklungsstufe der menschlichen Gesellschaft, in jeder der verschiedenen Produktionsweisen, treten Produktion, Verteilung und Verwendung des Nationaleinkommens in besonderer Art und Weise in Erscheinung. Im Kapitalismus sind sie untrennbar mit einem bestimmten Entwicklungsstand der Produktivkräfte sowie der Produktionsverhältnisse, mit antagonistischen Klassenverhältnissen und -widersprüchen zwischen Bourgeoisie und Arbeiterklasse verflochten.

In allen Produktionsweisen sind Produktion, Verteilung und Verwendung des Nationaleinkommens dem jeweiligen ökonomischen Grundgesetz untergeordnet. Neue Prozesse und Widersprüche entstehen in den verschiedenen Produktionsweisen; so zum Beispiel im Kapitalismus der Grundwiderspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der kapitalistischen Aneignung, der entscheidend auch die Entwicklung des Nationaleinkommens beeinflußt. Existieren Warenproduktion und -zirkulation wie im Kapitalismus, dann treten das Nationaleinkommen und das gesellschaftliche Gesamtprodukt sowohl als eine Masse von Gebrauchswerten als auch als eine bestimmte Wertsumme auf.

1) Karl Marx: Das Kapital, Erster Band. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 23. - Karl Marx: Das Kapital, Zweiter Band. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 24. - Karl Marx: Das Kapital, Dritter Band. In: Marx/Engels: Werke, Bd. 25, Siebenter Abschnitt, vor allem 48. Kapitel: Die trinitarische Formel.

2)  Karl Marx: Theorien über den Mehrwert, Erster Teil. ln: Marx/Engels: Werke, Bd. 26.1.

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Editorische Anmerkungen

Bei dem Lehrheft handelt es sich um einen virtuellen Reprint der 1975 in der DDR erschienenen Printausgabe.

Den Reprint besorgte eine LeserInnengruppe der TREND onlinezeitung.